Von Gipfel zu Gipfel - von Brione (Verzasca) nach Locarno
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Einsame, fantastische 10-Gipfelwanderung mit urchiger Alp-Uebernachtung Tag 1 Von Brione steigen wir um 10.15 Uhr den rot-weissen Markierungen anfänglich durch Wald und später immer steiler ansteigend zu den Hütten von Scimarmota 1839m. Weiter geht's zu P2064, wo nicht nur eine weitere romantische Alp besucht werden kann, sondern man auch die Wahl hat, entweder südwärts richtung Madom da Sgióf oder nordwestlich zur Cap. Spluga 1838m zu (alpin-)wandern. Wir wählen die südliche Variante, wollen jedoch ausserhalb des markierten Weges noch den sehr selten begangenen Pizzo Costisc 2244m besteigen. Weglos "alpenröseln" wir ziemlich genau auf Höhe der Gipfellinie vom markierten Weg hoch zur Gratkante (rechts vom Steinmann). Von dort könnte man den Gipfel unschwierig kletterlos über die linke (westliche) Seite ersteigen - wir wollen aber ein wenig kraxeln und wählen deshalb die direkte Linie über den Blockgrat (II). Kurz vor dem Gipfel steigen auch wir nach links aus und wählen so die letzten Meter in einfachem, jedoch steilen Gelände. Die Aussicht lässt keine Wünsche offen - unser Programm ist jedoch noch lang, weshalb wir nach wenigen Minuten auch gleich wieder den Gipfel verlassen und über die anfänglich erwähnte Westflanke zum Steinmann absteigen. Von diesem folgen wir mehr oder weniger immer der Gratkante, meist auf markiertem Weg. Dieser würde jedoch den Gipfel der Cima del Masnee 2203m südwestlich umgehen, weshalb wir erneut den Pfad verlassen und so über die steile mit Felsen durchsetzte Südwest-Flanke den Gipfel erreichen. Steinmann und Gipfelbuch - Aussicht geniessen, kleine Pause und weiter geht's vorbei an der Cap. Masnee zum Passo Deva, wo man die Möglichkeit, entweder ins Maggia- oder ins Verzascatal abzusteigen. Wir stehen nun vor dem Nordwest-Aufstieg zum Madom da Sgiof 2265m - die Beine sind auch nicht mehr so federleicht wie zu Beginn der Tour - doch stellt auch dieser Aufstieg kein Problem dar und nach ein paar vergossenen Schweisstropfen stehen wir auf dem Gipfel mit den beiden markanten Steinmännern. Gipfelbuch und Znünipause und vorallem Aussicht und Sonne geniessen! Schaut man zurück, hat man das Gefühl, man hätte eigentlich noch gar nicht so viel gemacht, addiert man dann aber die Höhenmeter zusammen, so hat man für die schweren Beine doch schon eine plausible Antwort... Nun beginnt der blau-weiss-markierte Weg und dieser führt uns mit einem Zwischenstop auf der unschwierig zu begehenden Cima di Nimi 2191m (wobei ich hier die Klettervariante (II) über die Ostflanke vorzog) via Passo di Nimi zur Cap. Alpe Nimi 1718m. Der durchwegs der Gratkante entlang laufende Weg über Felsbrocken und sonstige Hindernisse zählt nicht zu Unrecht zum interessantesten Teil der Tour. Der Abstiegs-Hinweis nach dem Passo di Nimi, welche zur Cap. Alpe Nimi runter führen würde, ist jedoch sehr schlecht markiert und so haben auch wir erneut einen grossen Teil der Westflanke in den Alpenrosen verbracht. Da wir sowieso schon viel zu spät dran waren, kam es auf diese zusätzlichen 10 Minuten auch nicht mehr drauf an :-) Pünktlich (ist immer eine Definitionsfrage...) kommen wir um 19.30 Uhr in der Cap. Alpe Nimi 1718m an, wo Sina, die Hüttengehilfin, sowie die bereits anwesenden Gäste inkl. Geissenhirt uns freundlich begrüssen. Wir dürfen gleich an den Tisch sitzen und unsere längst leeren Mägen mit top-feiner Pasta beglücken. Draussen verabschiedet sich der Tag mit einer schönen Aussicht zum Monte Rosa-Massiv sowie später dann mit unzähligen Sternen am Himmel. Die tierischen Laute der zahlreichen anwesenden Tiere (Schweine, Ziegen, Esel, Pferd, Hund) schmücken diese (Alp)Hütten-Romantik ab, ebenso auch die mit eiskaltem Wasser gefüllte Badewanne, welche so herrlich