...geLINDE gesagt, auch eine Wildsau kann überzeugen...


Publiziert von Henrik , 2. Mai 2013 um 20:24.

Region: Welt » Schweiz » Basel Land
Tour Datum: 1 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:Aesch - Pfeffingen (Ruine) - unter der Eggflue - Nenzlingen - Grellingen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:....die Wildsau auf dem Teller

... Le sanglier (Sus scrofa) est un mammifèreomnivore, forestier, proche du porc. L'espèce appartient à la famille des Suidés, appartenant elle-même à l'ordredes cétartiodactyles. Soviel sei mal eingangs erhellt!
 
... wir liessen uns von der Tram 11 (BLT) nach Aesch bringen und drangen somit in das heimische Revier von bulbiferum und Helen ein, die, so besagte ein SMS am sehr frühen Morgen, sich nach Lenzburg begeben hätten, mit dem Hinweis REUSS. Ich vermute, dass das ornithologische Fieber das Feuerlilienpaar und die Milan-Allianz erfasst hat, denn im Bericht der Milanfraktion vom 28. April ist eindeutig über Beobachtungen berichtet worden – so darf ich mich dem Dank anschliessen, dass eine weitere kopfsalatsche Idee Früchte getragen hat, und unsere Aufmerksamkeit dem Vederfieh erneut zuteil geworden ist. Denn es gibt ja genügend „Geflügel“, das auch in heimischem Gefilde bedroht ist, mannigfaltig!
 
... die BVB und BLT hatten an diesem 1. Mai eine komplexe logistische Leistung zu bewerkstelligen: angesichts des Demozuges in der Innenstadt und am Messeplatz die internationalen Besucher schadlos zur „BaselWorld“ zu bringen und die, die den freundlichen Tag zum Ausflügeln zu nutzen gedachten, ohne Stau und anderer Unterbrüche an die Peripherie zu geleiten. Das Tram nach Aesch war erstaunlich gut belegt – um halb elf. In einer Auslage einer Konditorei entdeckte Claudia Schoggi-Branchli, die sie erstand; in einem Blumenladen, der auch geöffnet hatte, sah sie eine originelle Geschenkidee, von der ich sie aber abhalten konnte, sie zu kaufen, denn wir hatten ja kein Lasttier im Schlepptau. Das Dorf wirkte etwas verschlafen (Verzeihung lieber Markus) und irgendwie fehlte ihm etwas Glanz, nicht dass ich jetzt das Urbane in den Himmel loben möchte.... wir könnten ja mal wieder eine hikr.-Tour durch eine Stadt auf die Beine stellen, oder? Das Dohlenprojekt war ja mal ein Aufhänger, wisst ihr noch?
 
... wir biegen von der Römerstrasse auf den Buchenweg, der entlang des Waldrandes ansteigt, hinauf zum Eichbergweg, verlassen Aesch und sind damit auf Gemeindeboden Pfeffingen. Im weitern Verlauf gelangt der Spaziergänger in die Nähe der Ruine gleichen Namens, die derzeit nicht besichtigt werden kann, da eine umfassende Renovation durchgeführt wird. Ihr vorgelagert findet sich die Waldschule Pfeffingen, eine Einrichtung des Erziehungsdepartements des Kantons Basel-Stadt, untergebracht in einem neobarocken Herrschaftshaus. Jetzt greift der Nebel uns frontal an. Die Jacke etwas übergestreift, der Kragen hoch und die Hände versorgt. Wir sind am Rebberg hinter der Ruine eingetroffen – Eigentümer die Stadt Basel mit der Waldschule!
 
... die Flur nennt sich Kleine Weid, führt weiter zur Grossi Weid, beim Punkt 523 wählen wir den Weg zum Glögglifels (unter der Flue „I der Chärbe“) – es tropft und nieselt, die Baumstämme westwärts gerichtet, sind schwarznass und das Grün des jungen Laubs der Kontrast, der das Auge berührt. Es ist still, nur das Klopfen in unserem Blutsystem nehmen wir wahr und hin und wieder ein nicht zu definierender Laut eines Vogels. Obwohl Aufbruchstimmung im Wald, bewegt sich  nichts. 

... am Glögglifels halten wir inne. Nur wenige Meter weiter entlässt uns der Wald hinaus in die Parklandschaft des Juras: vom dichten Grün des Waldes, wie es Claudia formulierte, ins filigrane Grün, in den Fluss des Grüns. Ausladende Äste wie Balkone, die die darunterliegende Wiese wie ein Dach beschützen. Am Hang zur Eggflue die Zielscheibenanlage des unter uns liegenden Schiessstandes – der Weg führt nun hinunter nach Nenzlingen. Vorbei erneut am Hinweisschild Kulturdenkmal Gobenwald, das wir bis dato nicht entdecken konnten. Am Dorfrand angekommen, eröffnet sich der Blick ins diesige Laufental – am Dorfplatz vergewissere ich mich noch kurz über die Abfahrtszeiten des Busses nach Laufen, am WE ein sehr eingeschränkter Betrieb.
 
