Vom einen Ende des Albulatunnels zum anderen - Piz da las Blais und Dschimels
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Eigentlich waren sich die Wetterfrösche einig: Dieses Wochenende kommen endlich die lang ersehnten Niederschläge. Nun denn ein paar Niederschläge hats zwar gegeben, allerdings haben sie sich ziemlich in Grenzen gehalten und grosse Teile des Bündnerlands haben gar nichts abbekommen. So auch weite Teile des Engadins. Des weiteren versprachen die Wetterprognosen fürs Engadin am Sonntag ein paar Aufhellungen. Für mich (der sich ausnahmsweise eigentlich hätte das ganze WE in den Bergen rumtummeln können) hiess das: nichts wie hin ins Engadin. Für heute hatte ich mir den Piz da las Blais vorgenommen, bisher auf hikr ein unbeschriebenes Blatt.
Ich starte bei der Haltestelle
Spinas und wandere dem Kiessträsschen entlang das Val Bever hoch bis kurz nach Gianda Naira und verlasse dort den Weg, rechts hoch Richtung Fuorcla Melnetta. Zu meiner Überraschung und Freude verziehen sich die letzten Wolken und machen während fast dem ganzen Rest des Tages dem blauen Himmel Platz! Im SAC Führer heisst es "Der Übergang [=die Fuocla Melnetta] von Spinas zur Albulastrasse ist von beiden Seiten nur mit Mühe zu erreichen". So stelle ich mich auf einen unangenehmen Aufstieg ein, werde aber positiv überrascht, denn dieser gestaltet sich meines Erachtens äusserst angenehm über zwar steile, aber gut gestufte Gras-, Alpenrosen- und Wachholderhänge. Zuerst folge ich dem rechten Rand eines kleines Flüsschens auf der rechten Seite des Blais Melnetta, auf etwa 2200m wechsle ich an das linke Ende der Blais Melnetta und laufe knapp unter den südlichen Felsabbrüchen des Dschimels weiter den Berg hoch.
Auf ca. 2450m wechsle ich dann wieder auf die andere Seite der von der Fuorcla herunterziehende Rinne, kraxle nun über immer steiler werdende Schrofen direkt hoch zum Westgrat des Piz da las Blais und gelange auf etwa 2750m auf den Grat. Hier nun folge ich ziemlich strikt dem Grat, welcher zum Teil noch mit etwas unangenehmem Restschnee bestückt ist. Unangenehm deshalb, da dieser Grat doch ziemlich steil, zum Teil auch etwas ausgesetzt und der Fels leider nicht besonders vertrauenswürdig ist. Mit der nötigen Vorsicht klappt es aber ganz anständig und ich erreiche den Westgipfel mit Steinmann (T5, ohne Schnee wohl T5-).
Da auf der CH-Karte der Mittelgipfel kotiert ist, möchte ich auch diesem noch einen Besuch abstatten, insbesondere da im Führer steht "die Überschreitung ist leicht". Nun denn, dieser vermeintlich leichte Übergang ist meines Erachtens aber ziemlich anspruchsvoll, denn kurz nach dem Westgipfel treffe ich auf einen abenteuerlichen Abbruch, der zudem auch noch mit ziemlich viel Schnee beladen ist. Die Umgehung in der Südflanke wäre wohl möglich, sieht aber auch nicht nach einem Spaziergang aus. So schenke ich mir halt den Mittelgipfel und gebe mich mit dem Westgipfel zufrieden, der ja sowieso praktisch gleich hoch ist.
Nach einer kurzen Pause mache ich mich wieder auf den Abstieg zur Fuorcla Melnetta und gehe zuerst entlang meiner Aufstiegsroute, folge unterhalb 2750m aber weiter dem Grat, welcher kurz vor der Fuorcla steil abbricht. Durch kurzes Ausweichen südseitig umgehe ich diesen Abbruch in Schrofen und gelange so ziemlich direkt zur Fuorcla.
Da noch genügend Zeit verbleibt, statte ich auch dem (Ost-) Gipfel des Dschimels noch einen kurzen Besuch ab. Dazu folge ich dem einfachen Ostgrat und stehe kurze Zeit später auf dem Gipfel mit zwei Steinmännern (T3+, das L im Führer finde ich etwas überbewertet, denn man braucht die Hände eigentlich nicht einmal aus dem Sack zu nehmen und die Ausgesetztheit hält sich sehr in Grenzen). Da just in Moment als ich auf dem Gipfel bin ein paar störende Wolken die Sonne verdecken, halte ich mich dort nur relativ kurz auf und gehe zurück zur Fuorcla, wo sich die Wolken wieder verzogen haben und ich in der Sonne eine ausgiebige Pause mache.
Mein Abstieg führt mich nun in die Nordhänge, wo noch Schnee liegt. Ich ziehe meine Gamaschen an und rutsche wo möglich auf den Schneefeldern ab. Leider sind diese Schneefelder aber nicht besonders "abrutschfreudig", oft zu weich oder es hat nicht wirklich genügend Schnee. Von der Fuorcla halte ich zuerst auf P. 2393 zu, die Rinne ist ziemlich steil und ich sinke immer mal wieder unangenehm im Schnee ein. Nach etwa 300m wechsle ich in die Rinne, die links wegzieht. Dort wo's brauchbaren Schnee hat rutsche ich ab, ansonsten gibt es Blockgeröll fast ohne Ende (ich denke dass die Fuorcla Melnetta von der Albulapassseite tatsächlich nur mit Mühe erreicht werden kann). Nach dem Überqueren der Albulapasstrasse foge ich dann dem markierten Begweg zur Alp Crap Alv, dem Lai da Palpuogna und weiter nach
Preda.
Fazit
Ich starte bei der Haltestelle

