1. Internet-Bericht einer Winterbesteigung des Piz Marsch, 3122m - Skitour ab Spinas (wenig Schnee)


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 27. Januar 2025 um 10:54.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:25 Januar 2025
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 

Leider kann bzw. darf man nach Spinas nicht mit dem Auto fahren, sodass ich erst um 08.22 Uhr mit einem Zug hier ankommen konnte.

Um 08.30 Uhr begann der lange Skimarsch durchs Val Bever. Erst kurz vor 11 Uhr kam ich an der Alphütte der Zembers da Suvretta an. Bis hierher war eine alte von Menschen herrührende Spur und auf ihr eine Tierspur zu sehen. Dahinter musste ich komplett selbst spuren. In südlicher Richtung ging es über einen steileren Hang aufwärts, auf dem der Sommerweg zu erahnen war. Bald hatte ich das flache Hochtal namens Suvretta da Samedan erreicht. Ich hätte gleich den Hang links Richtung Vallun Marsch aufsteigen sollen, jedoch erschien er mir zu steil. So begann ich weiter taleinwärts den Anstieg über die Hänge, möglichst Bereiche mit eingewehtem Schnee vermeidend. Der Schnee erwies sich aber als sehr fest, weshalb ich keine Angst vor einer Lawine haben musste. 

Weiter oben entdeckte ich über einem sehr steilen Hang eine Scharte im NW-Grat des Piz Marsch. Dort schauten Gras und Steine heraus, einen Lawinenabgang hatte ich also auch hier nicht zu befürchten.

Anschließend querte ich auf der anderen Seite der Scharte einen steilen Hang mit hartem Schnee und einer dünnen Lockerschneeauflage. Dabei musste ich ein kurzes Stück zwischen Steinen hindurchgehen. Dahinter erreichte ich einen breiten Hang, der nach oben hin steiler wird. In diesem stieg ich ein Stück auf. Den hohen, sehr steilen Hang über mir empfand ich als etwas bedrohlich. So machte ich etwas unterhalb des NW-Grates Skidepot und stieg zu Fuß zu ihm auf. Im letzten Stück musste ich meine Schuhspitzen in den knallharten, mit glasiger Oberfläche versehenen Schnee stoßen. Anschließend stieg ich über den steinigen Grat auf. Grödel wären von Vorteil gewesen, aber an einer kurzen Passage mit eisigem Schnee konnte ich Steine nutzen bzw. nach links ausweichen, wo sich eine weiche Schneeauflage befand. Weiter oben musste ich einen kleinen Felsaufschwung rechs umgehen. Direkt neben den Felsen war der Schnee fest, aber nicht zu hart, zur Sicherheit konnte ich mit meiner linken Hand Griffe zum Festhalten nutzen.

Am Gipfelaufschwung stieg ich in einer sich nach oben verengenden Rinne auf, in deren Schnee ich auch die Schuhspitzen einrammen musste. Zuletzt ging es über etwas ausgesetzte Felsen (II), die ich soweit als erforderlich von Schnee befreite, zu einer kurzen, sehr ausgesetzten Gratpassage, die von Schnee bedeckt war. Zur Sicherheit ging ich auf allen Vieren drüber. Dahinter musste ich nur noch wenige Meter zum Gipfelsteinmann gehen. 

Gleich darauf trat ich den Abstieg an. Unterhalb der o.g. Rinne stieg ich in den Hang östlich meines Aufstiegsgrates und auch des westlichen Nordgrates ein, die in diesem Bereich zusammenlaufen, da dort der Schnee locker, also weich war. In etwa 2900m Höhe überschritt ich letztgenannten Grat in südwestliche Richtung und querte im teils harten Schnee, teils über Steine Richtung meines Skidepots. Ich war etwas zu tief unterwegs und musste fast 30hm zu ihm aufsteigen.

Das Wetter hatte sich verschlechtert, ich war mindestens eine Stunde zu spät dran. Die Abfahrt war nicht ganz einfach, da die Schneearten wechselten und auf Steine aufzupassen war. In den Talgrund fuhr ich in dem nördlichen Bereich ab, wo ich zuvor hätte aufsteigen sollen. 

Nach Abfahrt über den letzten Hang ins Val Bever gestaltete sich der Rückweg wegen dessen Flachheit als langwierig, wobei ich zuletzt mit eingeschalteter Lampe gehen bzw. abfahren musste. Unterwegs fing es an, leicht zu schneien.

Ich kehrte vor Abfahrt des nächsten Zuges im Gasthaus Spinas ein und wärmte mich bei einem heißen Tee auf.




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