Toggenburger Hundstein 1903 m - im Reich der Gämsen
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Der Toggenburger Hundstein fristet wahrlich ein Mauerblümchendasein. Überragt vom benachbarten mächtigen Säntis' findet er kaum Beachtung und steht natürlich im Schatten des Königs des Alpsteins. Auch der SAC-Clubführer spricht ihm jegliche alpinistische Bedeutung ab. Also nichts wie hin, denn diese Vorzeichen sind nahezu Garant für eine prächtige Bergtour in absoluter Einsamkeit.
Während gemäss SAC-Clubführer dessen Vorauflage noch daran zweifelte, ob der Hundstein je touristisch begangen wurde, sind auf hikr.org bereits einige Tourenberichte verfügbar, die uns zur Besteigung animierten. Besonders hilfreich war dabei die hervorragende Bilddokumentation von
Alpin_Rise. Dieses Bild ist gleichermassen informativ wie respekteinflössend. Und tatsächlich: Eigentlich scheint eine Besteigung dieser abweisenden Felsbastion unmöglich, wenn man ihm aus dem Tal entgegenwandert.
So brauchten wir dieses Wochenende denn auch zwei Versuche, um dem Unternehmen ein erfolgreiches Ende zu bescheren. Unseren gestrigen Besteigungsversuch brachen wir in der sehr steilen Grasflanke noch unterhalb der Einsattelung nördlich von P. 1784 m ab, als es plötzlich bereits um 11.00 Uhr aus heiterem Himmel zu regnen begann. Der grossen Enttäuschung folgte heute die Bestätigung, dass dieser Entscheid richtig war, denn ein Aufstieg und vor allem anschliessender Abstieg auf dieser Route bei Nässe wäre wohl nicht zu verantworten.
Gemäss Wetterprognosen war heute sogar noch früher mit Gewittern zu rechnen als gestern bereits. Dementsprechend früh musste die Tour in Angriff genommen werden. Kurz nach 07.00 Uhr starteten wir beim Parkplatz Laui und standen um 09.30 Uhr auf dem Gipfel. Das Frühstück nahmen wir erst nach der erfolgreichen Besteigung unterhalb der heiklen Passagen ein und trafen immer noch vormittags trockenen Fusses am Ausgangspunkt ein.
Der Toggenburger Hundstein ist, wie im SAC-Clubführer erwähnt, bei den Gämsen sehr beliebt. Gestern beobachteten wir ein Rudel von 20 - 30 Tieren, darunter viele Geissen mit Jungtieren, während wir heute ebenfalls mehr als einem Dutzend dieser eleganten Alpentiere begegneten und einmal mehr staunten, wie trittsicher diese sich im lockeren Laufschritt selbst in abschüssigstem T6-Gelände fortbewegten.
Das Gipfelpanorama auf dem Toggenburger Hundstein ist durch die höheren Nachbarn eingeschränkt. Der nahe gelegene Säntis mit seinen wuchtigen Wänden tritt aber von hier aus besonders eindrücklich in Erscheinung.
Routenbeschreibung:
In der Routenwahl ist man in der steilen Südostflanke unterhalb des Südgrats ziemlich frei. Das Gelände weist kaum Begehungsspuren menschlicher Art auf, ist aber recht gut gestuft. Es dominieren Grastritte und Schrofen. Wir erreichten den Gipfelgrat auf dem Bild von
Alpin_Rise etwas weiter links als die hier eingezeichnete blaue Route und folgten den Rest der Route über den Grat selbst.
Laui - P. 1473 m (am Wanderweg Richtung Rotsteinpass) T1
Dem Fahrsträsschen entlang (2, 3 Abkürzungen auf Bergwegen) wandert man gemütlich durch das am Vormittag im Schatten gelegene Tal bis zu P. 1473 m (Wegweiser).
