Wildstrubel (N-Couloir) und Ammertespitz (Schaftäli)
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Ach, schon wieder herrschen perfekte Lawinenbedingungen, was für ein Tourenmärz! Somit brauche ich gar nicht länger warten mit meinem Wildstrubel-Projekt. Im Fokus der Planung stand eigentlich das Nordcouloir zwischen Mittel- und Hauptgipfel. So weit so spannend. Erst am Vorabend habe ich dann die Abfahrtsvariante vom Ammertespitz durchs Schaftäli entdeckt. Sie bietet zwar nicht die gleich weiten Hänge wie das Couloir, doch trumpft auf mit Steil- und Wildheit. Das nenn ich mal einen Rückweg. Und der Schnee hat gar noch bis zur Mittelstation Bergläger gereicht.
Mit der ersten Bahn geht es kurz nach acht Uhr hoch zur Engstligenalp. Es sind zahlreiche Tourengänger unterwegs an diesem einzigen Prachtstag vor dem kurzen Wetterumschwung. Hiervon nutzen die meisten den Dossenskilift für einen noch höheren Ausgangspunkt. Für mich kommt das nicht in Frage, ein Berg vom Format eines Wildstrubels will verdient sein. Bald schon fluche ich über meine Ehrenhaftigkeit, denn die Rampe zum Strubelgletscher hoch wurde noch nicht angespurt. Keuchend und im Schneckentempo ziehe ich bergwärts. Trotzdem mag keine der mir folgenden Parteien aufschliessen und mithelfen... Opportunisten statt Alpinisten. Vor dem Frühstücksplatz treffe ich dann endlich auf die Spur der Skilift-Abkürzer. Die Passage wurde soeben freigeschaufelt und ich verzichte auf die Steigeisen.
Kleines Frühstück auf dem Frühstücksplatz... ja, besonders kreativ. Das Gros der Höhenmeter habe ich nun hinter mir, doch die Passage über das langgezogene Wildstrubel-Massiv zieht sich bekanntlich in die Länge. Auf dem Mittelgipfel (3243m) pausiere ich erneut und geniesse das grossartige Panorama. Es sind zahlreiche Gruppen von Seite Gemmi unterwegs. Ewig verhocken mag ich nicht, die Vorfreude ist zu gross. Felle weg und per Schrägabfahrt geht's in den Sattel P. 3154. Die steile Einfahrt ins N-Couloir ist offenbar häufig vereist. Heute präsentieren sich die Verhältnisse geradezu ideal und ab Beginn kann ich entspannt schwingen. Unten raus läuft der Trichter harmlos aus.
Ich lasse laufen Richtung NE laufen bis zur Stelle, wo die Route nach Lenk ins Schafbergtäli abfällt. Dorthin will ich natürlich nicht, sondern felle an und quere zum Sommerweg unterhalb vom Ammertepass (2443m). Diesen erreiche ich grösstenteils auf Ski, bloss zuoberst muss ich über mühsamen Schiefer tragen. Der Ammertespitz (2613m) liegt nun bereits in Griffweite. Das ist auch gut so, denn meine Kondition ist noch lange nicht die alte. Ich erreiche den Gipfel über den harmlosen SE-Kamm, zuoberst wiederum kurz zu Fuss. Um diese Zeit habe ich den Berg ganz für mich alleine.
Ich verputze meinen allerletzten Proviant und denke an vergangene Touren im wohlbekannten Gebiet. Mit dem Schaftäli betrete ich jedoch Terra Incognita. Direkt vom Gipfel fahre ich in die Nordflanke ein (>45) - herrlicher Schnee in diesem Schattenloch! Weiter geht's den wilden, teils engen Kessel runter. Prinzipiell ist die Routenführung logisch, mit einer Ausnahme: zuletzt muss scharf ostwärts gequert werden, um dann in wenigen Schritten (zu Fuss) einen unauffälligen Übergang zu erreichen. Nur derart lässt sich die Geländekammer verlassen, wer will schon eine Felswand runterfallen!? Nach dem erwähnten Übergang den letzten Hang runter, in dessen Ausfahrt erneut über 45° steil.
