Fromberghorn (SE-Grat) bis Mäggisserehorn (und Allgemeines zur Niesenkette)
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Wieder einmal ein super Tag erwischt heute: Als Student hatte ich frei (eLearning sei Dank), es war ein wunderbarer Herbsttag und ich konnte mein letzter noch fehlender Gipfel in der Kette (das Fromberghorn) besuchen.
Gestartet bin ich in Frutigen bei der Kirche. Ich laufe zuerst den flachen Wanderweg nach Wengi raus. Es ist noch neblig und düster, in der Höhe sollte es besser werden. Nun steige ich den Niesenwanderweg bis zur Eggweid hoch. Gleich beim Haus zweigt ein Weg Richtung Bündi ab. Dem folge ich nun alles auf dem Grat (einmal rechts abzweigen) bis durch den Wald. Dort führt er mir zu weit nach Westen und ich gehe weglos die Wiese hoch. Durch Sträucher finde ich darüber nochmals einen Weg auf dem Grat. Dann folgt ein etwas mühsamer Teil: Der Grat wird zunehmend spitzer und es gilt einige Bäume und Absätze zu umgehen, was zum Teil einige Vorsicht erfordert. Weiter oben auf rund 1'900müM ist die Sache aber vorerst überstanden und ich kann endlich das nun überwundene Nebelmeer geniessen. Ich steige nun leicht rechts haltend Richtung Gipfel des Fromberghorns hoch. Anfangs ist das Terrain noch angenehm gestuft, weiter oben, kurz vor dem Gipfel muss man einige mühsame Höhenmeter in steilstem Gras bewältigen. Nicht runter sehen und gut an den Grasbüscheln halten heisst hier die Devise. Kurz darauf ist man dann aber schon auf dem Gipfel. Als Abstieg ist der SE-Grat übrigens nicht zu empfehlen und auch sonst bitte nur bei trockenen Bedingungen!
Nun folge ich weiter dem Grat Richtung Mäggisserehorn. Bis dort ist auf dem Grat stets ein Weglein vorhanden, welchem man folgen kann. Dabei Umgeht man automatisch schwierige Stellen und es macht auch sonst die Sache recht einfach. Trotzdem sind ein paar Kniffe zu überwinden, etwa bereits die Passage zum Fromberg-Nebengipfel, wo es kurz luftig wird. Die Überschreitungen von Drunengalm und Standhorn sind dann wieder zum Entspannen geeignet. Von ersterem Gipfel kann man übrigens auf dem Wanderweg ins Diemtigtal absteigen. Die Passage bis zum Steinschlaghorn erfordert dann nochmals etwas Konzentration. Hier ist besonders der Punkt 2'295 zu nennen, wo der Grat schmal und ausgesetzt ist und direkt erklettert wird. Vom Steinschlaghorn kann dann auch via rotem Wanderweg abgestiegen werden. Ab hier bis zum Mäggisserehorn findet man dann wieder einen blauen Wanderweg. Hier ist einzig die Passage vom Tschipperälle-Hauptgipfel zum Nebengipfel etwas ausgesetzt, der Rest sollte keine grossen Herausforderungen darstellen.
Ab dem Mäggisserehorn steige ich dann auf dem roten Wanderweg wieder nach Frutigen ab. Die Sache zieht sich ziemlich und die Knie mögen’s nicht besonders, aber es gibt halt keine Alternative. Es war trotzdem ein rundum gelungener Tag!!
Schwierigkeiten:
Frutigen-Wengi: T1
Wengi-Eggweid: T3
Eggweid-Fromberghorn: T5+ / II
Fromberghorn-Drunegalm: L / I
Drunegalm-Standhorn: T3-
Standhorn-Steischlaghorn: L / I
Steischlaghorn-Mäggisserehorn: T4 / I
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Nun noch etwas zur Niesenkette: Erstmal möchte ich allen Hikrn danken, die Berichte zur Niesenkette veröffentlicht haben, besonders Axi und akka! Nur mit dem Voralpenführer hätte ich den einen oder anderen Gipfel gar nicht erst angepackt. Ich habe alle Gipfel von Frutigen aus gemacht, zum Teil mit Zweiradunterstützung. Ich werde natürlich weiterhin in dieser Gegend unterwegs sein, gerade die heutige Tour würd’ ich gern vom Niesen her wiederholen. Wer Fragen zu Gipfeln hat, darf mich gerne kontaktiern, ich kenn’ mich allerdings nur auf der Frutigerseite aus :-)
Nun noch etwas Lyrisches zum Thema zum Schluss (die Berge machen mich leicht zum Poeten):
DIE NIESENKETTE
Den Niesen erreicht man bequem per Bahn,
das Fromberg’ hat ‘nen Doppelzahn.
Das Drunegalm’ hat das Triest’ als Kollege,
das Stand’ erreicht man auf flachem Wege.
Das Steinschlag’ kaum ein Stein verliert,
das Tschipperälle’ ist oben blau markiert.
Das Mäggissere’, ein beliebter Aussichtsberg,
das Schmeli’ unter allen glatt ein Zwerg.
Den Hohniesen man nennt auch Bündihorn,
die Wyssi Flue gibt’s nochmals weiter vorn.
Das Linter‘ ist faltig wie ’ne Dattel,
das Ladholz hat ’nen eig’nen Sattel.
Das Winter macht das ganz‘ Jahr Spass,
das Erbit’ bewacht den Otterenpass.
Die Wyssi Flue gibt ab ein schlankes Bild,
der Drümännler ist nur im Norden wild.
Das Bodeze‘ hat kaum Überraschung parat,
das Landvogte‘ hat den übelsten Grat.
Der Gsür zeigt ’ne stattliche Figur,
der Hempliger ist ein Graskopf nur.
Das Albrist’ von allen als Höchstes erscheint,
… und in der Niesenkette sind sie alle vereint.

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