P. 1473 m - Einsattelung nördlich P. 1784 m (T4)
Vom Wegweiser geht man auf einem Alpsträsschen ein kurzes Stück bergab und steigt sogleich den vom Hundstein herunterfallenden Hang mehr oder weniger in der Falllinie auf. Der Rasenhang ist mässig steil und gut gestuft. Die in der Landkarte eingezeichnete und auch vorhandene Wegspur ist nicht besonders nützlich, da sie zunächst lange ohne Höhengewinn verläuft.
Wir stiegen bis in die Nähe der Hundstein-Südwand auf und folgten weiter einer Rinne, später den Felsen rechterhand, wobei das Gelände immer steiler wird. Um die oberen Felsen links herum erreichten wir eine Rasenrampe mit Wegspuren und gleich anschliessend die Einsattelung.
Einsattelung - Hundstein Gipfel (T5)
Zunächst geht es steil über einen felsigen Aufschwung an die markante Felswand hinauf. Mehr oder weniger dicht dieser entlang stiegen wir weiter steil auf. Unmittelbar nach einer markanten Felsrinne stiegen wir etwa in der Fallinie hoch, wobei wir einige grasige Rinnen für den Auf- und anschliessend auch den Abstieg nutzten. Bald erreichten wir den Grat, dessen Gestein von hervorragender Qualität ist. Nach einer kurzen Klettereinlage (II-) erreichten wir den Gipfel mit dem vielleicht kleinsten Gipfelkreuz der Alpen.
Verhältnisse / Ausrüstung
Die Route dürfte wohl nicht weniger heikel werden, wenn das Gras weiter gewachsen sein wird. Meines Erachtens bestehen aktuell deswegen die besten Verhältnisse. Ein Pickel ist nicht notwendig, hingegen würden Stöcke wohl zusätzliche Sicherheit geben (obwohl: Ich habe halt in solchem Gelände die Hände gerne frei). Wir trugen zur eigenen Sicherheit einen Helm; angesichts der zahlreichen Gämse und der losen Steine, scheint mir dies nicht übertrieben zu sein. Bei Nässe rate ich von der Begehung dieser zwar sehr kurzen, aber ernst zu nehmenden Bergtour in jedem Fall ab.
Generell kann ich die Besteigung des Toggenburger Hundsteins allen Alpinwanderern nur empfehlen. Es dürfte wohl der am wenigsten bestiegene Alpsteingipfel sein, dessen Schwierigkeiten T6 nicht erreicht.
Während gemäss SAC-Clubführer dessen Vorauflage noch daran zweifelte, ob der Hundstein je touristisch begangen wurde, sind auf hikr.org bereits einige Tourenberichte verfügbar, die uns zur Besteigung animierten. Besonders hilfreich war dabei die hervorragende Bilddokumentation von

So brauchten wir dieses Wochenende denn auch zwei Versuche, um dem Unternehmen ein erfolgreiches Ende zu bescheren. Unseren gestrigen Besteigungsversuch brachen wir in der sehr steilen Grasflanke noch unterhalb der Einsattelung nördlich von P. 1784 m ab, als es plötzlich bereits um 11.00 Uhr aus heiterem Himmel zu regnen begann. Der grossen Enttäuschung folgte heute die Bestätigung, dass dieser Entscheid richtig war, denn ein Aufstieg und vor allem anschliessender Abstieg auf dieser Route bei Nässe wäre wohl nicht zu verantworten.
Gemäss Wetterprognosen war heute sogar noch früher mit Gewittern zu rechnen als gestern bereits. Dementsprechend früh musste die Tour in Angriff genommen werden. Kurz nach 07.00 Uhr starteten wir beim Parkplatz Laui und standen um 09.30 Uhr auf dem Gipfel. Das Frühstück nahmen wir erst nach der erfolgreichen Besteigung unterhalb der heiklen Passagen ein und trafen immer noch vormittags trockenen Fusses am Ausgangspunkt ein.
