Bärgeri - vom Wurzukapälli ins Nesseltal


Publiziert von laponia41 , 9. Juni 2010 um 08:29.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 8 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 600 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Brig
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Schallberg

Die Bärgeri ist ja nicht eine der bekannten spektakulären Suonen im Wallis. Es lohnt sich aber sehr, sie zu begehen. Sie führt uns in eine wilde, romantische Waldlandschaft und ins wohl vielen unbekannte Nesseltal.

Ich entscheide mich, sie von unten anzugehen und starte wie Eugen am Bahnhof Brig. Von Holzji oberhalb Glis geht es denn auch recht steil den Wald hinauf bis zum ersten Zwischenziel, dem Wurzukapälli. Ein neu erstellter Wanderweg führt in einer langen ansteigenden Traverse direkt hinauf zur Bärgeri, die wohl unter dem nun recht breiten Pfad verborgen liegt. Nach dem Bärgerifall kommt sie aber zum Vorschein, leider ohne Wasser. Bei einem traumhaften Aussichtspunkt hat soeben ein Mitarbeiter des Werkhofs Brig eine fotogene Walliserfahne aufgehängt, für mich genau im rechten Zeitpunkt. Er erzählt mir, dass das Wasser der Bärgeri nicht mehr verwendet wird, dass sie aber in den letzten Jahren sorgfältig in Stand gestellt worden ist. Viele Rohre sind ausgebaut worden, auf ca. 1 km Länge fliesst sie wieder im naturbelassenen Bachbett. Für den Wald ist das Grundwasser, das sie abgibt, sehr wichtig.

Weiter geht's über die Patria-Brücke, und dann stehe ich vorerst ratlos vor dem steilen Gettelgrabe. Er ist von Lawinenschnee bedeckt, zwischen zwei grossen Löchern wölbt sich eine schmale Brücke. Die Probe mit dem Stock ergibt: weich, zu weich. Die Vorstellung, da einzubrechen und unter die Schnee- und Eisdecke zu rutschen, lässt mich erschauern - also frustriert umkehren. Aber nach kaum fünf Minuten entdecke ich eine schwache Spur, die waldabwärts führt, und schon stehe ich auf dem Hauptweg ins Nesseltal und quere den Gettelgrabe weiter unten problemlos. Der Weg führt wieder hinauf auf die Suon. Die Tour kann wie geplant weitergeführt werden.

Nach der Traverse der Grossen und Kleinen Ahorischlüocht erblicke ich den wilden Nesselbach, hoch oben das Tochuhorn. Eine eigentliche Schöpfe kann ich nicht ausmachen, aber da die Bärgeri nur noch ganz wenig Wasser führt, braucht es keine aufwändigen Bauten.

Bald stehe ich bei den Häusern von Unners Nesseltal, und weil kurz nach 14 Uhr im Schallberg das Postauto fährt, setzte ich mich einmal mehr unnötig unter Stress und düse das Strässchen runter und nach der Brücke über die Ganter den steilen Hang hoch. Natürlich bin ich viel zu früh oben.

Rückblickend: ein Tag voller Überraschungen. Faszinierend: mein Suonenprojekt führt mich immer wieder auf neue Wege. Es muss ja nicht immer die Hasenmatt sein.

So. Jetzt ist auch dieser Bericht fertig. Und weil es noch so früh ist, gehe ich noch ....... auf die Hasenmatt.



Tourengänger: laponia41
Communities: Suonen / Bisses


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Geodaten
 2592.xol Bärgeri

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Kommentare (3)


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eugen hat gesagt: Bärgeri
Gesendet am 9. Juni 2010 um 08:43
Hallo

Ein schöner Bericht mit sehr schönen Fotos.

Deine Schneebrücke hat mich an ähnliche Erfahrungen erinnert. Immer wenn ich solche Stellen zu passieren habe, kommen mir Fälle in den Sinne, wo Leute eingebrochen und gestorben sind. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr.

Hast Du auch schon Suonen in meinem Geburtsort Staldenried begangen - da gibt es auch einige. Und früher habe ich auch ab und zu bei der Instandstellung mitgearbeitet. Schöne Erinnerungen.

Gruss aus dem heute sonnigen Wallis.

Eugen

laponia41 hat gesagt: RE:Bärgeri
Gesendet am 9. Juni 2010 um 17:44
Es freut mich natürlich ganz besonders, aus dem Wallis positive Reaktionen auf mein Suonen-Projekt zu erhalten.

Suonen in Staldenried kenne ich nicht, es sind auch keine im Buch von Johannes Gerber aufgeführt. Ich werde mich aber sicher einmal umsehen!

Gruss aus dem Bernbiet
Peter

eugen hat gesagt: RE:Bärgeri
Gesendet am 9. Juni 2010 um 18:09
Hallo Peter

In Staldenried - Gspon gibt es folgende Suonen:
Scheidbodmeri
Gsponeri
Ober Finileri
Unner Finileri
Ober Riederi
Unner Riederi

Wobei wohl vor allem die Gsponerie zu empfehlen wäre. Sie ist am Anfang sogar als Suonenwanderung ausgeschildert, und dann muss man halt ein wenig auf eigene Faust weitergehen.
Die Gsponeri ist sehr lang und für mich von der Arbeit, die dahinter steckt, eindrücklich. Die anderen kannst Du Dir wohl ersparen.
Wenn Du ein grosser Suonenfan bist, solltest Du mal beim Gmeiwärch mitmachen, das heisst bei der Instandstellung mithelfen. Als Jugendlicher war man damals bei diesen Arbeiten immer mit grosser Begeisterung dabei.
Frag doch mal bei der Gemeinde nach, die sind sicher für jeden Arbeiter froh. Vielleicht bekommst Du sogar das offizielle Taggeld.

Gruss
Eugen


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