"Alpenorni juvenil" : Wyssi Frau (3650m) über NW-Grat
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Hier sind noch einmal ein paar spacige Bilder aus der alten Diakiste. Sie stammen aus einer Zeit, als man den mittleren der drei Blüemlisalpgipfel, die Wyssi Frau, noch vollständig über Schnee und Firn erreichen konnte. Und zwar auf dem Weg der Erstersteiger, Edmund von Fellenberg und Co., dem schönen und steilen NW-Grat.
Seither ist es so, dass im oberen Teil zunehmend plattige unangenehme Felsen zutage getreten sind und in Verbindung mit angrenzendem heiklem Blankeis hat diese Route stark an Attraktivität eingebüßt und wird ( trotz Sicherungsstangen, die mittlerweile dort angebracht sind ) kaum mehr begangen.
1978 aber hatten wir, mein Vater und ich, besten Trittfirn, durchgängig von der Schnapsfluh ( die Felsen am Gratfuß) bis zum Gipfel. Teils etwas angeeist, oben auch ziemlich steil, ging es in gerader Linie zum wechtengekrönten Gipfel genau auf der Gratschneide zwischen Morgen- und Blüemlisalphorn. Erst auf den letzten Metern tritt man aus dem eisigen Schatten und mit einem Schlag strahlt einen hier die riesige sonnige Weite des Wallis an, mit gleißenden 4000ern. Phantastisch ! Unbeschreiblich !
Auf den alten Bildern sieht man übrigens, dass wir nur einen einzigen Eispickel, klassisches Holzschaftmodell, dabei hatten. Ich kann es mir nach so langer Zeit nur damit erklären, dass wir ursprünglich die Wildi Frau als Ziel gehabt hatten, eine Felstour. Auf der Hütte hatte man uns abends zuvor dann angesichts der guten Verhältnisse die Wyssi Frau anempfohlen, soviel weiß ich noch. Und, dass ich eine Woche später auf dem Mönch, einen eigenen Pickel hatte...
Nichtsdestotrotz, zur Nachahmung selbstredend nicht empfohlen !! Wie man sich aber nicht aus Leichtsinn sondern aus dem Gegenteil, aus extremster Vorsicht, in Gefahr bringen kann, konnten wir am selben Tag allerdings auch beobachten. Weit nach uns kam nämlich eine Zweierseilschaft im Zeitlupentempo den Grat emporgekrochen: Die beiden legten allen Ernstes nach jeder Seillänge einen Standplatz ein und kamen so natürlich quasi überhaupt nicht vom Fleck. Als wir schon längst wieder gemütlich auf der Hüttenterrasse saßen, konnte man sie mit dem Fernglas beobachten, wie sie, immer noch oben am Grat im Aufstieg, dem Gipfel allmählich näherrückten...bei dem Tempo und den sich tagsüber bei dem Prachtwetter verschlechternden Gletscherverhältnissen dürften die beiden noch so einiges vor sich gehabt haben...
Wie auch immer, als 15jähriger wurde ich vom Hüttenwart sogar persönlich gelobt, als einer der jüngsten Wyssi-Frau-Bezwinger, die er kenne - und dazu noch aus so alpenfernen Tiefen stammend wie aus dem platten Norddeutschland !
Heutzutage wird die Tour mit ZS bewertet, für die damaligen ganz anderen und optimalen Verhältnisse vergebe ich mal ein WS+ . ( Wertung ohne Pickel : ZS- ;-) )
Seither ist es so, dass im oberen Teil zunehmend plattige unangenehme Felsen zutage getreten sind und in Verbindung mit angrenzendem heiklem Blankeis hat diese Route stark an Attraktivität eingebüßt und wird ( trotz Sicherungsstangen, die mittlerweile dort angebracht sind ) kaum mehr begangen.
1978 aber hatten wir, mein Vater und ich, besten Trittfirn, durchgängig von der Schnapsfluh ( die Felsen am Gratfuß) bis zum Gipfel. Teils etwas angeeist, oben auch ziemlich steil, ging es in gerader Linie zum wechtengekrönten Gipfel genau auf der Gratschneide zwischen Morgen- und Blüemlisalphorn. Erst auf den letzten Metern tritt man aus dem eisigen Schatten und mit einem Schlag strahlt einen hier die riesige sonnige Weite des Wallis an, mit gleißenden 4000ern. Phantastisch ! Unbeschreiblich !
Auf den alten Bildern sieht man übrigens, dass wir nur einen einzigen Eispickel, klassisches Holzschaftmodell, dabei hatten. Ich kann es mir nach so langer Zeit nur damit erklären, dass wir ursprünglich die Wildi Frau als Ziel gehabt hatten, eine Felstour. Auf der Hütte hatte man uns abends zuvor dann angesichts der guten Verhältnisse die Wyssi Frau anempfohlen, soviel weiß ich noch. Und, dass ich eine Woche später auf dem Mönch, einen eigenen Pickel hatte...
Nichtsdestotrotz, zur Nachahmung selbstredend nicht empfohlen !! Wie man sich aber nicht aus Leichtsinn sondern aus dem Gegenteil, aus extremster Vorsicht, in Gefahr bringen kann, konnten wir am selben Tag allerdings auch beobachten. Weit nach uns kam nämlich eine Zweierseilschaft im Zeitlupentempo den Grat emporgekrochen: Die beiden legten allen Ernstes nach jeder Seillänge einen Standplatz ein und kamen so natürlich quasi überhaupt nicht vom Fleck. Als wir schon längst wieder gemütlich auf der Hüttenterrasse saßen, konnte man sie mit dem Fernglas beobachten, wie sie, immer noch oben am Grat im Aufstieg, dem Gipfel allmählich näherrückten...bei dem Tempo und den sich tagsüber bei dem Prachtwetter verschlechternden Gletscherverhältnissen dürften die beiden noch so einiges vor sich gehabt haben...
Wie auch immer, als 15jähriger wurde ich vom Hüttenwart sogar persönlich gelobt, als einer der jüngsten Wyssi-Frau-Bezwinger, die er kenne - und dazu noch aus so alpenfernen Tiefen stammend wie aus dem platten Norddeutschland !
Heutzutage wird die Tour mit ZS bewertet, für die damaligen ganz anderen und optimalen Verhältnisse vergebe ich mal ein WS+ . ( Wertung ohne Pickel : ZS- ;-) )
Tourengänger:
Alpenorni

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