Hundstein 1903m - Gir 2168m
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Die luftigen Routen auf den Toggenburger Hundstein und den Gir begeistern selbst den verwöhnten Alpinwanderer. Weniger vorteilhaft ist die eingeklemmte Lage zwischen Säntis, Wildhuser Schafberg und Stoss, welche das Panorama arg einschränkt. Hikr sei Dank haben es die beiden Gipfel trotzdem zu einer bescheidenen Bekanntheit gebracht. Für mich bedeuten sie einen gelungen, leicht wehmütigen Abschied von der Alpinwandersaison 2017. Aber wer weiss, welche Überraschung die Klimaerwärmung in diesem Jahr noch bereit hält...
Kurz vor zehn Uhr laufe ich bei angenehmer Temperatur vom Parkplatz Laui (1072m) los. Unterwegs Richtung Rotsteinpass zeigt sich ein angenehmer Nebeneffekt der Jahreszeit: Ich begegne nur (wenigen) Gleichgesinnten, sprich angefressen und gut ausgerüstet. Ausnahmen gibt's natürlich immer, wie sich diese Woche am Säntis gezeigt hat. Von der Alp Wis (1519m) geniesst man bereits beste Blicke auf das kleine Hundstein-Massiv mit seinen zwei Koten und der Scharte dazwischen. Die Route ist so etwa gegeben. Kurze Querung nach Westen über den Viehpfad und dann wegloser Aufstieg in die Scharte, man erreicht da knapp die T5. Bei Nässe oder Schnee dürfte es der Steilheit wegen rasch unangenehm werden. Aus der Scharte kraxle ich in fünf Minuten zum "Kleinen Hundstein" (P. 1784). Man kann durchgehend dem Grat folgen oder weicht wenig in die Südflanke aus. Beides ist recht luftig (T5+).
Zurück in der Scharte steige ich ins Band ein, den einfachsten Weg zum Hauptgipfel. Das ist eine dankbare Route, deutlich weniger ausgesetzt, als es von unten den Anschein macht (zw. T4+ und T5-). Ich werde sie im Abstieg ganz begehen. Im Aufstieg steige ich aber bei erster Gelegenheit zum Südgrat hoch (T5+). Man kann ihn durchgehend überklettern, der Fels ist griffig und fest. Wem das zu luftig ist, hält sich einfacher auf der Ostseite des Grats. Vom Hundstein (1903m) liegt der Gir bereits zum Greifen nah, aber um einen Wiederabstieg von mind. 250Hm kommt man nicht herum.
Auf die Variante durch die Westrinne verspürte ich nach den Kommentaren von
Delta und
dani_ wenig Lust. Also zurück nach Osten, um den Hundstein auf dieser Seite zu umrunden. Das erweist sich als elegante und effiziente Lösung, zumal ab Under Alpli ein ganz passabler Weg unterhalb vom Gir nach Westen traversiert (nicht auf LK). In der Kehre treffe ich auf den Wanderweg, den ich sogleich wieder verlasse, um zum Fuss des SW-Kamms zu queren. Hier beginnt die lohnende T6-Route zum Gir. Im untersten Bereich ist der Fels-Gras-Rücken sehr steil, ein Pickel nicht verkehrt. Bald lehnt sich das Gelände eine Spur zurück und der Fels verschwindet zunehmend unter dem Steilgras. Verschwitzt erreiche ich den Gir (2168m), eine herrliche Aussichtskanzel für Säntis-Liebhaber. Dieser liegt bloss 700 Meter Luftlinie entfernt.
Um die vielleicht letzte Alpinwanderung der Saison gebührend auszukosten, habe ich sogar Gaskocher und Gulaschsuppe hochgeschleppt und versitze gut neunzig Minuten auf dem Gipfel. Dann mache ich mich etwas wehmütig an den Abstieg. Eigentlich war der Ausstieg übers Westband geplant. Und tatsächlich steige ich einige Meter in die Flanke ein, doch zwischen den Schneeresten finde ich keinen vertretbaren Weiterweg. Nach einem zweiten Versuch breche ich ohne schlechte Gefühle ab und halte mich an die steile Aufstiegsroute. Der Wanderweg bringt mich runter nach Chlingen. Der Blick in die Westrinne am Hundstein bestätigt meinen früheren Entscheid, denn das ist wirklich unangenehmes Gelände.
Zeiten
1:30 Hundstein
1:20 Gir
1:35 Laui
Kurz vor zehn Uhr laufe ich bei angenehmer Temperatur vom Parkplatz Laui (1072m) los. Unterwegs Richtung Rotsteinpass zeigt sich ein angenehmer Nebeneffekt der Jahreszeit: Ich begegne nur (wenigen) Gleichgesinnten, sprich angefressen und gut ausgerüstet. Ausnahmen gibt's natürlich immer, wie sich diese Woche am Säntis gezeigt hat. Von der Alp Wis (1519m) geniesst man bereits beste Blicke auf das kleine Hundstein-Massiv mit seinen zwei Koten und der Scharte dazwischen. Die Route ist so etwa gegeben. Kurze Querung nach Westen über den Viehpfad und dann wegloser Aufstieg in die Scharte, man erreicht da knapp die T5. Bei Nässe oder Schnee dürfte es der Steilheit wegen rasch unangenehm werden. Aus der Scharte kraxle ich in fünf Minuten zum "Kleinen Hundstein" (P. 1784). Man kann durchgehend dem Grat folgen oder weicht wenig in die Südflanke aus. Beides ist recht luftig (T5+).
Zurück in der Scharte steige ich ins Band ein, den einfachsten Weg zum Hauptgipfel. Das ist eine dankbare Route, deutlich weniger ausgesetzt, als es von unten den Anschein macht (zw. T4+ und T5-). Ich werde sie im Abstieg ganz begehen. Im Aufstieg steige ich aber bei erster Gelegenheit zum Südgrat hoch (T5+). Man kann ihn durchgehend überklettern, der Fels ist griffig und fest. Wem das zu luftig ist, hält sich einfacher auf der Ostseite des Grats. Vom Hundstein (1903m) liegt der Gir bereits zum Greifen nah, aber um einen Wiederabstieg von mind. 250Hm kommt man nicht herum.
Auf die Variante durch die Westrinne verspürte ich nach den Kommentaren von


Um die vielleicht letzte Alpinwanderung der Saison gebührend auszukosten, habe ich sogar Gaskocher und Gulaschsuppe hochgeschleppt und versitze gut neunzig Minuten auf dem Gipfel. Dann mache ich mich etwas wehmütig an den Abstieg. Eigentlich war der Ausstieg übers Westband geplant. Und tatsächlich steige ich einige Meter in die Flanke ein, doch zwischen den Schneeresten finde ich keinen vertretbaren Weiterweg. Nach einem zweiten Versuch breche ich ohne schlechte Gefühle ab und halte mich an die steile Aufstiegsroute. Der Wanderweg bringt mich runter nach Chlingen. Der Blick in die Westrinne am Hundstein bestätigt meinen früheren Entscheid, denn das ist wirklich unangenehmes Gelände.
Zeiten
1:30 Hundstein
1:20 Gir
1:35 Laui
Tourengänger:
Bergamotte

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