In Eischoll blühen die Lichtblumen

Die seltene Frühlings-Lichtblume (Colchicum bulbocodium oder Bulbocodium vernum) blüht im Frühling sofort nach der Schneeschmelze. Man kann sie sicher an verschiedenen Standorten antreffen, aber vor allem im Wallis. Eischoll nennt sich ja Heimat der Lichtblume. Also gehen wir jedes Jahr zwei bis dreimal dort hinauf auf die Suche (die Blume blüht nicht jedes Jahr zur gleichen Zeit, und je nach Schneeschmelze, direkt am Eingang des Dorfes von Unterbäch her, oder etwas später oberhalb des Dorfes links und rechts der Strasse via Skilift zum Schützenhaus hinauf.

Die Lichtblume ähnelt den Krokussen, aber Krokusse haben nur 3 Staubblätter, die Lichtblumen dagegen 6, und die Blütenblätter sind zurückgebogen. Auch der Hundszahnlilie (Erythronium dens-canis) ähnelt sie, aber die Lichtblumen-Blütenblätter sind breiter und wesentlich auffälliger zurückgebogen. Auch den Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) ähnelt sie, aber die blühen ja Ende Sommer. Ganz selten anzutreffen  ist die weisse Lichtblume. Siehe auch Wikipedia.

Trotz Grippe im Körper, wollte ich bei diesem Wunderwetter etwas unternehmen. Ich fuhr mit dem Zug via Visp nach Raron, und von dort mit der Luftseilbahn nach Eischoll. Nach dem obligaten Kafi und Gipfeli im Restaurant Schwarzhorn (8ung, Montag geschlossen), ging ich der Strasse entlang via Skilift gegen das Schützenhaus. Ab letztem Haus fand ich links und rechts der Strasse die Lichtblume in rauhen Mengen. Als Rückweg wählte ich die Diretissima durchs Gebüsch zur Strasse hinunter, die nach Unterbäch führt. Auch hier auf der Bergseite der Strasse die Wiesen voll von wunderbaren Lichtblumen.

Gegen Unterbäch folgte ich nicht dem normalen Wanderweg, sondern entschied mich für den Weg via Haltsuon. Ich weiss nicht, ob diese Suone im Sommer Wasser führt. Auf jeden Fall ist sie, kurz bevor man zum Milibach hinuntersteigt, unterbrochen.

Natürlich geniesst man eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berggipfel, aber ich wollte ja eine Blumenwanderung machen. Wer die Berge, vor allem zwischen Wallis und Berner Oberland bestaunen möchte, muss halt selbst hingehen.

Fazit: Ein Besuch der seltenen Frühlings-Lichtblume lohnt sich. Die Wanderung ist beliebig kombinierbar mit weiteren Teilstücken (Bürchen, Ergisch, Gampel usw.). Alles ist klar beschildert.

Persönliche Erkenntnis: Auch mit Grippe im Körper kann man den Lichtblumen einen Besuch abstatten. Ob das gescheit ist, bleibe dahingestellt. Die Reaktion bei mir kam auf jeden Fall postwendend!!!