Über die Alte Eule zum Balmfluechöpfli und Röti


Publiziert von Felix , 30. Mai 2010 um 16:40. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:29 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 1030 m
Abstieg: 1030 m
Strecke:Falleren - Forsthaus (P. 620) - P. 698 - Alte Eule - Eulengrat (P. 1045) - Balmfluechöpfli - Röti - Hächler - Vorderweissenstein - Risimatt - Nesselboden - Stigelos - Chuchigraben - Parkplatz Fallern
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Solothurn - Rüttenen zum Bergsteiger-Parkplatz bei Fallere
Kartennummer:1107

Max vom Jurasüdfuss lieferte uns nicht nur die Idee zum heutigen Unternehmen, sondern führte uns auch gleich zielstrebig an die "Alte Eule" heran; er als profunder Kenner der ersten Jurakette kannte diesen anregenden Abstiegsweg der Bergsteiger seit einigen Jahren - und wollte sich selbst - und heute auch uns - diesen zu Gemüte führen.
Dies sei vorweggenommen: wir erlebten in der Tat eine tolle, originelle Aufstiegsvariante zum Balmfluechöpfli - und einen wettermässig und freundschaftlich beglückenden Vorsommertag!

Beim Forsthaus unseren "Normalweg", das Klubwägli links liegen lassend, wandern wir erst gemächlich dem Fahrsträsschen weiter bis zur Grube oberhalb P. 698. Die Grube auf dem offiziellen Wanderweg oberhalb umgehend gelangt man nach gut 100-150 Metern zu einem unübersehbaren, meterhohen Steinmann: ab hier geht es in etwa in der Fallinie, auf einer guten Wegspur und teilweise gekennzeichnet, Richtung "e" des Namenszuges Vorberg und weiter bis zum Wandfuss des Kapuziners (unmittelbar oberhalb desselben "e"s). Noch etwas weiter, bereits angenehm schwitzend - es ist beträchtlich steil - bis zum Wandfuss der Glatti Flue. Hier erkennen wir etwas östlich davon bereits die kettengesicherte steile, felsige erste Aufstiegpassage; im Hinblick auf die etwas exponiertere Umgehung der später zu erwartenden Felsnase legen wir uns eine leichte zusätzliche Seilsicherung an.
Der erste Aufstieg ist unproblematisch, die Traversierung des schmalen Felsbändchens zum Grataufschwung bringt mir doch etwas Nervenkitzel - sind doch unterhalb einige Meter "senkrechte" Luft und Abstürze ...
Doch etwas ausgeruht auf einem aussichtsreichen kleinen Bödeli geht's es nun voller Plaisir weiter dem meist besonnten Grat entlang: gutgriffiger Fels, gelegentlich gutes Wurzelwerk machen den Grataufstieg auf der Eule zum Vergnügen! Es hätte gern noch etwas länger anhalten können, dieses leichte Klettern am guten Fels mit schöner Aus- und Tiefsicht; bald einmal erwartet uns nach einer nochmaligen kurzen steilen Wald-Laubpassage der letzte Kamin und der definitive Ausstieg. Doch: eine Zugabe gibt's noch - um zum Gipfelbuch der Eulengrat-Kletterer auf 1045 Metern zu gelangen, müssen wir noch einmal etwa 20 Meter absteigen und gelangen zum Endpunkt der Klettervariante. Herrlich ist's, hier zu rasten - und zu schauen!

Anschliessend ergibt sich nochmals ein steilerer, wegloser Abschnitt ziemlich direkt hoch, bis wir auf ca. 1115 Metern zum Wanderweg gelangen, welcher von der Grube zum Balmfluechöpfli führt. Dem auch zu dieser Jahreszeit hübsch wirkenden Wander-Gratweg folgend, gelangen wir bald einmal zum letzten Aufschwung vor dem Balmfluechöpfli selbst. Die letzten kraxligen Höhenmeter unweit des Wanderwegs lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen - und gelangen so bei schönstem Wetter sehr zufrieden auf den Gipfel.
Hier zaubert Max speziell Geräuchtes und einen feinen Weisswein zur Ehre unserer "Eulen-Beschreitung" aus seinem Rucksack - welchen er auch der unmittelbar nachher auftauchenden "Déjà-vu" offeriert. Diese erkennt sogleich Ursi und mich an unserem Äusseren und schwärmt von den gefälligen Tourenberichten: es sei doch so hilfreich, im Internet derartige Tourenvorschläge ausserhalb der gängigen Pfade nachlesen zu können ... Faszinieren tun uns ihre vier, sie begleitenden Hunde - sehr bergtüchtig, wohlerzogen und originell!
Max' Hinweis aufs darunter befindliche Herrenloch registrieren wir gern - vielleicht können wir es mal mit dem Nidleloch beim Dilitschchopf verbinden.

Ausgiebig die Aussicht, den aussergewöhnlichen Aufstieg und die gesellige Mittagsrast genossen, machen wir uns über P. 1235 bei Nesselbodenröti auf zur Röti. Hier geniessen wir die Ausblicke gegen Osten zur Rüttelfluh, im Westen bis zum Bielersee - und weil endlich der letzte Restschnee weggeschmolzen ist, auf der Nordseite auch auf einen herrlich blühenden Seidelbast.

Der Weiterweg Richtung Weissenstein gefällt, wie letztes Jahr auch mit Max unterwegs, wiederum: eine offene, mit knorrigen Buchen bestandene Weidenfläche, noch frühlingshaften Anstrich und beeindruckenden Wolkenformationen vor dem blauen Himmel.
Zusätzlich bauen wir hier einen Umweg über Hächler bis auf ca 1300 Meter Höhe Richtung Dilitschchopf am oder auf guter Wegspur auf dem Grat ein.

Schliesslich wählen wir den Abstieg unter dem Chänzeli durch die Risimatt zum Nesselboden, wo dann der wieder etwas steilere, sehr gut ausgebaute Wanderweg durch Stigelos uns zum Schluchtausgang des Chesselbachs zum Forsthaus und zum Parkplatz zurückführt.

Unterwegs mit Max: herzlichen Dank für die Neuentdeckung, Gastfreundschaft und Geselligkeit, Ursula für den gekonnten Vorstieg und Juergen für die ideale Ergänzung zum Quartett!

Tourengänger: Ursula, Felix, Juergen


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