Des Teufels Klettersteig und die Überschreitung der Chli Schijen bis Gross Schijen
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Es rumort im Herzen der Schweiz: Nahe der symbolschwangeren Teufelsbrücke reisst ein Ägyptischer Grossinvestor eine Baugrube in der Grösse des alten Dorfes auf; nebenan prangt ein Denkmal zu Ehren eines Russischen Generals; dahinter die Eisen des "modernen Alpinismus", Pistenalpinismus wie ihn Messner ächtet; am Ausstieg grüsst einen penetrant eine Urschweizerische Biermarke, fest in Holländischen Händen; weiter oben zerfallen die Zeugen des Reduit, darüber drehen sich die Flügel der Energiezukunft - wahrhaft, es bewegt sich etwas am Gotthard!
Lässt man die Schweizer Vergangenheit vergangen sein und die Zukunft auf sich zukommen, ist trotz einleitender Bemerkung eine nette Kombination der alpinen Spielarten möglich: Viel Eisen im Klettersteig Diavolo, liebliche Wiesen und Alpenrosenhänge, dann anregende Kraxelei an den zerrissenen Spitzen der Chli Schijen, grossblockig im Alpinwandergelände auf den Aussichtsbug des Gross Schijen und anspruchsvoll hinunter zum Oberlappass.
Abwechlsungsreiche leichte Klettertour mit mannigfaltigen historischen Referenzen
Die Tour hab ich bereits seit geraumer Zeit im Köcher stecken, jahrelang gabs keinen Eintrag auf hikr über die Chli Schijen Überschreitung. Kaum zurück, lese ich den Bericht von
darkthrone - ich hatte definitiv mehr Wetterglück bei meiner Begehung.
Von Andermatt der Strasse und dem Wanderweg entlang zu Teufelsbrücke und zum Suworow-Denkmal, wo sich unzählige Schulklassen für die Vergangenheit begeistern müssen. Rasch weiter auf den Klettersteig Diavolo, eine Stunde später am Ausstieg muss ich konstatieren, dass meine Kondition nach der Pause noch nicht ganz astrein ist...
Rot-weiss markiert bis Tüfelstalboden, dann weglos über den Aussichtsbalkon P. 2269 zum Oberen Gütsch, wo die Windturbinen Strom und Zukunft produzieren. Vorbei an den Militäranlagen auf dem Stöckli - tausende Arbeisstunden unserer Altvorderen, jetzt zerfällt alles.
In 5 min zum Einstieg der Chli Schijen Überschreitung: Immer wieder nette Kletterstellen in schönem Granit, am reizvollsten, wenn man konsequent auf dem Grat bleibt (wenige Stellen III, meist I-II, erst viele BH, später nur noch an neuralgischen Stellen). Die Routenführung ist einfach bzw. beliebig, Schwierigkeiten könnten fast immer auf der Nordseite im Blockgelände umgangen werden. Zwei Türme werden nicht bis zur Spitze erklettert, da sie keinen idealen Abstieg aufweisen. Vom Hauptgipfel mit dem Steinmann wird ein weiteres Gratstück überklettert, dann einigen Spitzen nach Norden ausgewichen, bis man unter der Gratkante (Steinmännchen) über tonnenschwere Blöcke zum Gross Schijen ansteigt. Nicht zu weit in die Nordflanke absteigen, sehr lebendiges Gelände! Kurz vor dem Gipfel wechselt das Gestein auf fast reinen Feldspat, irgend ein Verrückter hat sogar eine richtige Treppe aus Steinplatten gelegt!
Vom Gipfel wäre ein Weiterweg zum Schijenstock und Unghürstöckli bestimmt reizvoll, leider reicht weder Kondition noch Zeit für eine weitere Erkundung.
Der Abstieg vom Gross Schijen ist wie
darkthrone erwähnt vor allem bei Nässe nicht ganz trivial, geht aber bei trockenen Verhältnissen für Geübte recht gut: Die Schuttrinne direkt unter dem Nebengipfel mit der IMIS-Wetterstation hinunter (steil und loses Material, Trittspuren, T5). Nun quert der immer besser ausgetretene Pfad zur Rinne in der Südwand, welche zuerst auf der linken (südlichen) Rippe begangen wird. Beim Einstieg in die Rinne die erste unübersichtliche Kletterstelle (II), weiter unten eine zweite, nicht ganz triviale (II-III). Mit Vorteil hält man sich generell rechterhand an der nördlichen Flanke. Muniringe sind zum fakultativen Abseilen vorhanden. Insgesamt ein spannender Aufstieg auch für Alpinwanderer, T5, II.
Nun den Pfadspuren unter den schönen Kletterwänden zum Einstieg der Direkten Südkante, weiter Diretissima zum Lutersee (eine Markierung des besten Weges wäre hier angenehm). Auf dem markierten Wanderweg bzw. abkürzend hinunter zum Westende des Oberapsees, wo ich von einem älteren Ehepaar bis Andermatt mitgenommen werde, besten Dank! Dies erspart mir die 1,5km zur Bahnstation Oberalppass.
Ca y est: Meine Zwangspause ist nach einem guten Monat gottlob vorüber. Die Haut an der Wade ist wieder etwa da angewachsen wo sie urprünglich war, der Bergsommer kann kommen!
Lässt man die Schweizer Vergangenheit vergangen sein und die Zukunft auf sich zukommen, ist trotz einleitender Bemerkung eine nette Kombination der alpinen Spielarten möglich: Viel Eisen im Klettersteig Diavolo, liebliche Wiesen und Alpenrosenhänge, dann anregende Kraxelei an den zerrissenen Spitzen der Chli Schijen, grossblockig im Alpinwandergelände auf den Aussichtsbug des Gross Schijen und anspruchsvoll hinunter zum Oberlappass.
Abwechlsungsreiche leichte Klettertour mit mannigfaltigen historischen Referenzen
Die Tour hab ich bereits seit geraumer Zeit im Köcher stecken, jahrelang gabs keinen Eintrag auf hikr über die Chli Schijen Überschreitung. Kaum zurück, lese ich den Bericht von

