Den Goggeien-Pendezenberg abgebaut
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ich kann mich noch gut erinnern als ich das erste Mal vom Goggeien beeindruckt war. Es war dies als kleiner Junge auf einer Fahrt zusammen mit meinem Vater ins Obertoggenburg. In der Gegend um Breitenau sieht man den Vorder Goggeien als sehr unnahbare und schon fast nadelartige Berggestalt. Ich fragte meinen Vater, wie dieser Berg denn heisse und ob man da auch rauf könne. Er verriet mir, dass es sich um den Goggeien handle und dass man da sehr wohl rauf könne, dass es aber nicht ganz ungefährlich sei und dass auch schon Leute tödlich abgestürzt seien. " Klein 360" dachte sich deshalb, dass er wohl nie auf diesen Goggeien steigen würde. Viele viele Lenze später sieht die Sache nun aber gänzlich anders aus, denn inzwischen hat "Gross 360" alle Zacken dieses Oberoggenburger Kleinods schon öfters besucht und seit heute nun auch auf allen ihm bekannten Alpinwanderrouten. Zudem hat er auch schon die eine oder andere Route selber "entdeckt" oder wegen Verhauern ausgeschwitzt.
Die beiden "missing Links" bis heute waren die Südgrat Route am Mittler Goggeien und der Nordaufstieg auf den Schär Südgipfel. Die beiden Routen wurden von
Delta und
Alpin_Rise hier beschrieben und begangen. Der Nordaufstieg auf den Südschär kam vor kurzem in
marmotta und
berglurch's Bild nochmals ins Gerede. Alles in allem habe ich mich für meine Tour mehr oder weniger an
Delta's und
Alpin_Rise's Route gehalten, mit der Ausnahme, dass ich das ganze ohne Seil begangen bin und dabei natürlich vom Nord-Schär nicht abseilen konnte, sondern den Nord-Ostgrat wieder absteigen und via Jöggelisberg südostseitig zum Einschnitt zwischen Nord- und Süd-Schär gelangen musste.






Da die Wetterprognose für heute schon kurz nach 12h Gewitter "verspricht", schwinge ich mich schon um halb fünf aufs Velo und fahre eine knappe halbe Stunde mit dem Fahrrad, damit ich die für mich erste machbare Verbindung ins Toggenburg nehmen kann, steige um 7h in
Stein SG, Gemeindehaus aus dem Bus und mache mich alsbald auf dem markierten Wanderweg zur Säge (ziemlich genau nördlich des Vorder Goggeien). Der Aufstieg zum Nordgrat erfolgt zuerst über Wiesen zur Hütte bei P. 1081 und danach über die zum Teil ziemlich steilen Grashänge darüber. Dort wo das Vieh schon fressen durfte ist's angenehm, weiter ober mühsam, da tiefes und nasses Gras durchsetzt mit Unmengen von Brennesseln nicht nur Freude bereiten. Auf etwas mehr als 1400m quere ich links zu einem nicht allzu ausgeprägten Grat und folge diesem zum eigentlichen Nordgrat (wobei sich ein zwei hübsche Wurzelbouldereinglagen richtiggehend anbieten). Bei einem Vermessungpunkt (wohl auf ziemlich genau 1500m) beginnt der finale Aufstieg zum Vorder Goggeien. Beim fast senkrechten Abbruch versuche ich mich an einigen Stellen über die direkte Route, allerdings scheint mir die Sache schlussendlich etwas zu brüchig, zu senkrecht und zu wenig vertrauenswürdig, sodass ich diesen Aufschwung schlussendlich doch wieder in der Ostflanke umgehe. (Insgesamt T5)

Nach einer kurzen Pause geht es weiter zum Blech-Fähnligipfel: zuerst hinuter zum Sattel auf dem Normalweg und dem Grat folgend zum höchsten Punkt. Seit meinem letzten Besuch hängt in der Schlüsselstelle neben dem alt-ehrwürdigen Stahlseil auch noch ein Nylonseil. Wer die Seile wie ich nicht anfassen will, kämpft hier mit einem satten III-er. Nach dem obligaten Blechgipfel-Kreuz-Föteli inspiziere ich nun den Südgrat, der wie
Alpin_Rise schon sagte, nicht sehr ausgeprägt ist. Nach ca. 50m kommt rechterhand eine Kletterstelle die auf das darunterliegende Grasband leitet. Die Kletterstelle ist nicht ganz ohne und verdient das Prädikat T6, allerdings könnte man hier wohl gut auch sichern. Das Grasband zum Goggeien Hauptsattel ist zu Beginn ziemlich steil und auch schräg abfallend, weist aber gute Tritte auf und ist deshalb weniger schlimm als es den Anschein macht.(Routenbild)

