Das anhaltend schöne Herbstwetter oberhalb der Nebelgrenze versprach einen perfekten Abschluss eines überaus schönen Oktobers. Als Ziel wählte ich den Wissberg oberhalb von Engelberg, da ich mir dort ein schönes Panorama versprach. Trotz meinen von der Clariden-Tour noch etwas schweren Beinen beschloss ich, den Berg vom Engelberger Bahnhof aus zu besteigen und die Fürenalp-Seilbahn bloss im Abstieg zu benutzen.
Um Punkt 8 Uhr startete ich meine Tour. Vom Bahnhof folgte ich dem Wanderweg via Erlen an die Engelberger Aa, wo aufgrund der Überschwemmungsschäden der Uferweg abgesperrt war. Zufällig war gerade ein Anwohner zugegen, der mir sagte, ich solle ruhig den Weg benutzen, denn nur die ersten paar hundert Meter seien beschädigt. Gesagt, getan. Bei P. 1032 überquerte ich den Fluss und lief via Bannwald weiter bis kurz nach Wegscheid. Auf der rechten Seite des Tätschbachs suchte und fand ich den Wanderweg im Gestrüpp. Dieser ist zwar in der Karte eingezeichnet, scheint aber nicht mehr unterhalten zu werden. Etwas weiter oben stiess ich schliesslich auf den weniger steilen und deutlich breiteren Weg, der nach Stalden in den Fürenwald abzweigt.
Auf dem Wanderweg ging's via P. 1317 zum Undrist Stafel und von dort nach Widderen. Meine Beine fühlten sich ziemlich schwer an und der Aufstieg dauerte eine gefühlte Ewigkeit, doch die Aussicht auf Titlis und Co. entschädigten dafür. Als ich in Vorder Füren auf die Uhr schaute, war ich etwas überrascht, dass es noch nicht mal 10 Uhr war. Auf dem Chüeboden zeigte ein blau-weisses Schild zum Wissberg hoch und gab dafür 2h an. Ein paar spärliche, blau-weiss markierte Pflöcke wiesen in der Folge den Weg. Irgendwie hatte ich aber den Eindruck, dass viele „Wege“ nach oben führten.
Nach einer Pause auf dem Rossboden ging's ewig lang über die Grashalde nach rechts hoch, bis die Felsen endlich näher kamen. Ich blieb auf dem Bergweg und verzichtete auf den von
MaeNi beschriebenen Direktaufstieg, welcher durchaus verlockend aussah. Ein allfälliges nächstes Mal aber, wenn die Beine etwas frischer sind, werde ich das sicherlich nachholen.
Auf den letzten 300 Höhenmetern hoch zum Gipfel bewegt man sich in kalkigem Gelände mit viel rutschigem Geröll. Kurz unterhalb des Gipfels überholte ich die einzigen zwei Berggänger vor mir und gab mir darauf noch mehr Mühe, keinen Steinschlag zu verursachen. Ich nehme an, dass bei grösserem Andrang unterhalb des Gipfels eine ziemliche Steinpurzlerei herrscht. Um 11.30 Uhr, also 3.5h nach Abmarsch beim Bahnhof in Engelberg, erreichte ich das Gipfelkreuz und belohnte mich mit Kaffee aus der Thermosflasche.
Bei schönstem Wetter und bester Aussicht sass ich ziemlich lange dort oben herum, denn ich hatte nix weiteres als den Abstieg auf die Fürenalp eingeplant. Nachdem ich neulich über den Bericht von
Sputnik und jenen von
lorenzo gestolpert war, schaute ich mir u.a. den Stotzigberggrat etwas genauer an. Ebenso widmete ich dem Hahnen etwas Zeit und endlich wurde mir auch klar, wo sich die Rotbandleiter befindet bzw. wie's dort so ungefähr aussieht. Fazit: Auch nächstes Jahr wird's mir nicht an Tourenzielen mangeln. :-)
Nach mehr als einer Stunde, in welcher ich noch etwas Gesellschaft erhielt, begann ich den Abstieg auf die Fürenalp. Als unterhalb der Felsen das grasige Gelände begann, verliess ich den Weg und stieg gerade hinunter zum Rossboden ab. Nach etwa 50 Minuten traf ich auf der Fürenalp ein. Als die Sonne langsam hinter dem Titlis zu verschwinden drohte, flüchtete ich in die Seilbahn und fuhr zu Tal. Dort erwischte ich sogleich eine freundliche Einheimische, welche mich im Auto bis zum Bahnhof mitnahm. Danke!
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