Pilatus auf Umwegen


Publiziert von Queribus , 29. Juni 2010 um 23:46.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:28 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-NW   CH-OW   CH-LU 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1120 m
Abstieg: 1120 m
Kartennummer:Alpnach 1170

Aufstieg:
Frühmorgens kurz vor 06.00 Uhr kann ich im Eigenthal beim Parkplatz Gantersei den Platz noch aussuchen. Bei angenehmen Temperaturen nehme ich mit meinen neuen Schuhen den Weg unter die Füsse. Eine Route habe ich mir zu Hause auf der Karte bereits ausstudiert; aber meistens kommt es doch anders. Zügig geht es an der rauschenden Rümlig entlang. Die Abzweigung in Richtung Alp Ober Lauelen ist schnell passiert. In der Alp angekommen, marschieren die Kühe mit einem Esel im gemächlichen Trott auf die saftige Alpweide. Bei einem kurzer Schwatz mit dem Alphirt lasse ich mir den genauen Weg zeigen. Der Heitertannliweg bringt einem schnell in die Höhe und zum Schwitzen. Drunten im Tal erwacht die Zentralschweiz, ein Hoch auf die Schichtarbeit. Bei der Chastelen taucht die Klimsenkapelle auf ihrem Grat im Gegenlicht auf. Majestätisch, wie sie über allem wacht. Ich nehme in der Verzweigung den Weg rechts nach dem Chastelendossen auf und gelange auf das Geröll-/ und Steinbett. Plötzlich nehme ich graue Punkte wahr und tatsächlich! Die Steinböcke und Gämsen sind beim Frühstück in der Geröllhalde. Leise nehme ich meinen Feldstecher hervor und kann dem Treiben zuschauen. Aber irgendwie fühle ich mich beobachtet. Tatsächlich, etwa 20 Meter in meinem Rücken werde ich beobachtet von zwei Steinböcken. Kurz heben sie ihre mächtigen Köpfe, um nachher noch den Schlaf kurz fortzusetzen. Fasziniert von den Tieren und begleitet vom Blöcken einiger Schafe, nehme ich prompt die falsche Route. Ich gelange auf den Chastelen - Bründlenweg, welcher noch seine Tücken aufweisen wird. Nachdem ich den Chastelendossen passiert habe, werde ich auf das Missgeschick aufmerksam. Da mir der Aufstieg von Punkt 1727 auf den alten Tomlishornweg zu ungewiss scheint, bleibe ich auf der Strecke. Der Weg ist nur bei trockener Witterung zu empfehlen. Die zu querenden Schutt- und Geröllrinnen und Grasbänder sind eher spartanisch ausgelegt und bieten einige Tiefblicke. Aber schön einsam und wild! Den Aufstieg auf das Gemsmätteli habe ich mit einiger Mühe gefunden, da es sich wohl nicht mehr um einen offiziellen Wanderweg handelt.  Zwei Steinmandli (Danke) haben mir den Weg gewiesen. Bei der Kraxelei durch die Schlüsselstelle werde ich von Bergdolen umkreist und Steinböcken begutachtet. Endlich komme ich um 09.00 Uhr auf dem Gemsmätteli an und kann gerade rechtzeitig das Znüni auspacken. Das hat aber auch die Bergdole "Max" gesehen, welche sich ein Stück Brot ergattert. Zum Dank zeigt sie mir ein paar Flugtricks und die grosse Verwandschaft.... Nach einer kurzen Pause gehts weiter dem Grat entlang in Richtung Tomlishorn. Neben zwei Steinböcken treffe ich auch auf die ersten menschlichen Wesen. Es ist eine angenehme Stille hier oben auf dem Grat. Erstaunt bin ich ab der Vielfalt und Pracht der Bergblumen, welche hier in dieser zum Teil unwirtlichen Gegend ihre Blüten treiben. Kurz nach dem Tomlishorn begegnen mir schlussendlich die ersten Touristen aus Indien und vorbei ist mit der Ruhe. Zum Glück ist es aber unter der Woche, so hält sich das Gewusel wohl in Grenzen. Ein kurzer Besuch auf dem Esel und ab gehts via Chrieslioch zur Klimsenkapelle. Stetig strömen nun Wanderer vom Tal herauf in die Höhe. Sie tun mir fast ein wenig Leid, denn die Sonne brennt nun unbarmherzig hernieder. In der Klimsenkappelle werfe ich einen Obulus für eine sichere Heimreise ein und traue meinen Augen nicht! Ein Biker kommt vom Pilatus hernieder gefahren. Na meistens hat er sein Velo mehr getragen. Es gibt nichts wo's nicht gibt. Ich begebe mich wieder auf den Heitertannliweg und kann bei einer Gelegenheit einen Blick auf den Chastelendossen werfen. Nun sehe ich auch die feinen Linien im Geröll, welche den Weg zum alten Tomlishornweg darstellen. Aha, dort wär's lang gegangen.... Auch auf dem Heitertannliweg hat der Gegenverkehr und die Hitze zugenommen. Drunten im Tal beim Buechstäg geniesse ich eine kühle Erfrischung in der Rümlig (nur die Füsse! Brrrr...) und Blicke auf eine absolut tolle Tour zurück. Danke für den tollen Tag!

Tourengänger: Queribus


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