Vom Sattel folge ich dem Grat entlang Richtung Nordschär. Schon der Anfang ist zum Teil ziemlich luftig. Der eigentliche Knackpunkt ist aber bekannterweise die sehr luftige III-er Stelle am Grat, oder aber dessen Umgehung in der Südostflanke (10m abklettern, etwas queren und wieder zurück zum Grat kraxeln). Die Ausgesetztheit und die nicht immer vertrauenswürdigen Griffe (Fels oder Legföhren) rechtfertigen das T6, auch wenn ich es dieses Mal weniger schlimm empfand als bei meinem ersten Besuch. Der Gipfelschafbock ist immer wieder ein wahrer Hingucker!
Nach einer kurzen Rast mache ich mich wieder auf den Abstieg zum Hauptsattel und rechts hinunter zur Hütte von wo ich den Wegspuren in der Ost- später Südflanke des Nordschärs zum Einschnitt zwischen den beiden Schärs folge. Um ganz hoch zum Sattel zu gelangen müsste man etwa 10m (wohl im dritten Grad) klettern, weshalb ich den Gemüsezustieg zum Grat schräg links und später rechts haltend wähle. Dem Grat folgend gehe ich weiter zum leicht überhängenden Aufschwung und quere dort rechts auf das schmale, sehr ausgesetzte Grasband und folge diesem bis zu seinem Ende um eine Ecke. Von dort geht es dann sehr steil mit soliden Föhren bestückt direkt zum Gipfelplateau. (Routenbild)
Genau rechtzeitig treffe ich dort zusammen mit den ersten Regentropfen einer ersten Front ein. Eine kurze Gipfelrast kann ich mir aber trotzdem nicht verkneifen, bevor ich den Abstieg erst in südwestlicher Richtung, am Schluss in der bekannten Rinne auf der Südseite angehe. Für den abschliessenden Weg ins Arvenbüel gehe ich zuerst zum Schärsboden, danach zur Vorder Höhi und schlussendlich dem Weg entlang zur Bushaltestelle. Obwohl ich kurz davor war den Regenschirm aufzuspannen, beruhigt sich das Wetter wieder und ich treffe wieder bei Sonnenschein im Arvenbüel ein.
Nach einer kurzen Rast mache ich mich wieder auf den Abstieg zum Hauptsattel und rechts hinunter zur Hütte von wo ich den Wegspuren in der Ost- später Südflanke des Nordschärs zum Einschnitt zwischen den beiden Schärs folge. Um ganz hoch zum Sattel zu gelangen müsste man etwa 10m (wohl im dritten Grad) klettern, weshalb ich den Gemüsezustieg zum Grat schräg links und später rechts haltend wähle. Dem Grat folgend gehe ich weiter zum leicht überhängenden Aufschwung und quere dort rechts auf das schmale, sehr ausgesetzte Grasband und folge diesem bis zu seinem Ende um eine Ecke. Von dort geht es dann sehr steil mit soliden Föhren bestückt direkt zum Gipfelplateau. (Routenbild)
Genau rechtzeitig treffe ich dort zusammen mit den ersten Regentropfen einer ersten Front ein. Eine kurze Gipfelrast kann ich mir aber trotzdem nicht verkneifen, bevor ich den Abstieg erst in südwestlicher Richtung, am Schluss in der bekannten Rinne auf der Südseite angehe. Für den abschliessenden Weg ins Arvenbüel gehe ich zuerst zum Schärsboden, danach zur Vorder Höhi und schlussendlich dem Weg entlang zur Bushaltestelle. Obwohl ich kurz davor war den Regenschirm aufzuspannen, beruhigt sich das Wetter wieder und ich treffe wieder bei Sonnenschein im Arvenbüel ein.
Fazit:
Eine Seniorenwanderung in diesem Sinne ist die Sache nicht (auch wenn ich in gewissen Kreisen auch schon als Senior gelte :-), sondern zum grossen Teil ernsthaftes Alpinwander-Gelände. Für mich sozusagen eine T6-Referenztour, die das meiste hat, was des Alpinwanderers Herz begehrt!
Obwohl ich nun so ziemlich alles Gehbares an den Goggeien kenne, werde ich wohl trotzdem wieder zurückkehren...
Eine Seniorenwanderung in diesem Sinne ist die Sache nicht (auch wenn ich in gewissen Kreisen auch schon als Senior gelte :-), sondern zum grossen Teil ernsthaftes Alpinwander-Gelände. Für mich sozusagen eine T6-Referenztour, die das meiste hat, was des Alpinwanderers Herz begehrt!
Obwohl ich nun so ziemlich alles Gehbares an den Goggeien kenne, werde ich wohl trotzdem wieder zurückkehren...
Tourengänger:
360

Communities: T6
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)