Der Toggenburger Hundstein ist, wie im SAC-Clubführer erwähnt, bei den Gämsen sehr beliebt. Gestern beobachteten wir ein Rudel von 20 - 30 Tieren, darunter viele Geissen mit Jungtieren, während wir heute ebenfalls mehr als einem Dutzend dieser eleganten Alpentiere begegneten und einmal mehr staunten, wie trittsicher diese sich im lockeren Laufschritt selbst in abschüssigstem T6-Gelände fortbewegten.
Das Gipfelpanorama auf dem Toggenburger Hundstein ist durch die höheren Nachbarn eingeschränkt. Der nahe gelegene Säntis mit seinen wuchtigen Wänden tritt aber von hier aus besonders eindrücklich in Erscheinung.
Routenbeschreibung:
In der Routenwahl ist man in der steilen Südostflanke unterhalb des Südgrats ziemlich frei. Das Gelände weist kaum Begehungsspuren menschlicher Art auf, ist aber recht gut gestuft. Es dominieren Grastritte und Schrofen. Wir erreichten den Gipfelgrat auf dem Bild von

Laui - P. 1473 m (am Wanderweg Richtung Rotsteinpass) T1
Dem Fahrsträsschen entlang (2, 3 Abkürzungen auf Bergwegen) wandert man gemütlich durch das am Vormittag im Schatten gelegene Tal bis zu P. 1473 m (Wegweiser).
P. 1473 m - Einsattelung nördlich P. 1784 m (T4)
Vom Wegweiser geht man auf einem Alpsträsschen ein kurzes Stück bergab und steigt sogleich den vom Hundstein herunterfallenden Hang mehr oder weniger in der Falllinie auf. Der Rasenhang ist mässig steil und gut gestuft. Die in der Landkarte eingezeichnete und auch vorhandene Wegspur ist nicht besonders nützlich, da sie zunächst lange ohne Höhengewinn verläuft.
Wir stiegen bis in die Nähe der Hundstein-Südwand auf und folgten weiter einer Rinne, später den Felsen rechterhand, wobei das Gelände immer steiler wird. Um die oberen Felsen links herum erreichten wir eine Rasenrampe mit Wegspuren und gleich anschliessend die Einsattelung.
Einsattelung - Hundstein Gipfel (T5)
Zunächst geht es steil über einen felsigen Aufschwung an die markante Felswand hinauf. Mehr oder weniger dicht dieser entlang stiegen wir weiter steil auf. Unmittelbar nach einer markanten Felsrinne stiegen wir etwa in der Fallinie hoch, wobei wir einige grasige Rinnen für den Auf- und anschliessend auch den Abstieg nutzten. Bald erreichten wir den Grat, dessen Gestein von hervorragender Qualität ist. Nach einer kurzen Klettereinlage (II-) erreichten wir den Gipfel mit dem vielleicht kleinsten Gipfelkreuz der Alpen.
Verhältnisse / Ausrüstung
Die Route dürfte wohl nicht weniger heikel werden, wenn das Gras weiter gewachsen sein wird. Meines Erachtens bestehen aktuell deswegen die besten Verhältnisse. Ein Pickel ist nicht notwendig, hingegen würden Stöcke wohl zusätzliche Sicherheit geben (obwohl: Ich habe halt in solchem Gelände die Hände gerne frei). Wir trugen zur eigenen Sicherheit einen Helm; angesichts der zahlreichen Gämse und der losen Steine, scheint mir dies nicht übertrieben zu sein. Bei Nässe rate ich von der Begehung dieser zwar sehr kurzen, aber ernst zu nehmenden Bergtour in jedem Fall ab.
Generell kann ich die Besteigung des Toggenburger Hundsteins allen Alpinwanderern nur empfehlen. Es dürfte wohl der am wenigsten bestiegene Alpsteingipfel sein, dessen Schwierigkeiten T6 nicht erreicht.
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