3-Egg-Überschreitung mit Wageten 1755m
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Dieses Wochenende mangelt es nicht an Tourenideen, liegt doch Schnee bis ins Flachland. Da dies selten genug der Fall ist, verschiebe ich alpine Projekte auf später und entscheide mich für eine Überschreitung vom Wägitalersee ins Linthal. Die richtige Würze verleiht dieser Genusstour die Besteigung der Wageten, ein absoluter Winter No-Name.
Innerthal - Brüschstockbügel (2:00, WS)
Die Busfahrt von
Siebnen-Wangen hoch nach Innerthal (906m) erweist sich als symptomatisch für die folgende Tour: Ich komme in den Genuss einer einsamen Privatfahrt. Auch am Wägitalersee, in tristes Grau getaucht, herrscht Totenstille. Wenig südlich der Endstation beginnt bei P. 906 der Aufstieg der Strasse entlang. In der ersten Haarnadelkurve (P. 979) verlasse ich sie und steige direkt zu P. 1101 auf, wo man wieder auf die Strasse gelangt. Hier verzweigen sich die beiden Varianten auf den Brüschstockbügel.
Typischerweise folgt man im Aufstieg der Strasse bis zur Schwarzenegg und fährt vom Gipfel die steile Südwestrippe ab. Da ich aber Richtung Zigerschlitz ziehe, mach ich's logischerweise umgekehrt. Der Aufstieg über den steilen, teils engen Rücken ist anstrengend. Doch die einsame Spurarbeit im feinen Pulver ist Meditation pur. So erreiche ich um 11 Uhr zufrieden den Brüschstockbügel (1489m), wo ich eines der wenigen Sonnenfenster des Tages erwische. Gleichzeitig liefern sich Sonne und Wolken am Schiberg ein spannendes Duell.
Brüschstockbügel - Scheidegg (1:30, L)
Über die Ostflanke rutsche ich die wenigen Höhenmeter ab und erreiche über den herrlichen Rücken im Nu die Schwarzenegghöchi (1380m), welche Wägital und Trepsental verbindet. Leicht gegen Südosten ausholend ziehe ich an den mächtigen Bockmattlitürmen vorbei - ein eindrückliches Erlebnis. Wenn die Lawinenverhältnisse stimmen (wie heute), kann man sich oberhalb des Sommerweges halten. So spart man einige Hm und lässt die Trepsenalp links liegen. Auf der Scheidegg (1431m), dem Übergang vom Trepsen- ins Schwändital, herrschen garstige Verhältnisse, so dass ich die Pause streiche.
Scheidegg - Wageten (2:25, ZS, Fussaufstieg: WS)
Mit den Fellen fahre ich nun gut 100Hm zur Alp Hinter Schwändi (1310m) ab, um gleich wieder zu Stattboden (1447m) aufzusteigen. Bis zu diesem Zeitpunkt hab ich mit dem Gedanken gespielt, die Wageten direkt via Wänifurggel anzupeilen und die Tour so deutlich zu verkürzen. Doch die steilen Hänge der Wäni sind voller riesiger Lawinenkegel und Gleitschneerisse, womit diese Variante tabu ist. So muss ich wohl den Umweg über die Lochegg in Kauf nehmen.
Aus Unkonzentriertheit folge ich nicht dem Sommerweg, sondern fahre fast bis Sunnenstafel (1286m) ab. Die Strafe ist ein schweisstreibender Wiederaufstieg zur Oberen Lochegg (1499m). Hier erblicke ich eine steile, enge Schneise, die direkt auf den Ostgrat der Wageten hochführt (bis 35°, ZS). So komme ich doch noch zu einer Abkürzung. 20 Spitzkehren später und 200 Kalorien weniger stehe ich auf dem Grat.
Über den Grat ziehe ich weiter an den Fuss des Wageten Gipfelkopfs. Das ist nicht wirklich schwierig, aber eine gewisse Skitechnik dennoch von Vorteil (WS). Ich deponiere die Skis unterhalb des Gipfelaufbaus und erkraxle die letzten Höhemeter. Das ist zwar sehr steil (ca. 40°), aber grösstenteils unproblematisch. Bloss der letzte Aufschwung vor dem Gipfel ist etwas exponiert und Vorsicht geboten. Er ist zudem so stark eingeschneit, dass ich im grossen Stil schaufeln muss, um die Tritte zu finden. Stolz, aber ausgelaugt stehe ich schliesslich auf dem Gipfel der Wageten (1755m).
Wageten - Lochegg - Oberurnen (0:50, WS)
Der Ostgrat führt mich direkt und unschwierig zur Lochegg (1535m). Wer diese Variante wählt, kommt mit einem WS davon. Nun folgt die lange Abfahrt ins Linthal. Die ersten 400Hm sind Pulververgnügen vom Feinsten. Das haben auch schon andere gemerkt; mehrere Spuren zieren die Hänge. Weiter unten wird die Angelegenheit zunehmend ruppig. Gegen Ende wird die Schneedecke so dünn, dass die Latten einiges einstecken müssen. Aber meine Freude, bis ganz nach Oberurnen (430m) abgefahren zu sein, wird dadurch kaum getrübt.