... zwischenzeitlich hat die Sonne gewirkt, die Wolkenfetzen weggeschoben und  für vorsommerliche Temperaturen gesorgt. Wir stehen vor dem Restaurant Linde, deren Speisekarte, gehalten in beschwingter Schrift, einlädt zu u. a. Geschnetzeltes von der  Wildsau! Hier hatte ich schon mehrmals geplant zu speisen – wir treten ein und da alle Tische besetzt bzw. reserviert sind (kein Sonntag, sondern ein freier 1. Mai), wird uns der Stammtisch zugewiesen. Keine Wartezeiten, die Suppe wird aufgetischt, hernach wirklich eine Wucht das Bärlauch-Risotto (ohne Käse!) und die Wildsau, die weder böckelt noch schwimmt oder zieht... Wir kennen Wildsau-Gerichte von andern heimischen und auch französischen Herden, das ist Wild, das nicht jeder mag. Im Glas ein Primitivo – ein Kompromiss zwischen Claudia und mir. Noch ein Wort zum Lokal: der Geist im Restaurant Linde ist ein künstlerischer – man hört sogar die Stimme des Koches. Ein Original. Ich kann’s empfehlen, und den Preis sowieso.
 
... da der Bus gerade uns vor der Nase abfährt, nehmen wir den Weg auf zurück nach Grellingen. An der Gobenwald-Kapelle vorbei, ohne das Kulturdenkmal entdeckt zu haben, am Schiessstand vorbei und dann steil hinunter. Der Hang hier an der Klus ist u. a. ziemlich schwerwiegend und vor allem nicht nachvollziehend gerodet worden – Kahlschlag nennt man das. Wir queren die Birs und spazieren die letzten Meter orografisch rechts zum Bahnhof Grellingen – das Bahnhofsareal ist nicht gerade einladend, funktional, erstaunlich sauber. Ein ICN Richtung Genf (Doppeltraktion) brescht vorbei, dann kommt in Doppeltraktion die S 3, die nach Olten fährt.
 
... Ausflugsverkehr, bald sind alle Sitze belegt. Es wird laut gehustet, laut gegähnt und laut aus Dosen genippt, es riecht streng und die Enge ist nicht für Stunden auszuhalten: nach 20 Minuten verlassen wir auf  Gleis 14 den Zug, auf der Passarelle das Übliche – ich hol nicht aus, denn irgendwann wird das ja langweilig.
 
... was möchte ich noch erwähnt haben: Lokal-Heros – wir sind standorttreu geblieben!


Wanderung und Gourmessa mit Claudia
  




Tourengänger: Henrik
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Kommentare (9)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 3. Mai 2013 um 12:58
Also, ich möchte mal Wildsau die böckelet probieren;-)

Gelöschter Kommentar

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Mai 2013 um 13:41
Ich glaube eine Wildsau die böckelet muss zuerst noch geboren werden;-)

Gelöschter Kommentar

Henrik hat gesagt: Wildschwein....
Gesendet am 3. Mai 2013 um 14:23
als Ragout oder Geschnetzeltes ist mehr als z. B. Lamm oder Rehpfeffer gewöhnungsbedürftig...natürlich ist der Begriff "böckeln" nicht ganz korrekt...nur trotz meiner erfahrenen Gourmessa kenne ich den korrekten, ausweisenden Begriff nach wie vor nicht, der genau das umschreibt, was Ruedi meint ...also Maria jetzt bist du dran!

En Guete.

silberquäki

silberhorn hat gesagt: RE:Wildschwein....
Gesendet am 3. Mai 2013 um 17:37
Unter böckele verstehe ich Fleich das sehr stark nach Reh, Gams oder Hirsch schmeckt.

Unser Hikr Jagdthundhalter müsste es wissen.
jaschwilli wie nennt man Bitteschön Wildschweinfleisch das sehr stark/streng riecht?

Henrik hat gesagt: RE:Wildschwein....
Gesendet am 3. Mai 2013 um 18:14
http://www.lebensmittellexikon.de/w0001060.php

Hier solltest du fündig werden, ansonsten Wilschwein eingeben!

silberhorn hat gesagt: RE:Wildschwein....
Gesendet am 3. Mai 2013 um 20:04
Suech sälber!

Henrik hat gesagt: RE:Wildschwein....
Gesendet am 3. Mai 2013 um 20:15
und immer noch Wild!

> Wildschwein: Geschmack und Geruch

Keiler und Bachen, die in der Rauschzeit erlegt werden, haben ein penetrant, geschlechtsspezifisch schmeckendes Wildbret. Der Geschmack ist auch durch Einlegen in Marinaden, Beizen oder durch tiefgefrieren nicht zu mildern. Um festzustellen, ob es sich um rauschiges Wildbret handelt, kann man ein Stück in einer Pfanne anbraten oder in etwas Wasser kochen. Wenn das Fleisch dann urinös riecht, ist das Fleisch nicht verwertbar. Wildschweinfleisch hat gelegentlich einen intensiven Geruch nach Liebstöckel. Leicht sauer riechendes, kupferfarbenes bis rotbraunes Fleisch kann auf eine nicht ausreichende Luftzufuhr bei der Fleischreifung hindeuten. Sehr häufig hat es einen mehr oder weniger starken muffigen Geschmack


Damit wäre wir wieder bei der Aussage von Ruedi.

Aber wer dazu irgendwas Erhellendes noch beitragen kann - Danke.



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