Madom da Sgióf - auf der "Via alta Maggia"


Publiziert von Daenu , 9. August 2014 um 23:16.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:10 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione Piancascia 
Aufstieg: 2830 m
Abstieg: 1830 m
Kartennummer:1292, 1312

Wir flüchten in der zweiten Wochenhälfte aus dem Wallis an den momentan einzigen Ort in der Schweiz, wo die Sonne scheint – ins Tessin. Da ich keine Lust auf den Klettergarten habe, nutze ich den schönen Tag für eine ausgedehnte Bergtour.
 
Maggia – Maiasco – Alpe Deva – Passo Deva – T2/T3
Die Tour beginnt in Maggia. Ich verlasse das Dorf gegen N und steige zwischen Reben hoch zur Kapelle Santa Maria della Pioda. Vor der Kapelle nach rechts die Steintreppe hoch, dann beginnt der lange Weg durchs Valle di Salto und das Val Brusada zur Alpe Deva und zum Passo Deva. Der Weg ist meist gut zu finden, einzig bei den Weilern und Alpen verläuft er sich zum Teil ein wenig. Sehenswert sind die zahlreichen Bäche, die über die Felsplatten zu Tal rauschen.
 
Passo Deva – Madom da Sgióf – T3
Auf dem Pass angekommen, ist der Gipfel nicht mehr weit. Schon im Aufstieg habe ich mich gefragt, ob der Grat gegen S wohl begehbar ist. Die Karte konnte meine Frage nicht schlüssig beantworten, der Wegweiser auf dem Passo Deva schon: „Via alta Vallemaggia“. Stimmt – die ist doch relativ neu und beginnt in Cardada. Der Entschluss ist schnell gefasst, das Verzascatal muss warten. Auf gutem Weg geht es W am Madom da Sgióf vorbei auf den Rücken, dann nach links auf den Gipfel.
 
Madom da Sgióf – P.2259 – T5
Der folgende Gratabschnitt ist der schwierigste Teil der heutigen Tour. Ich folge den Markierungen zuerst direkt auf dem Grat, dann weisen sie nach rechts hinunter um eine felsige Stufe im Grat im W zu umgehen. Nach der Stufe steige ich wieder auf den Grat hoch und folge ihm ein Stück. Ein Felskopf wird mit Hilfe von Ketten und Eisenklammern (sowie einem wackligen Steinpodest) überwunden. Danach geht es wieder einfacher hinauf zu P.2259. Die Markierungen gehen zwar links um den „Gipfel“ herum, der Aufstieg auf Wegspuren ist aber einfach.
 
P.2259 – Passo Nimi – T3 (Abstecher Cima di Nimi T3-T5, je nach Route)
Von P.2259 gehe ich auf Wegspuren zurück zu den Markierungen und hinunter zur Cima di Nimi. Der Weg lässt den Gipfel wiederum aus, er befindet sich aber nur einige Meter höher. Im Aufstieg wähle ich die direkte Linie von E her, etwas Kraxelei am Schluss. Für den Abstieg benütze ich ein Grasband etwas S, auf dem ich in wenigen Schritten in einfacheres Gelände und wieder zurück auf den Weg komme. Der Weg verläuft nun während gut 100m links (E) des Grates, bevor er wieder den Grat erreicht und diesem mehr oder weniger auf der W-Seite bis in den Passo Nimi folgt. Hier könnte man nach rechts zur Hütte absteigen. Der Wegweiser macht mich etwas stutzig – 6h bis Cimetta scheinen mir trotz allem Auf und Ab etwas gar viel zu sein. Nun ja, mal schauen.
 
Passo Nimi – Cima – T4 (Grat, sonst T2)
Der Pfad steigt zum nächsten Gipfel an. Ich lasse ihn rechts liegen und steige direkt über die Gratkante durch Alpenrosen und über einige Felsen auf. Nicht schwierig aber etwas interessanter als der Aufstieg durch die Weide.
 
Cima – Pizzo d’Orgnana – T4
Nach einem kurzen Abstieg in einen Pass folgt der Aufstieg über Felsblöcke zum Mött di Pègor. Der markierte Weg führt von hier aus direkt hinunter in die Bocchetta di Orgnana. Ich will mir aber den Piz d’Orgnana nicht entgehen lassen und folge dem auf der S-Seite flachen Grat hinüber zum Gipfel. Die Felsabsätze lassen sich gut überwinden.
 
Pizzo d’Orgnana – Bocchetta di Orgnana – T4+
Der Abstieg vom Pizzo d’Orgnana ist ein Tick schwieriger. Zuerst auf dem Grat gegen SE, dann oberhalb der Felsstufe nach rechts (W) hinunter auf eine breite Grasrinne zu. Ich erreiche die Rinne ungefähr dort wo sie den von W herkommenden Weg kreuzt. Nun wieder den Markierungen folgend über Felsplatten hinunter in den Pass.
 
Bocchetta di Orgnana – Pizzo di Corbella – Sella P.1908 – T3
Von der Bochetta führt ein guter Weg durch Alpenrosen und Weiden hinauf zum Pizzo di Corbella. Auch diesen Pizzo lässt der Weg aus, der Anstieg zum Gipfel ist aber wiederum problemlos. Um möglichst viel Höhe zu halten, quere ich den südlichen Vorgipfel auf halber Höhe – mühsam und nicht zu empfehlen, besser zum Weg absteigen. Bei P.1908 treffe ich auf den von rechts kommenden rot-weiss-roten Wanderweg – Ende der Schwierigkeiten.
 
Sella P.1908 – Madone – T2
Nun beginnt die Kopfarbeit :-). In stetigem Auf und Ab folge ich dem Wanderweg hinauf zum Madone, dem Zweitletzten Gipfel am heutigen Tag. Falsch gedacht: Auf der benachbarten Cimetta vermisse ich die Bergstation des Sesselliftes – bis mir klar wird, dass das ja gar nicht die Cimetta ist, sondern die Cima della Trosa… Nun denn, gibt’s halt noch einen Gipfel als Nachtisch dazu.
 
Madone – Costa Bella P.1657 – Cima della Trosa – T3/T2
Der erste Teil im Abstieg vom Madone ist etwas ruppig, danach geht es auf gutem Weg hinunter zu P.1657. Der breite Weg steigt nun auf der linken Seite (E) der Cima auf, es gibt aber einen leicht verwachsenen und weiss-blau-weiss markierten direkten Aufstieg zum Gipfel der Cima della Trosa. Trotz der Markierung ist der Weg keineswegs schwierig.
 
Cima della Trosa – Cimetta – Cardada – T2
Nun ist sie in Sicht, die Cimetta. In zwei weiten Kehren hinunter in die Bassa di Cardada und einige Meter hoch, dann ist der letzte Gipfel des heutigen Tages erreicht. Wegspuren führen mich mehr oder weniger dem Sessellift entlang hinunter nach Cardada.
 
Die heutige Tour ist etwas länger geworden als geplant. Das Auf und Ab über die zahlreichen Gipfel ist aber sehr reizvoll und absolut zu empfehlen.

Tourengänger: Daenu


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