Lichtblumenmeer


Publiziert von Krokus , 9. April 2016 um 13:43. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 7 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 525 m
Abstieg: 530 m
Strecke:8,6 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB bis Raron, Seilbahn bis Eischoll
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Seilbahn ab Unterbäch bis Raron, dann SBB
Kartennummer:1288 Raron

Schon 2012 war ich im Wallis auf Lichtblumensuche, leider vergeblich, weil zu spät. Darum bin ich begeistert , als CampoTencia vorschlägt, es nochmals zu versuchen. Auch die Berichte von Bidi und Felix waren verlockend.
 
Schon um 5.05 sitzen wir im Zug und fahren ins Wallis, wo uns der Wettergott mit einem Mix aus wenig Sonne, Nebel , Wolken und etwas blauem Himmel empfängt. Bei der Talstation in Raron hat man die Wahl zwischen zwei Seilbahnen. Wir entscheiden uns für die kleine nach Eischoll. Im Bergdorf geniessen wir erst mal einen Startkaffee.
 
Nur noch wenig Nebelfetzen kleben an den Hängen, als wir Richtung Oberbru und Habere aufbrechen. Kaum liegen die letzten Wohnhäuser hinter uns, stehen wir schon in einem Meer von Lichtblumen. Wir können uns kaum satt sehen. Dieses kräftige Lila, jeder Blütenstern einzigartig, die einen noch als geschlossener Kelch mit dem ganz dunkeln Blatt im Gegensatz zum Krokus, die anderen voll entfaltet mit den sechs langen Staubfäden im Inneren. Manchmal stehen sie so dicht gedrängt, dass es aussieht wie ein Blumenstrauss. Die ganzen Wiesen sind bedeckt. Hin und wieder sieht man einen Albino, schneeweiss und sehr auffällig. Und diese ganze Pracht zusammen mit dem fröhlichen Zwitschern der Vögel haben wir für uns allein. Nur langsam kommen wir voran, die Kamera stets schussbereit.
 
In der Habere hören wir schon das Murmeln der Habersuon. Diesem Plätschern und Sprudeln muss man einfach folgen, es zieht uns magisch an, berührt alle Sinne. Und auf jeder Matte blühen Lichtblumen, manchmal in Begleitung von Krokus. Wir stellen fest, dass die üppigsten Bestände dort zu finden sind, wo im Herbst Mist angelegt wurde und jetzt das Wasser der Schneeschmelze über die Wiesen fliesst.
 
Endlich kann sich die Sonne gegen den Nebel durchsetzen. Das Wasser auf den Wiesen beginnt zu dämpfen und unsere Finger werden wieder warm.
 
Wir folgen der jetzt in Betonschalen fliessenden Suone über Lammerbode, Oberhäusern, Eggachra bis Breitmattu, dann auf dem Wanderweg bis Egga. Unseren Plan, noch weiter aufzusteigen bis Howete, vergraben wir im Schnee und steigen hinunter nach Pfammatte. Auf gutem, gelb markierten Wanderweg gehts über den Milibach und im Wald auf den Lärchennadeln wie auf einem weichen Teppich hinauf gegen Ta, an einigen verfallenen Stallruinen vorbei.
 
Der Abstieg nach Holz mit der kleinen Kapelle ist bereits wieder voll von Lichtblumen und die Matten gegen Unterbäch hinunter  leuchten einheitlich in Lila. Erst kurz vor dem Dorf sind wieder Buschwindröslein, Leberblüemli und Krokusse in der Überzahl und schon fast als Einsiedler wächst ein noch nicht voll aufgeblühter Seidelbast am Wegrand.
 
In einem sonnigen Gartenrestaurant trinken wir eine Stange Bier auf diesen herrlichen Tag und gondeln dann mit der grossen Seilbahn hinunter nach Raron.
 
Nur gerade zwei Wanderer sind uns begegnet. Den Rest der Menschheit finden wir dann im Zug von Bern nach Zürich.
 
  

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2016 um 07:51
eine wunderbare Pracht!

Krokus hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2016 um 18:38
So viel schönes an einem Tag. Dank Bidi und dir waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Soviele Blüten hätten wir uns nie träumen lassen. H. G. Ella u Herbert


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