Mürtschen-Überschreitung


Publiziert von Delta Pro , 23. August 2011 um 14:46.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:20 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: S
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1500 m

Highlight der Ostschweiz: Die Mürtschenstock-Überschreitung - davon kann man nie genug kriegen!

Die Überschreitung der drei Gipfel des Mürtschstocks gehört noch immer zu den Favoriten meiner Top-Touren. Wilde Bergwelt, Einsamkeit, abwechslungsreiche, fordernde Routen. Vor Jahren nahm ich die Mürtschen-Überschreitung mit Alpin_Rise erstmals unter die Füsse - höchste Zeit diese grandiose Tour zu wiederholen.
Mit Maveric in solchem Gelände ist man immer etwas schneller unterwegs. So wurde unsere Mürtschen-Tour fast zur unbeabsichtigten Speed-Begehung. Trotz ausführlichen Gipfel-Pausen waren wir nach weniger als 8 Stunden wieder am Talalpsee.
In den letzten Jahren hat sich einiges getan am Mürtschen. Neue Bohrhaken sind dazugekommen und machen den Nordgrat auf den Ruchen, die Crux der Tour, zu einer Unternehmung, die sich im grünen Bereich befindet. Die besten Routenbeschreibungen und die aktuellsten Infos findet man bei stockloch, siehe z.B. hier - herzlichen Dank dafür!


Mit dem ersten Tageslicht vom Talalpsee auf den Wegen zu den Alphütten von Tros. Exakt beim Sonnenaufgang treffen wir auf dem Gras-Kamm an, vom dem der Einstieg ins Reich des Mürtschen beginnt - ein traumhafter Sonnenaufgang! In abwechlsungsreicher Kraxelei (bis T5+) über Gras- und Felsbuckel zur ersten Kletterstelle unter dem Schussplatz. Diese ist gut frei machbar (II), neue Abseilstelle eingerichtet. Unter dem Stock querend zur Jägernase, wo wir anseilen. Übers Band auf die Bös Nase und den hilfreichen roten Pfeilen nach durch Riss-Labyrinth der Nord-Rinne auf den Gipfel (2.5h vom Talalpsee). Da wir zwei andere Gipfelaspiranten unter uns wissen, verzichten wir auf den steinschlägigen Abstieg zur Abseilstelle am Fingerriss und steigen wieder übers Bös Band ab.

Den Steinmännern nach geht's weiter zum Fulen (T6). Sehr unübersichtliches und wildes Geröllgelände. Die Kletterschwierigkeiten sind nirgends höher als II. Nach einem Abstecher auf den zerbröselnden Gipfel des richtig "fulen" Fulens, kraxeln wir einfach hinauf zum zweiten Gipfelbuch des Tages.

Abstieg auf der Normalroute in die Scharte vor dem Ruchen N-Grat. Für eine genaue Routenbeschreibung des folgenden Aufstiegs verweise ich auf diesen Bericht. Den ersten Gratturm umgeht man rechts indem man in die Geröllrinne absteigt. Anschliessend sofort wieder zurück gegen den Grat auf einem Band unmittelbar unter der obersten Wand weiter auf der Westseite. Bei meiner letzten Begehung hatten wir die im Führer beschriebene, jedoch etwas schwierigere Route erwischt, die vor allem in der Westflanke verläuft. Diese hat bebohrte Stände. Zwischensicherungen müssen jedoch selbst gelegt werden. Nun wollten wir der eigentlichen Gratroute folgen, welche mit wenigen (1-3 pro Seillänge), aber gut platzierten Bohrhaken ausgerüstet ist. Wir verpassten den Einstieg um ein paar Meter und mussten uns mit einer Traverse einer sehr brüchigen Rinne auf den Grat zurückarbeiten, den wir am Stand unter dem glatten Turm erreichten. Dann einer Seillänge T6, II, in der Ostflanke (Trittspuren) zu einem guten Stand. Der nächste Aufschwung ist die Schlüsselstelle (6m, IV), ein feingriffiger, senkrechter Aufschwung, Griffe auf Festigkeit prüfen. Anschliessend genussvoll über den Gendarm. Der Abstieg von diesem erfordert Konzentration (III+). Dann durch ein offenes Kamin zum Vorgipfel (III). Im Anschluss überschritten wir alle Türmchen auf dem Grat. Diese bieten teilweise schöne Kletterei (II-III). Ab und zu ist der Fels aber brüchig.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast auf der abwechslungsreichen Normalroute über den N-Grat ins Tal (T6-). Der Abstieg wird mit einer rauschend rasendem Geröllsurfen abgeschlossen. Auf den Wanderwegen zurück zum Talalpsee.

Tourengänger: Delta, Maveric


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Kommentare (1)


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stockloch hat gesagt: Toll gemacht!
Gesendet am 23. August 2011 um 15:17
Gratuliere. Unter 8 Stunden ist schon ziemlich schnell mit dem Nordgrat zum Ruchen. Wenn ich die Bilder sehe, würde ich am Liebsten schon wieder rauf.. ;-)
Dem Gendarm im Nordgrat würde ich auch eine IV geben, aber ich bin echt ein schlechter Kletterer und kann das auch nicht so genau beurteilen. Tolle Tour. Mach ich sicher auch nochmal dieses Jahr!
Gruss


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