VAVM 1 - Cimetta - Trosa - Madone - Pizzo d'Orgnana - Cap. Nimi


Publiziert von basodino , 13. Oktober 2010 um 15:25.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 8 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione Piancascia 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1059 m
Abstieg: 981 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bis Zug oder Auto bis Locarno, Funicolare nach Orselina, Seilbahn zur Cardada und Sessellift zur Cimetta (Sfr. 31,50)
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Nimi (1718 m), diverse Unterkünfte zwischen Cardada und Cimetta und natürlich in Locarno
Kartennummer:1292 Maggia, 1312 Locarno

Der Nachteil eines 29-Euro-Tickets ist es, dass man sich lange vorher im Datum festlegt. Mir bescherte dies auf meinen VAVM-Etappen eine kleine Ewigkeit von Nebel und Niesel. Daher hoffe ich in diesen Zeilen genug Information unterzubringen, die die Fotos nicht liefern können.
Der bequemste Einstieg ist mit den 3 verschiedenen Transportanlagen von Locarno über Orselina und die Cardada auf die Cimetta zu fahren. Diese erreicht man nicht ganz am Gipfel, sondern auf 1640 m. Leider geht der Sessellift erst ab 9.15 Uhr, so dass an ein wirklich frühes Aufbrechen nicht zu denken ist. Man sollte eventuell eine Vorübernachtung auf der Cimetta in Erwägung ziehen, speziell wenn man die beiden ersten Etappen des VAVM an einem Tag bewältigen möchte.
Von der Cimetta steigt man jenseits in 5 Minuten in einen Sattel (1610 m) und gegenüber in den Südwesthang des Trosa ein. Nach 2 frühen Kehren quert man nach links aufwärts für ca. 25 Minuten den gesamten Hang über einen guten Weg (2 kleine Kehren unterbrechen die Querung nochmals kurz). Nach diesen Kehren beginnt ein völlig unnützer Zaun, der aus labrigen Schnüren gebildet wird und das nicht allzu steile Gelände irgendwie für die Wanderer abgrenzt. Mir bleibt nur Kopfschütteln. Eine Abgrenzung für Weidetiere ist es in jedem Fall nicht.
Schließlich erreicht man den Westgrat, wo die Querung kehrt und wieder in die Südwestflanke zurückführt. Nach gut 10 Minuten erreicht man einen Wegweiser. Dort kann man entweder geradeaus rechts am Trosa vorbeigehen, um einen Weg zu erreichen, der jenseits durch die Nordflanke des Berges bequem abwärts führt zu P. 1657. Bei gutem Wetter muss man allerdings dem aussichtsreichen Gipfel einen Besuch abstatten, indem man links abbiegt und in wenigen Minuten den Gipfel der Cima della Trosa (1869 m) erreicht. Von der Cimetta in 45 min, T2
Auf dem Gipfel befindet sich ein Gipfelkreuz. An dem Kreuz ist ein Kabel, welches mit einer Reihe von Schlössern behängt ist (siehe Bild), was ich mir nicht erklären kann. Wer eine Idee hat, mag mir Bescheid geben. An diesem Gipfelkreuz beginnt der eigentliche VAVM. Blaue Wegzeichen führen direkt hinab auf den wenig ausgeprägten Nordgrat. Der Weg bis P. 1657 weist keinen eigentlichen Vorteil auf, nur ist er kürzer, was einem vielleicht ein paar Minuten spart, es sei denn, man möge sich selbst testen, ob der VAVM etwas für einen ist. Wer hier Probleme sieht, sollte den Weg als Ganzes nicht versuchen. Bis in den Sattel ist er nämlich harmlos. 20 min, T3
Aus meiner Kindheit ist mir der Anstieg zum Madone als anstrengend und ruppig in Erinnerung. Dies hat sich gravierend geändert. Ein wirklich toller Weg ist hier gebaut worden, der alle Härten (sprich hohe steinige und erdige Stufen am Laufmeter) entschärft hat und beinahe gemütlich hinauf führt. So erreicht man einen weiteren Wegweiser knapp unter P. 2039 nach bereits 55 Minuten. Hier kann man geradeaus auf den vorgelagerten Gipfel des Madone steigen oder aber links abbiegen und zum Hauptgipfel (2051 m) queren. Der VAVM (hier rot markiert) führt ca. 15 m unter dem Gipfel vorbei, den man aber allein wegen des Gipfelbucheintrages nicht liegen lassen sollte. Von P. 1657 1 h 05 min, T3-
