Durch Raureif und Nebel von Elgersweier auf's Hohhölzle
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Zwischen den Jahren gab es einige Tage mit schönem Raureif. Recht besonders wurde es dann, wenn auch noch dichter Nebel dazukam. Unsere Wohnlage, an der Mündung des Kinzigtals in die Rheinebene, hat oft neblige Morgen. Und da manchmal die schönst-sinnvollste Tour direkt vor der Haustür liegt, nahm ich dieses Angebot der Wetterlage an und mir das Hohhölzle (auch: Hohberg, 260 m) als "Bergziel" vor. Wie zu erwarten, lag der Fokus dabei eher auf Fototour denn auf Bergtour ...
Epigram in E von Chilly Gonzales passt zum fragilen Erscheinungsbild des Raureifs und ist darum der Soundtrack zum Bericht.
Das Hohhölzle/der Hohberg ist auch Namensgeber für die 3-er Fantasie-Gemeinde "Hohberg": als eigener Ort gar nicht existierend, aber bestehend aus den Dörfern Hofweier, Zunsweier und Diersburg. Ansonsten ist das Hohhölzle/der Hohberg einer von so vielen Buckeln am Rand der Oberrhein-Ebene, aufgeschoben aus dem Löß, der nach den Eiszeiten von den (Süd-) Westwinden an den Fuß des Schwarzwalds verfrachtet wurde und den sandigen Ufern des damals stark mäandernden Rheins entstammte. So baute sich eine lieblich-kleinteilige Hügellandschaft auf, gelagert noch vor dem Vorgebirge des Schwarzwalds (und in dieses übergehend), sehr fruchtbar und top geeignet für den Wein- und Obstbau. Es ist ein wenig müßig, gerade bei dieser Tour auf die Landschaftsform einzugehen, mit den nebligen Sichtweiten von 20-30 m kommt das eh nicht rüber ... das hole ich aber baldmöglichst mal mit einem Bericht, der Bilder vom letzten Frühjahr zeigt.
Start also wie erwähnt ab zuhause in Offenburg-Elgersweier. Die Nacht hat eine weiß schimmernde Schicht Raureif auf Feld und Flur gezaubert, und eingehüllt in dichten Nebel wirkt das alles noch umso märchenhafter. Es geht durch Obstplantagen südwestwärts in eine sanfte Talmulde, die von solch eingangs erwähnten Löß-Buckeln gebildet wird. Dort ist die sympathische Kleinteiligkeit der hiesigen Kulturlandschaft besonders sichtbar, sogar noch im Nebel. Kleine Ackerflächen wechseln sich mit Streuobst-Wiesen und wild zugewucherten Ecken und Böschungen ab, die zu bewirtschaften es nicht lohnt, die aber oft eine besonders vielfältige Vegetation aufweisen, z. B. Wilde Karde, Wilde Möhre, Wiesen-Kerbel und anderes Vertrocknetes mit großen Samenständen. Sie wirken im dichten Nebel mit ihren charakteristischen Silhouetten besonders präsent. Mit fiel schon öfter im hiesigen Landkreis Ortenau (und anderen badischen Ecken) auf, dass die mit Wein, Obst und Ackerbau bewirtschaftete Kulturlandschaft viel kleinteiliger als in anderen deutschen Regionen ist, und für's durchwandernde Auge somit erstaunlich abwechslungsreich. Später komme ich mit jemand ins Gespräch, der auf dem Weg zum Schnitt seiner Bäume ist, nebenberuflich macht er etwas Obst- und Weinbau auf zwei Hektar. Er berichtet mir, dass die Kleinteiligkeit ein Relikt früherer Flurgrenzen sei und hier nur relativ wenige Flurbereinigungen stattfanden. Viele der Flächen würden nach wie vor von den Gemeinden verpachtet werden, oft an Nebenerwerbs-Leute wie ihn, oder sie werden in Familienbesitz eben weitervererbt.
In besagtem kleinen Tälchen verlasse ich den Feldweg und gehe den Rest der Tour teils weglos an Feldrändern, teils auf Feldwegen, so circa in Luftlinie gen Hohhölzle. Die durchquerten Gewanne sind: Auf dem Büchert, Im untern Schleieracker, Im obern Schleieracker, Im Ludy. Letzteres könnte man als Nordhang des Hohbergs bezeichnen. Dort dann noch ein Stück auf Wirtschaftswegen am Waldrand und zwischen dem Wein herauf (der hier interessanterweise auf einem Osthang wächst). Knackige 97 Höhenmeter sind zurückgelegt, die höchste Stelle des kuppigen Hohhölzles/Hohbergs (260 m) liegt dann wenige Meter drüber, drin im "Hohhölzle", dem kleinen Forst auf dem Berg. Während der ganzen Tour hat die Kamera natürlich gut zu tun, alle paar Meter gibt es was zu entdecken: raureifverzierte Pflanzendetails, knorrige Baumgeister, sich im Nebel auflösende Reihen von Apfel- und Kirschbäumen. Ein paarmal wird es kurzzeitig heller und die Sonne schimmert durch den dichten Nebel, kommt aber nie ganz heraus. Den Kaffee aus der Thermos genossen und wieder retour herab, auf circa der gleichen Linie wie hinwärts. Kurz vor Rückkunft in Elgersweier ist einer der Tümpel der Renaturierungs-Fläche zwischen Sportplatz und Gewerbegebiet ein Hingucker: dort ragen weiß-gefrostetete Pflanzen aus der gefrorenen Wasseroberfläche. Und dazu drückt nochmal die Sonne etwas Helligkeit malerisch in den Nebel.