Von Andermatt der Strasse und dem Wanderweg entlang zu Teufelsbrücke und zum Suworow-Denkmal, wo sich unzählige Schulklassen für die Vergangenheit begeistern müssen. Rasch weiter auf den Klettersteig Diavolo, eine Stunde später am Ausstieg muss ich konstatieren, dass meine Kondition nach der Pause noch nicht ganz astrein ist...
Rot-weiss markiert bis Tüfelstalboden, dann weglos über den Aussichtsbalkon P. 2269 zum Oberen Gütsch, wo die Windturbinen Strom und Zukunft produzieren. Vorbei an den Militäranlagen auf dem Stöckli - tausende Arbeisstunden unserer Altvorderen, jetzt zerfällt alles.
In 5 min zum Einstieg der Chli Schijen Überschreitung: Immer wieder nette Kletterstellen in schönem Granit, am reizvollsten, wenn man konsequent auf dem Grat bleibt (wenige Stellen III, meist I-II, erst viele BH, später nur noch an neuralgischen Stellen). Die Routenführung ist einfach bzw. beliebig, Schwierigkeiten könnten fast immer auf der Nordseite im Blockgelände umgangen werden. Zwei Türme werden nicht bis zur Spitze erklettert, da sie keinen idealen Abstieg aufweisen. Vom Hauptgipfel mit dem Steinmann wird ein weiteres Gratstück überklettert, dann einigen Spitzen nach Norden ausgewichen, bis man unter der Gratkante (Steinmännchen) über tonnenschwere Blöcke zum Gross Schijen ansteigt. Nicht zu weit in die Nordflanke absteigen, sehr lebendiges Gelände! Kurz vor dem Gipfel wechselt das Gestein auf fast reinen Feldspat, irgend ein Verrückter hat sogar eine richtige Treppe aus Steinplatten gelegt!
Vom Gipfel wäre ein Weiterweg zum Schijenstock und Unghürstöckli bestimmt reizvoll, leider reicht weder Kondition noch Zeit für eine weitere Erkundung.
Der Abstieg vom Gross Schijen ist wie

Nun den Pfadspuren unter den schönen Kletterwänden zum Einstieg der Direkten Südkante, weiter Diretissima zum Lutersee (eine Markierung des besten Weges wäre hier angenehm). Auf dem markierten Wanderweg bzw. abkürzend hinunter zum Westende des Oberapsees, wo ich von einem älteren Ehepaar bis Andermatt mitgenommen werde, besten Dank! Dies erspart mir die 1,5km zur Bahnstation Oberalppass.
Ca y est: Meine Zwangspause ist nach einem guten Monat gottlob vorüber. Die Haut an der Wade ist wieder etwa da angewachsen wo sie urprünglich war, der Bergsommer kann kommen!
Tourengänger:
Alpin_Rise

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