Das Tal nach Adelboden verläuft sehr flach, aber mit geschickter Linie und genug Schwung kommt man mit etwas stöckeln und treppeln durch. Auf dem Waldweg ganz kurze Portage und die letzten Meter geht's rasant über die Skipiste zurück zur Mittelstation Bergläger, Endstation. Was für eine Rally!
Zeiten
2:30 Frühstücksplatz
3:30 Wildstrubel
4:50 Ammertespitz
5:30 Bergläger
Mit der ersten Bahn geht es kurz nach acht Uhr hoch zur Engstligenalp. Es sind zahlreiche Tourengänger unterwegs an diesem einzigen Prachtstag vor dem kurzen Wetterumschwung. Hiervon nutzen die meisten den Dossenskilift für einen noch höheren Ausgangspunkt. Für mich kommt das nicht in Frage, ein Berg vom Format eines Wildstrubels will verdient sein. Bald schon fluche ich über meine Ehrenhaftigkeit, denn die Rampe zum Strubelgletscher hoch wurde noch nicht angespurt. Keuchend und im Schneckentempo ziehe ich bergwärts. Trotzdem mag keine der mir folgenden Parteien aufschliessen und mithelfen... Opportunisten statt Alpinisten. Vor dem Frühstücksplatz treffe ich dann endlich auf die Spur der Skilift-Abkürzer. Die Passage wurde soeben freigeschaufelt und ich verzichte auf die Steigeisen.
Kleines Frühstück auf dem Frühstücksplatz... ja, besonders kreativ. Das Gros der Höhenmeter habe ich nun hinter mir, doch die Passage über das langgezogene Wildstrubel-Massiv zieht sich bekanntlich in die Länge. Auf dem Mittelgipfel (3243m) pausiere ich erneut und geniesse das grossartige Panorama. Es sind zahlreiche Gruppen von Seite Gemmi unterwegs. Ewig verhocken mag ich nicht, die Vorfreude ist zu gross. Felle weg und per Schrägabfahrt geht's in den Sattel P. 3154. Die steile Einfahrt ins N-Couloir ist offenbar häufig vereist. Heute präsentieren sich die Verhältnisse geradezu ideal und ab Beginn kann ich entspannt schwingen. Unten raus läuft der Trichter harmlos aus.
Ich lasse laufen Richtung NE laufen bis zur Stelle, wo die Route nach Lenk ins Schafbergtäli abfällt. Dorthin will ich natürlich nicht, sondern felle an und quere zum Sommerweg unterhalb vom Ammertepass (2443m). Diesen erreiche ich grösstenteils auf Ski, bloss zuoberst muss ich über mühsamen Schiefer tragen. Der Ammertespitz (2613m) liegt nun bereits in Griffweite. Das ist auch gut so, denn meine Kondition ist noch lange nicht die alte. Ich erreiche den Gipfel über den harmlosen SE-Kamm, zuoberst wiederum kurz zu Fuss. Um diese Zeit habe ich den Berg ganz für mich alleine.
Ich verputze meinen allerletzten Proviant und denke an vergangene Touren im wohlbekannten Gebiet. Mit dem Schaftäli betrete ich jedoch Terra Incognita. Direkt vom Gipfel fahre ich in die Nordflanke ein (>45) - herrlicher Schnee in diesem Schattenloch! Weiter geht's den wilden, teils engen Kessel runter. Prinzipiell ist die Routenführung logisch, mit einer Ausnahme: zuletzt muss scharf ostwärts gequert werden, um dann in wenigen Schritten (zu Fuss) einen unauffälligen Übergang zu erreichen. Nur derart lässt sich die Geländekammer verlassen, wer will schon eine Felswand runterfallen!? Nach dem erwähnten Übergang den letzten Hang runter, in dessen Ausfahrt erneut über 45° steil.
Das Tal nach Adelboden verläuft sehr flach, aber mit geschickter Linie und genug Schwung kommt man mit etwas stöckeln und treppeln durch. Auf dem Waldweg ganz kurze Portage und die letzten Meter geht's rasant über die Skipiste zurück zur Mittelstation Bergläger, Endstation. Was für eine Rally!
Zeiten
2:30 Frühstücksplatz
3:30 Wildstrubel
4:50 Ammertespitz
5:30 Bergläger
Tourengänger:
Bergamotte

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