Fazit: immer auch ein Auge auf das Naheliegende werfen.
Epigram in E von Chilly Gonzales passt zum fragilen Erscheinungsbild des Raureifs und ist darum der Soundtrack zum Bericht.
Das Hohhölzle/der Hohberg ist auch Namensgeber für die 3-er Fantasie-Gemeinde "Hohberg": als eigener Ort gar nicht existierend, aber bestehend aus den Dörfern Hofweier, Zunsweier und Diersburg. Ansonsten ist das Hohhölzle/der Hohberg einer von so vielen Buckeln am Rand der Oberrhein-Ebene, aufgeschoben aus dem Löß, der nach den Eiszeiten von den (Süd-) Westwinden an den Fuß des Schwarzwalds verfrachtet wurde und den sandigen Ufern des damals stark mäandernden Rheins entstammte. So baute sich eine lieblich-kleinteilige Hügellandschaft auf, gelagert noch vor dem Vorgebirge des Schwarzwalds (und in dieses übergehend), sehr fruchtbar und top geeignet für den Wein- und Obstbau. Es ist ein wenig müßig, gerade bei dieser Tour auf die Landschaftsform einzugehen, mit den nebligen Sichtweiten von 20-30 m kommt das eh nicht rüber ... das hole ich aber baldmöglichst mal mit einem Bericht, der Bilder vom letzten Frühjahr zeigt.
Start also wie erwähnt ab zuhause in Offenburg-Elgersweier. Die Nacht hat eine weiß schimmernde Schicht Raureif auf Feld und Flur gezaubert, und eingehüllt in dichten Nebel wirkt das alles noch umso märchenhafter. Es geht durch Obstplantagen südwestwärts in eine sanfte Talmulde, die von solch eingangs erwähnten Löß-Buckeln gebildet wird. Dort ist die sympathische Kleinteiligkeit der hiesigen Kulturlandschaft besonders sichtbar, sogar noch im Nebel. Kleine Ackerflächen wechseln sich mit Streuobst-Wiesen und wild zugewucherten Ecken und Böschungen ab, die zu bewirtschaften es nicht lohnt, die aber oft eine besonders vielfältige Vegetation aufweisen, z. B. Wilde Karde, Wilde Möhre, Wiesen-Kerbel und anderes Vertrocknetes mit großen Samenständen. Sie wirken im dichten Nebel mit ihren charakteristischen Silhouetten besonders präsent. Mit fiel schon öfter im hiesigen Landkreis Ortenau (und anderen badischen Ecken) auf, dass die mit Wein, Obst und Ackerbau bewirtschaftete Kulturlandschaft viel kleinteiliger als in anderen deutschen Regionen ist, und für's durchwandernde Auge somit erstaunlich abwechslungsreich. Später komme ich mit jemand ins Gespräch, der auf dem Weg zum Schnitt seiner Bäume ist, nebenberuflich macht er etwas Obst- und Weinbau auf zwei Hektar. Er berichtet mir, dass die Kleinteiligkeit ein Relikt früherer Flurgrenzen sei und hier nur relativ wenige Flurbereinigungen stattfanden. Viele der Flächen würden nach wie vor von den Gemeinden verpachtet werden, oft an Nebenerwerbs-Leute wie ihn, oder sie werden in Familienbesitz eben weitervererbt.
In besagtem kleinen Tälchen verlasse ich den Feldweg und gehe den Rest der Tour teils weglos an Feldrändern, teils auf Feldwegen, so circa in Luftlinie gen Hohhölzle. Die durchquerten Gewanne sind: Auf dem Büchert, Im untern Schleieracker, Im obern Schleieracker, Im Ludy. Letzteres könnte man als Nordhang des Hohbergs bezeichnen. Dort dann noch ein Stück auf Wirtschaftswegen am Waldrand und zwischen dem Wein herauf (der hier interessanterweise auf einem Osthang wächst). Knackige 97 Höhenmeter sind zurückgelegt, die höchste Stelle des kuppigen Hohhölzles/Hohbergs (260 m) liegt dann wenige Meter drüber, drin im "Hohhölzle", dem kleinen Forst auf dem Berg. Während der ganzen Tour hat die Kamera natürlich gut zu tun, alle paar Meter gibt es was zu entdecken: raureifverzierte Pflanzendetails, knorrige Baumgeister, sich im Nebel auflösende Reihen von Apfel- und Kirschbäumen. Ein paarmal wird es kurzzeitig heller und die Sonne schimmert durch den dichten Nebel, kommt aber nie ganz heraus. Den Kaffee aus der Thermos genossen und wieder retour herab, auf circa der gleichen Linie wie hinwärts. Kurz vor Rückkunft in Elgersweier ist einer der Tümpel der Renaturierungs-Fläche zwischen Sportplatz und Gewerbegebiet ein Hingucker: dort ragen weiß-gefrostetete Pflanzen aus der gefrorenen Wasseroberfläche. Und dazu drückt nochmal die Sonne etwas Helligkeit malerisch in den Nebel.
Fazit: immer auch ein Auge auf das Naheliegende werfen.
Tourengänger:
Schubi

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