Wanderferien Montafon: Tschaggunser Mittagspitze und Schwarzhorn


Publiziert von Tobi , 8. Juli 2010 um 22:26.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:24 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Montafon 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1800 m
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Hotels im Montafon (z.B. Hotel Cresta)
Kartennummer:Kompass Karte Nr. 32 "Montafon"

Am zweiten sonnigen Ferientag wollte ich etwas Alpines unternehmen. Am Vorabend hatte mich vom Hotel aus die Tschaggunser Mittagspitze angelacht, da war mein Ziel für den nächsten Tag klar.

Von Tschagguns mit dem Bus hinauf nach Latschau (994m). Bei der vorletzten Haltestelle steige ich als Einziger aus, der Rest fährt weiter zur Talstation der Golmerbahn. Mit grossen Schritten folge ich zunächste dem sogenannten Aqua-Weg, der enttäuschenderweise eine Asphaltstrasse ist. Vor dem Rasafeibach zweigt eine Kiesstrasse steil Richtung Lindauerhütte ab. In der Mitte von Volspora geht es nun endlich richtig los, ab da einfach auf dem Bergweg der Falllinie hoch zur Alpilaalpe (1686m). Von dort immer noch gleich steil mit etwas Schneekontakt zum Sattel vor dem Gipfel. Die letzten Höhenmeter zur Mittagspitze (2168m) werden nun anspruchsvoller (T4, I). Seile gibt es keine, aber der Fels ist schön griffig und es gibt eine breite Auswahl von Aufstiegsspuren. Von oben hat man eine tolle Sicht ins Montafon und auf Schruns-Tschagguns hinunter.

Nach einer kurzen wohlverdienten Pause steige ich wieder zurück zum Sattel. Dort treffe ich eine Wanderin, mit der ich ein paar Worte wechsle. Da sie eine Einheimische ist, frage ich sie nach dem Weg hinauf aufs Schwarzhorn. Irgendetwas muss ich mit diesem jungen Tag ja noch machen. Ihre Antwort stimmt mich optimistisch: einfach alles dem Grat entlang, Wegspuren seien ersichtlich. Also folge ich weiter dem breiten Grat des Walser Alpjochs zum Schwarzhornsattel (2166m). Dort ist tatsächlich ein deutliches Weglein zu sehen, das Richtung Schwarzhorn führt. Ich folge diesem, was sich nicht gerade als einfach herausstellt. Bei einigen Felstürmchen scheint der Pfad zu enden, erst als ich diese mühsam überklettert habe, sehe ich meist eine einfache Umgehung in den Flanken. In anderen Fällen verschwinden die Wegspuren unter einem Schneefeld, wo sie hinauskommen ist nicht ersichtlich. Aber wenn man sich immer Richtung Grat bewegt und sich an diesem orientiert, kann man eigentlich nicht fehl gehen. Je näher ich dem Gipfel komme, desto interessanter wird das Gelände (T5, II). Schliesslich erreiche ich kurz nach Mittag das Gipfelkreuz des Schwarzhorns (2460m).

Die einheimische Wanderin hat mir gesagt, dass sie bisher immer auf dem selben Weg wie der Aufstieg wieder hinuntergestiegen sei, aber ein Überschreitung möglich sein sollte. Von oben sind denn auch deutliche Wegspuren zu erkennen. Ich steige diesen folgend Richtung Süden ab. Im Sattel zwischen kleinem und grossem Schwarzhorn verlaufen sich die Spuren aber. Ich ziehe kurz die Übersteigung des kleinen Schwarzhorns in betracht, lasse dies aber bleiben, da die Felsen nach der kürzlichen Schneeschmelze noch ziemlich nass sind. So kämpfe ich in der steilen Ostflanke (T5+ oder T6-, II) zur Schwarze Scharte (2336m) hinunter.

Von diesem Sattel geht es über etliche weiche Schneefelder zur Tilisunahütte (2211m). Diese hat gerade seit letzem Wochenende offen, so dass ich mich mit einem Speckbrot und einer Spezi stärken kann. Es ist mittlerweile zwei Uhr und ich überlege mir, wohin ich mich an diesem schönen Tag noch treiben lassen soll. Ich entscheide mich schliesslich für den Weiterweg über das Gweiljoch hinunter nach Galgenul.

So marschiere ich weiter durch die eine schöne flache Landschaft mit vielen Schneefeldern, Bergbächen und Tümpeln Richtung Tilisunaalpe. Beim Abzweiger Richtung Gweijoch studiere ich den Wanderwegweiser. Die Wanderzeit nach Galgenul wird gleich hoch angegeben, wie die hinunter nach Tschagguns. So entscheide ich mich gegen einen erneuten Aufstieg und ein allfälliges Verpassen des Buses und beginne mit dem Abstieg nach Tschagguns. Dieser Kiesweg führt gemütlich und sanft fallend in unzähligen Kehren hinunter zum Stausee Fischkalter (1572m). Der direkte Abstieg von der Tilisunahütte auf dem sogenannten Seeweg wäre sicher um einiges schneller gewesen, aber meine gewählte Variante ist um einiges knieschonender. Langsam führt mich der Wanderweg zurück nach Tschagguns (678m). Erst die letzten Höhenmeter vom Aquaweg hinunter ins Dorf werden steil und bringen auch nochmals Asphaltkontakt. Müde aber glücklich erreiche ich kurz nach fünf das Hotel in Tschagguns.


Tourengänger: Tobi


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