platziert ist, dass man es sich eigentlich nur wünscht, dort hineinzuliegen - nur eben, 3mm kalt, das muss nun wirklich nicht mehr sein.... :-) Nebenbei sei erwähnt, dass Uebernachten (Duvet) inkl. Abendessen und Frühstück (Brot sollte selbst mitgebracht werden) Fr. 30 kosten - da könnte sich manche SAC-Hütte eine Scheibe davon abschneiden.. Tag 2 Der Folgetag (Sonntag) gingen wir gemütlich und vorallem auch genüsslich an. Aufstehen um 07.00 Uhr, Frühstück und schon war Abmarsch um 08.00 Uhr. Dieses Mal folgen wir den blau-weissen Markierungen - alleine schon deshalb, weil wir in Erfahrung bringen wollten, wo wir gestern die Markierung verpasst haben. Auf dem Grat angekommen freuen wir uns über die wärmenden Sonnenstrahlen und folgen weiterhin dem blau-weiss-markierten Weg in südliche Richtung, wo auch schon die Cima 2100m und später dann der Mött di Pègor 2169m auf eine Ueberschreitung warten. Um den sich lohnenden Pizzo d'Orgnana 2219m zu besteigen, muss man nun den Weg verlassen und kann alles dem Westgrat dem Gipfel hoch folgen. Einmal mehr super schöne Aussicht, kleine Pause und weiter geht's dem Südostgrat (weglos) entlang zur Btta di Orgnana 1950m. Erneut führt der markierte Weg nicht auf sondern um den Gipfel des Pizzo di Corbella 2066m - klarer Fall, wir wollen hoch, somit verlassen wir die Markierung und folgen Pfadspuren, welche spannend und teilweise kraxelnd hoch zum Gipfel führen. Während einer kleinen Zwischenverpflegung schweift der Blick zum nächsten Ziel - der Madone 2039m, welchen wir nun gleich in Angriff nehmen. Abstieg über den Südgrat zum Passo del Lupo und einfach hoch zum Gipfel des Madone 2039m. Das Gipfelkreuz steht beim P2051m, der "Gipfelbuch-Briefkasten" (beschriftet mit Madone 2039m) übrigens auch - dieser inoffizielle Gipfel ist im Vergleich zum "Hauptgipfel" auch klar schöner, um die Aussicht und eine Pause zu geniessen. Über den Südgrat verlassen wir den Gipfel, steigen zur Wegkreuzung P1657 hinunter und wählen dort nicht den markierten Weg über die "Zick-Zack-Autobahn" sondern den Direktaufstieg auf die Cima della Trosa 1869m. Sanfte Pfadspuren im hüfthohen Gras deuten darauf hin, dass wir nicht die einzigen sind, welche diesen Direktaufstieg schon in Anspruch genommen haben. Spätestens hier auf diesem Gipfel ist man nicht mehr lange alleine - die Bergbahnen von Cimetta sind nicht mehr weit. Wir verpassen den offiziell markierten Weg (was eine sich sonnende Brünette alles auslösen kann...) und bestrafen so unsere mittlerweilen ziemlich angeschlagenen Knie mit einem Direktabstieg zur Bassa di Cardada 1610m. Von dort geht's noch in wenigen Minuten zum letzten Gipfel(chen), Cimetta 1671m, völlig verbaut mit geologischen und geographischen Informationen für den Massentourismus. Die folgenden und letzten 2 Minuten waren in diesem Moment die schönsten - es ist der Weg, welcher vom Gipfel gleich zur Sonnenterrasse des Sesselbahn-Restaurants führt und nochmals 5 Minuten später stossen unsere Bierkrüge zusammen. Prost! Dem Körper (aber auch der fortgeschrittenen Zeit) zuliebe gehen wir auf das allerletzte Sesselbähnli (16.50 Uhr), sesseln so nach Cardada 1329m, marschieren nochmals 3 Minuten zur Station der Seilbahn 1332m und gondeln so nach Orselina. Mit dem ganzen Touri-Volk fahren wir anschliessend mit der Standseilbahn nach Locarno, peilen den Lago Maggiore an uns springen nur wenige Minuten später in das eis- wirklich eiskalte Wasser des doch sonst so angenehmen Lagos. Sonnentrocknen und ab in die Pizzeria (man trinke Gazosa!!) - finito ist diese wahrlich zu empfehlende Gipfel-Grat-Tour mit vielen spannenden Eindrücken und Wegabschnitten. Tour mit Simon T. - merci Simi, einisch meh hät's gfägt, supi gsi! |
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Tourengänger:
Bombo

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