Nach einer Gipfelrast wird der Weg weniger anstrengend. Man quert meist links des Grates auf und ab und erreicht den Grat vor dem Gipfelchen 1970 m, das man über den Südkamm ersteigt. Dahinter geht es nochmals hinab und man erreicht P. 1908, wo sich die Wege trennen. Der gute rot markierte Weg führt nach links weiter der Flanke entlang und bietet eine weniger mühsame und weniger schöne Variante zur Capanna Nimi. Das spart ca. 2 Stunden und ist durchweg rot markiert. Der VAVM nimmt den vor einem befindliche Aufschwung direkt. Der Weg degeneriert zu einer kaum mehr sichtbaren Spur und wird erst in der weiter oben befindlichen Querung in der Corbella-Westflanke wieder deutlicher. Den Gipfel des Corbella (2066 m) erreicht man, indem man vom VAVM abbiegt, sobald man den Nordgrat (eher ein sanfter Rücken) des Corbella erreicht hat. Der Weg selbst führt hinab und umgeht den kleinen Absturz hinab zur Bocchetta d'Orgnana (1950 m) rechts in einer weiten Kehre. 1 h 00 min vom Madone, T3+
Man durchschreitet die Bocchetta nach Westen und steigt etwas auf der Maggiaseite ab. Wenige Meter unterhalb beginnt wieder die blaue Spur, die in die Südwestflanke des Pizzo d'Orgnana hineinquert. Zunächst steigt man nur wenig an, später wendet sich der Weg stärker aufwärts und windet sich durch eindrucksvolle weite Felsplatten hindurch. Zweimal steuert man auf jeweils schwach ausgeprägte Rinnen zu, die man mit Hilfe einer Kette durchsteigt und nach oben verlässt, wobei die 2. Rinne etwas anspruchsvoller ist (ganz kurz T4, I). Darüber erreicht man wieder Rasenhänge, aber den Westgrat des Pizzo d'Orgnana nicht ganz. Wenn der Weg nicht mehr ansteigt und seitlich flach quert, achte man auf eine Spur, die hier von rechts einbiegt. Diese bringt einen am leichtesten in ca. 12-15 MInuten auf den Gipfel des Pizzo d'Orgnana (2218 m), unmarkiert und auch nicht ganz durchgängig, aber den höchsten Punkt des Tages sollte man sich freilich nicht entgehen lassen. Alternativ kann man auch zum Grat aufsteigen und über diesen leicht und abwechslungsreich aufsteigen. Im Nieselregen sind die dortigen plattigen, schwach geneigten Felsen aber schlüpfrig und mit Vorsicht zu genießen. Von der Bocchetta 1 h 15 min, T3+
Zurück auf dem VAVM quert man ohne große Höhendifferenz bis zu einer Schulter, die sich im Nebel als Mött di Pegor (2169 m) entpuppt. Man erreicht den Grat nur wenige Schritte unterhalb dieses Gipfelchens. 25 min vom Pizzo d'Orgnana, T3
Jetzt folgt man für eine ganze Weile dem Grat. Dieser wird nur an einigen felsigen Stellen jeweils links oder rechts kurz verlassen. Bis zum nächsten Gipfelchen, der Cima, bleibt er leicht, dahinter ist er zuweilen kurz exponiert und ein wenig felsiger, aber nirgends schwierig. Schließlich erreicht man den Passo di Nimi (2048 m). 1 h 10 min vom Pegor, T3
Am Passo muss man sich wieder einmal mit eigenartigen Wegzeiten auseinandersetzen. Während die nahe Cap. Nimi mit einer vollen Stunde angeschrieben ist, werden einem zur Capanna Masnee nur 2 h 15 min in Aussicht gestellt, die nach 6 Stunden von der Cimetta und mit Tourengepäck nur schwer zu machen sein werden. Im Oktober um 16.30 Uhr an dieser Stelle, sollte man sich den Abstieg zur Capanna Nimi vornehmen, da man auf der 2. Etappe zur Masnee nicht in die Dunkelheit kommen sollte.
Den Weg hinab zur Nimi findet man am besten, indem man auf einer Spur ca. 30 m nach links (zurück) quert und dann scharf nach rechts in eine Querung in Gegenrichtung geht (markiert). Der Weg wird immer deutlicher. Man erreicht nach kurzer Zeit einen Rücken voller Alpenrosenbüsche, durch den sich der Weg durcharbeitet (deutlich ausgefräst und nicht zu verfehlen). Schließlich biegt man wieder nach rechts ab, quert ein wenig und erreicht das darunter liegende Tälchen, an dessen Ende sich die Alpe Nimi auf der linken Seite befindet. 35 min vom Passo, T2.
Insgesamt hat man 6 h 30 min aussichtsreiche und abwechslungsreiche Wanderung hinter sich, wenn man sich nicht wie ich die ganze Zeit im Nebel befindet. Diese Etappe ist aber auch bei Feuchte relativ unkritisch und die Wegfindung ist nirgends schwierig.
Die Capanna Nimi macht zu anderen Hütten einen recht chaotischen Eindruck. Es mangelt aber an nichts und die Lebensmittelvorräte waren so umfangreich, wie ich es seltenst erlebt habe. Die Lage soll toll sein und die berühmte Badewanne habe ich auch gesehen, wenngleich die Aussicht mir verborgen blieb. Außer einer Vielzahl an Ziegen war niemand da, so dass es eine recht einsame und kalte Nacht wurde. Die Duvets mögen einen gut wärmen, der Ofen den Raum allerdings nicht, da hierfür die Isolation der Hütte zu schlecht ist.

Fortsetzung folgt in Etappe 2 ....


Tourengänger: basodino


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