Fazit: Die Überschreitung vom Wägital ins Linthal ist eine einsame Genusstour, geprägt durch eine Reihe landschaftlicher Höhepunkte. Gekrönt wird das Ganze durch eine lange Abfahrt direkt nach Oberurnen. Demgegenüber weist die Besteigung der Wageten zweifellos alpinen Charakter auf. Ein Pickel für den Fussaufstieg ist empfehlenswert, allenfalls auch Eisen für die Schlüsselstelle, wobei meine heute im Rucksack bleiben.
SLF mässig
Innerthal - Brüschstockbügel (2:00, WS)
Die Busfahrt von

Typischerweise folgt man im Aufstieg der Strasse bis zur Schwarzenegg und fährt vom Gipfel die steile Südwestrippe ab. Da ich aber Richtung Zigerschlitz ziehe, mach ich's logischerweise umgekehrt. Der Aufstieg über den steilen, teils engen Rücken ist anstrengend. Doch die einsame Spurarbeit im feinen Pulver ist Meditation pur. So erreiche ich um 11 Uhr zufrieden den Brüschstockbügel (1489m), wo ich eines der wenigen Sonnenfenster des Tages erwische. Gleichzeitig liefern sich Sonne und Wolken am Schiberg ein spannendes Duell.
Brüschstockbügel - Scheidegg (1:30, L)
Über die Ostflanke rutsche ich die wenigen Höhenmeter ab und erreiche über den herrlichen Rücken im Nu die Schwarzenegghöchi (1380m), welche Wägital und Trepsental verbindet. Leicht gegen Südosten ausholend ziehe ich an den mächtigen Bockmattlitürmen vorbei - ein eindrückliches Erlebnis. Wenn die Lawinenverhältnisse stimmen (wie heute), kann man sich oberhalb des Sommerweges halten. So spart man einige Hm und lässt die Trepsenalp links liegen. Auf der Scheidegg (1431m), dem Übergang vom Trepsen- ins Schwändital, herrschen garstige Verhältnisse, so dass ich die Pause streiche.
Scheidegg - Wageten (2:25, ZS, Fussaufstieg: WS)
Mit den Fellen fahre ich nun gut 100Hm zur Alp Hinter Schwändi (1310m) ab, um gleich wieder zu Stattboden (1447m) aufzusteigen. Bis zu diesem Zeitpunkt hab ich mit dem Gedanken gespielt, die Wageten direkt via Wänifurggel anzupeilen und die Tour so deutlich zu verkürzen. Doch die steilen Hänge der Wäni sind voller riesiger Lawinenkegel und Gleitschneerisse, womit diese Variante tabu ist. So muss ich wohl den Umweg über die Lochegg in Kauf nehmen.
Aus Unkonzentriertheit folge ich nicht dem Sommerweg, sondern fahre fast bis Sunnenstafel (1286m) ab. Die Strafe ist ein schweisstreibender Wiederaufstieg zur Oberen Lochegg (1499m). Hier erblicke ich eine steile, enge Schneise, die direkt auf den Ostgrat der Wageten hochführt (bis 35°, ZS). So komme ich doch noch zu einer Abkürzung. 20 Spitzkehren später und 200 Kalorien weniger stehe ich auf dem Grat.
Über den Grat ziehe ich weiter an den Fuss des Wageten Gipfelkopfs. Das ist nicht wirklich schwierig, aber eine gewisse Skitechnik dennoch von Vorteil (WS). Ich deponiere die Skis unterhalb des Gipfelaufbaus und erkraxle die letzten Höhemeter. Das ist zwar sehr steil (ca. 40°), aber grösstenteils unproblematisch. Bloss der letzte Aufschwung vor dem Gipfel ist etwas exponiert und Vorsicht geboten. Er ist zudem so stark eingeschneit, dass ich im grossen Stil schaufeln muss, um die Tritte zu finden. Stolz, aber ausgelaugt stehe ich schliesslich auf dem Gipfel der Wageten (1755m).
Wageten - Lochegg - Oberurnen (0:50, WS)
Der Ostgrat führt mich direkt und unschwierig zur Lochegg (1535m). Wer diese Variante wählt, kommt mit einem WS davon. Nun folgt die lange Abfahrt ins Linthal. Die ersten 400Hm sind Pulververgnügen vom Feinsten. Das haben auch schon andere gemerkt; mehrere Spuren zieren die Hänge. Weiter unten wird die Angelegenheit zunehmend ruppig. Gegen Ende wird die Schneedecke so dünn, dass die Latten einiges einstecken müssen. Aber meine Freude, bis ganz nach Oberurnen (430m) abgefahren zu sein, wird dadurch kaum getrübt.
Fazit: Die Überschreitung vom Wägital ins Linthal ist eine einsame Genusstour, geprägt durch eine Reihe landschaftlicher Höhepunkte. Gekrönt wird das Ganze durch eine lange Abfahrt direkt nach Oberurnen. Demgegenüber weist die Besteigung der Wageten zweifellos alpinen Charakter auf. Ein Pickel für den Fussaufstieg ist empfehlenswert, allenfalls auch Eisen für die Schlüsselstelle, wobei meine heute im Rucksack bleiben.
SLF mässig
Tourengänger:
Bergamotte

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Kommentare (2)