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Publiziert von Henrik , 26. Oktober 2011 um 20:56. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum:23 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 415 m
Abstieg: 410 m
Strecke:Aesch - Ruine Pfeffingen - Eggflue - Blattenpass - Klus - Aesch
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland und Ortkenntnisse von Markus

 ... in Aesch (Baselland), an der Tramschlaufe sassen die beiden, Helene und bulbiferum, mein sonntägliches Empfangskomitee! Mit dem 11-er bin ich aus der City herangereist, dem Cremeschnittenexpress der BLT, die zweitlängste Strassenbahnlinie der NW-CH. Obwohl ein prächtiger Sonnentag, sassen im Tram wenige Ausflugswillige – vielleicht waren welche noch am Urnengang oder hatten eine durchzechte Nacht hinter sich. Zuerst spazierten wir durchs Zentrum der Hauptstrasse entlang – Helene und Markus wohnen hier in Aesch und kennen sich also auch sehr gut aus. Kurze Zeit später ein erster Hinweis auf die Römer, deren Spuren in der Nordwestschweiz an vielen Stellen bis heute erhalten geblieben sind, wenn auch manchmal schon nur allein   in einem Strassennamen, wie eben. Beim Pfadiheim geht es sogleich in die Büsche, bulbiferum übernimmt den Vortrab. Noch liegt und hängt die Feuchte der Nacht in den Blättern und der Lätten ist glitschig. Sogleich befinden wir uns auf dem Gemeindegebiet von Pfeffingen. Grenzen sind hier ein Thema, immerhin stossen zwei Kantone aneinander, Baselland und Solothurn. Gemeinde-, Bezirks- und Kantonsgrenzen berühren sich am Bahnhof Aesch, den man wie das Schloss Angenstein von der Anhöhe des Muggebergs samt der Birs überblicken kann. Die Sonne verzaubert dann auch noch dieses Waldstück, in dem wir gerade auf den Eichberg hochsteigen: Helene führt ihre Hand zum Mund, um uns zur Stille aufzufordern – vor uns eine Gams, die uns noch nicht gewittert hat! Ein paar Meter von ihr entfernt eine Zweite, im Gebüsch.  Vielleicht eine Minute, dann entfernt sie sich und wir beenden unseren Aufstieg – stehen auf den Resten der Wehranlage Eichberg und schauen hinunter nach Duggingen, dass man getrost als Schlafdorf benennen kann. Der WW verläuft hier an der Kante des Muggebergs, führt schliesslich zum Schloss Pfeffingen, das dem Erziehungsdepartement der Stadt Basel gehört und eine Waldschule beherbergt. Von hier breitet sich das Leimental nach Westen hin aus, nach Norden die dicht an dicht wachsende Agglo hin nach Basel mit Reinach und Münchenstein, die auf Aesch folgen. In unmittelbarer Nähe zum Schloss dann die weithin sichtbare Ruine Pfeffingen, wo Absperrungsgatter den Zutritt punktuell einen verwehren, die Art der Anbringung aber so dilettantisch ist, dass man sich fragen darf, ob nicht ein anderer Weg hätte bestritten werden können.... Der WW verläuft durch eine kleine Weinparzelle, über die Kleine und Grosse Weid führt der Weg dann hinauf zur Eggflue, mit ihrem Sendemast. Der Blick ist nicht ganz nebelfrei, er reicht aber bis zum südbadischen Blauen, dann die AKW-Fahne von Gösgen und einige Höhenzüge des nahen Jura im Südosten und nach Süden, die Eggflue ein Teil davon ist. Auch hier kennt sich bulbiferum aus: eine Feuerstelle gefunden und nach 10 Minuten lodern bereits die ersten Flammen. Von unserem Rastplatz aus gewärtigen wir den Blick nach Süden auf die Hohe Winde, die Weide scheint weiss zu schimmern: Schnee vermutet Helene, es könnte aber auch gefrorener Tau sein. Das Blau über uns hat eine Intensität, die beinahe unwirklich uns erscheint. Ein vorzüglicher Sonnentag – e klassischi Brötlete, mit einem guten Tropfen aus Spanien, der das Schütteln im Rucksack gut ertrug... 


 ... der Rueblikuchen von Helene hatte es in sich ...schmeckte so vorzüglich ...dass ein vorbeikommendes Paar aus Riehen auch noch davon etwas zu Munde führen durfte...der Wein ging alle. Nach 1 ½ h packten wir die Utensilien und Abfälle zusammen, schulterten die Rucksäcke und spazierten „uff Egg“ auf breitem Waldpfad zum Blattepass, der einst auch als römischer Übergang fungierte. Etwas oberhalb standen im Holz gewaltige Forstmaschinen: ein Arbeitsgang wird durch einen Mann durchgezogen. Dem WW folgend erreichen wir das Tschöpperl i– queren die Gemeindegrenze und gelangen in die Reben südlich des Gmeiniwald der Gemeinde Aesch.  Die Weine, die hier in die Flaschen gebracht werden, sind in der Region sehr bekannt – auch die Kulinarik kann sich sehen lassen. Schliesslich sind die letzten Trauben erst vergangenen Dienstag gelesen worden, erfahren wir von Ueli Bänninger, dem Winzer vom Tschöpperli, den Helene und Markus persönlich kennen. Dem Chlusbach folgen wir bis zu seiner Eindolung, hier hat es wesentlich mehr Leute unterwegs – die Wahlen vorbei und der FCB-Match angepfiffen, erreichen wir reichlich mit Sonne verwöhnt und gut genährt, den Wintergarten sowie das Einfamilienhaus von Helene und Markus in Aesch. Wir setzen uns an den Glastisch und nippen noch an einem Weissen vom Tschöpperli, einen 2009er.
 
 ... so schön rund wie der Wein auch unsere gemeinsame Wanderung ... vor der eigenen Haustüre kann man getrost schreiben ... s’isch scheen gsi und mer han guet gässe! Dangerscheen. 

Tourengänger: Henrik , bulbiferum
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (3)


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bidi35 hat gesagt: recht schöne Herbstwanderung...
Gesendet am 26. Oktober 2011 um 22:28
...interessant geschildert.

Jörg der Ossolaner (der von der Schwarzwasserbrücke) war am 12.10. mit seiner Gruppe auch in Aesch. Vom Blauenpass, Blattepass herkommend, sahen sie noch, wie hier gelesen wurde, bevor sie zum Weingut Klushof kamen.

Liebi Grüess
Heinz

bulbiferum hat gesagt: RE: recht schöne Herbstwanderung...
Gesendet am 27. Oktober 2011 um 17:16
Hallo Heinz

Es freut uns NW-CHer immer, wenn unser Mitbürger von ennet dem Jura unsere schöne Gegend entdecken. Der Jörg ist mit seiner Gruppe demnach auch vor unserem Haus vorbeigekommen.
Das Lob für den Bericht gebührt Henrik alleine. Helene und ich waren nur für die Fotos zuständig ;-)

Liebe Grüsse, Markus

dominik hat gesagt:
Gesendet am 25. April 2012 um 12:01
Schöne Bilder meiner derzeitigen Heimat! An der einen oder anderen Stelle bin ich im Berglauftraining auch schon durchgekommen (z.B. gestern Abend im Regen *grins*).

Gruss
Dominik


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