Seetaljoch und Wannehorn - unterwegs im Refugium der Steinböcke und Gemsen


Publiziert von Pfaelzer , 11. August 2010 um 23:16.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:10 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Grächen-Seetalpass-Heidnische Tossu-Wannehorn-Hannigalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Grächen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Geplant war die Tour eigentlich in umgekehrter Reihenfolge, aber wir mussten feststellen, dass die Seetalhornbahn den Betrieb eingestellt hat (ich glaube die Konzession läuft ab) .

Diese sollte uns eigentlich zu Tal bringen und uns etwa 1200HM Abstieg ersparen. 
Nun kamen wir wenigstens mit der Hannigalpbahn um 500m Abstieg herum. Besser als nichts.

So schade es ist, dass die Seetalhornbahn nicht mehr fährt, umso einsamer ist es in dieser Gegend. Im Aufstieg waren wir alleine, erst auf dem Weg Richtung Wannehorn bzw. Hannigalp trafen wir dann vereinzelt Wanderer die von der Hannigalp kamen.

Von Zermatt aus ist man mit Bahn und Bus in 1:05 in Grächen. Leider hatte heute "Patrese" keinen Dienst oder er fährt nicht mehr auf der Linie St. Niklaus-Grächen...

Aus Grächen hinaus, dem Wegweiser "Seetalhorn" folgend geht es steil hoch zum Grächersee, wo eine nette Kneipp-Anlage angelegt ist. Wir waren schon einige Male dort und auch heute zum Abschluss der Tour wollten wir unsere Füsse da hineintauchen. Aber erst verdienen...

Der Weg, der auch zur Hannigalp führt, zweigt kurz nach dem See nach rechts ab und führt in gleichmässiger Steigung durch den Grächerwald nach Lowizig, 2207m. Ein kleines "Spielhütli" zeugt davon, dass hier der "Ravensburger Spieleweg" durchgeht.

Man überschreitet ab hier die Waldgrenze und der Weg wird zunehmend zu einer Blockhalde, teilweise kann man sogar die Hände gebrauchen.

Und hier ging auch das Schauspiel der Gemsen los. Unzählige Muttertiere mit Nachwuchs rannten in Zweier- und Dreiergruppen zu Tal, in einem Tempo wie wir es noch nie zuvor gesehen hatten. 

Zum Glück hat man ja heutzutage eine riesige Speicherkarte in der Kamera.

Da den "Downhillhang" der Gemsen traversieren mussten, verharrten wir so lange, bis wir oben keine mehr sahen und hörten und passierten dann weit weniger behände als diese geschmeidigen Kletterer den Hang.

Der Weg ist übrigens nicht zu verfehlen, alle zwei Meter eine Markierung, das ist noch untertrieben.

Bei P.2613, südlich des Dürlochhorns, welches man westlich umrundet hat, sieht man dann oben die verlassene Bergstation der Seetalhornbahn, zu der auch noch ein Sessellift von Plattja 2560m führt, unter dem man sich nun befindet.
Und man sieht auch die steile und staubige Skipiste, entlang derer nun der Weg zu dieser Station auf 2864m hochzieht.
 Auf dem kleinen Plateau der Geisterstation begrüsste uns eine kleine Herde Steinböcke, die sich bei unserer Ankunft etwa 20m nach oben verzog und von diesem sicheren Platz neugierig beobachtete was wir da wohl machten. 
Oder war das profihaftes Posieren? Man kann nicht aufhören zu fotografieren...

In kurzem Zickzackweg geht es jetzt noch hoch bis zum Seetaljoch oder -pass auf 2975m, ein ganz schmaler Übergang ins Saastal.
Dort machten wir eine kurze Pause, leider war die Saaser Bergwelt zum grossen Teil in Wolken verhüllt und nicht wirklich für schöne Aufnahmen geeignet.

Die Steinböcke hatten übrigens wieder Besitz vom Platz an der Bergstation ergriffen.

Ich zog kurz die Ersteigung des Seetalhorns in Betracht, bin auch ein Stück hochgestiegen. Anfangs leichte und schöne Blockkletterei wird es nach oben ziemlich ausgesetzt. 
Ich erinnerte mich an den Bericht von Bombo und da Silvia nicht mit wollte lies ich es auch sein und stieg wieder zum Pass zurück.

Ab der Bergstation der Bahn würde nun ein Weg direkt nach Norden in Richtung Distelhorn und Wannehorn führen, der aber wegen Steinschlag gesperrt ist. Anfangs hatten wir noch kurz überlegt, da trotzdem lang zu gehen, man verliert eben weniger an Höhe und muss diese widerliche Skipiste nicht hinunter.
Aber im Auf- und Abstieg vom Seetaljoch sahen und hörten wir, dass die Absperrung ihre Berechtigung hat und verwarfen die unvernünftige Idee natürlich sofort.

Also die Skipiste hinunter bis auf etwa 2750m, einem Wegweiser nach Norden Richtung Wannehorn und Hannig folgend weiter eine Piste bergab bis zur Heidnischen Tossu, 2505m.

Dort zweigt dann ein Weg nach rechts ab zum Wannehorn, man sieht es jetzt und hat noch eine halbe Stunde bis zum Gipfel. Der Weg verläuft westlich unterhalb von Distelhorn und Stock.

Der Schlussaufstieg zum Wannehorn führt relativ einfach über Stufen und Blöcke, auch hier trafen wir wieder einen Steinbock, oder er uns?
 Das Gipfelkreuz liegt ähnlich wie beim Glishorn etwas tiefer als der höchste Punkt und dafür aber vorne an der Kante und die Aussicht hier ist phänomenal, fast ein Rundumblick, wäre im Süden das Distelhorn nicht im Weg.

Hier verzehrten wir unsere Wurst, genossen die Aussicht und machten uns dann an den Abstieg zur Hannigalp, wo uns die alte Bahn die letzten 500HM erleichterte.

Aus der Bahn ausgestiegen nochmal etwa 80HM hoch zum See und ausgiebig gekneippt. 

Es hat drei Becken von denen das Wasser jeweils in das weiter unten liegende fliesst, das heisst, das untere ist am wenigsten kalt. Mit dem beginnt man...

Das obere...oje!

Mir fallen da immer fast die Füsse ab, Silvia macht das gar nicht aus, komisch...

Mit Bus und Bahn zurück nach Zermatt und uns an einem weiteren tollen Ferientag erfreut.

Tourengänger: Pfaelzer, Steinlaus


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Kommentare (2)


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WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 12. August 2010 um 18:48
N`abend Pälzer,
wir waren im letzten Jahr auch in der Kneip(p)gegend. Da gab es auch ein kleines Kneippbecken für Arme...ehm, also für die Unterarme und wer mochte, auch für Oberarme. Ar....kalt und trotzdem hats die weltbeste Begleiterin 1 Min ausgehalten. Ich persönlich bin nicht so fürs kalte Wässerchen....jedenfalls nicht an meinen Füßen.
Wünsche weiterhin gutes Wetter, schönen Urlaub und tolle Touren
Grüße von weit weg
WoPo

Pfaelzer hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. August 2010 um 23:13
Hi WoPo,

das Kneippbecken für die Arme lassen wir immer aus, mit den Füssen macht es doch viel mehr Spass - den einen zumindest :-)

Danke für die Wünsche und Gruss in die Ebene,
Wolfgang


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