Auf ca. 2450m wechsle ich dann wieder auf die andere Seite der von der Fuorcla herunterziehende Rinne, kraxle nun über immer steiler werdende Schrofen direkt hoch zum Westgrat des Piz da las Blais und gelange auf etwa 2750m auf den Grat. Hier nun folge ich ziemlich strikt dem Grat, welcher zum Teil noch mit etwas unangenehmem Restschnee bestückt ist. Unangenehm deshalb, da dieser Grat doch ziemlich steil, zum Teil auch etwas ausgesetzt und der Fels leider nicht besonders vertrauenswürdig ist. Mit der nötigen Vorsicht klappt es aber ganz anständig und ich erreiche den Westgipfel mit Steinmann (T5, ohne Schnee wohl T5-).
Da auf der CH-Karte der Mittelgipfel kotiert ist, möchte ich auch diesem noch einen Besuch abstatten, insbesondere da im Führer steht "die Überschreitung ist leicht". Nun denn, dieser vermeintlich leichte Übergang ist meines Erachtens aber ziemlich anspruchsvoll, denn kurz nach dem Westgipfel treffe ich auf einen abenteuerlichen Abbruch, der zudem auch noch mit ziemlich viel Schnee beladen ist. Die Umgehung in der Südflanke wäre wohl möglich, sieht aber auch nicht nach einem Spaziergang aus. So schenke ich mir halt den Mittelgipfel und gebe mich mit dem Westgipfel zufrieden, der ja sowieso praktisch gleich hoch ist.
Nach einer kurzen Pause mache ich mich wieder auf den Abstieg zur Fuorcla Melnetta und gehe zuerst entlang meiner Aufstiegsroute, folge unterhalb 2750m aber weiter dem Grat, welcher kurz vor der Fuorcla steil abbricht. Durch kurzes Ausweichen südseitig umgehe ich diesen Abbruch in Schrofen und gelange so ziemlich direkt zur Fuorcla.
Da noch genügend Zeit verbleibt, statte ich auch dem (Ost-) Gipfel des Dschimels noch einen kurzen Besuch ab. Dazu folge ich dem einfachen Ostgrat und stehe kurze Zeit später auf dem Gipfel mit zwei Steinmännern (T3+, das L im Führer finde ich etwas überbewertet, denn man braucht die Hände eigentlich nicht einmal aus dem Sack zu nehmen und die Ausgesetztheit hält sich sehr in Grenzen). Da just in Moment als ich auf dem Gipfel bin ein paar störende Wolken die Sonne verdecken, halte ich mich dort nur relativ kurz auf und gehe zurück zur Fuorcla, wo sich die Wolken wieder verzogen haben und ich in der Sonne eine ausgiebige Pause mache.
Mein Abstieg führt mich nun in die Nordhänge, wo noch Schnee liegt. Ich ziehe meine Gamaschen an und rutsche wo möglich auf den Schneefeldern ab. Leider sind diese Schneefelder aber nicht besonders "abrutschfreudig", oft zu weich oder es hat nicht wirklich genügend Schnee. Von der Fuorcla halte ich zuerst auf P. 2393 zu, die Rinne ist ziemlich steil und ich sinke immer mal wieder unangenehm im Schnee ein. Nach etwa 300m wechsle ich in die Rinne, die links wegzieht. Dort wo's brauchbaren Schnee hat rutsche ich ab, ansonsten gibt es Blockgeröll fast ohne Ende (ich denke dass die Fuorcla Melnetta von der Albulapassseite tatsächlich nur mit Mühe erreicht werden kann). Nach dem Überqueren der Albulapasstrasse foge ich dann dem markierten Begweg zur Alp Crap Alv, dem Lai da Palpuogna und weiter nach

Fazit
- 4. Dezember 2011, mit nur sehr wenig Schneekontakt auf fast 3000m gelaufen... Südseitig hat's im Engadin noch immer bis über 3000m keinen Schnee!
- Die gesamte Überschreitung der Kette von der Crasta Mora zum Piz da las Blais (oder umgekehrt) wäre sicherlich ein äusserst hübsches Unterfangen, wenn auch zum Teil nicht ganz simpel.
Tourengänger:
360

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Kommentare (3)