Durch Wein und Wald auf Offenburgs Hausberge: Brandeckkopf (686 m) und Hohes Horn (546 m)


Publiziert von Schubi , 12. Mai 2023 um 11:00.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 5 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 747 m
Abstieg: 747 m
Strecke:16,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz an der Abtsberghalle in Offenburg Zell-Weierbach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

2017 lebte ich bereits eine zeitlang im Badischen, entdeckte aber erst nach und nach den Schwarzwald für mich. Da sollten natürlich auch mal die beiden Hausberge meines Wohnorts besucht werden. So wie in vielen Ecken Badens lässt sich zu diesem Zweck eine schöne Runde durch Wald und Wein anlegen, eine Einkehrmöglichkeit in Gipfel-Nähe gibt es auch.

Vielfältiger Vogelgesang begleitete uns auf dieser Juni-Tour, und also singen die wunderbaren Wailin' Jennys ihren Bird Song zum Tourenbericht.


Start an der Abtsberghalle in Zell-Weierbach, eines der Weindörfer, die mit der Stadt Offenburg zusammengewachsen sind. Ostwärts immer bergan und bald durch den Wein. Eine Wetterfahne mit Bänkle wird passiert, der Blick öffnet sich zu den benachbarten Weinbergen und zurück zur Stadt – herrlich gewunden und kleinteilig ist die Rebland-Topographie hier. Der Hirschgrundweg führt uns in den Wald hinein und anschliessend mit kurzem Gefälle zum Talbächle. Ihm etwas aufwärts gefolgt und am Hexenstein scharf nördlich abgebogen in Richtung Hirschquelle. Am dortigen Brunnen erfrischen wir uns kurz und stiefeln weiter bergan, rechts nordöstlich und bald östlich. Einige Verzweigungen folgen, wir halten uns immer bergwärts, grundsätzlich ist hier aber auch alles gut ausgeschildert (wobei: zum Brandeckkopf käme man über vielerei Varianten ...). Das letzte Stück auf der Gipfelkuppe des Brandeckkopfs (686 m) ist nett pfadig, bald schon stehen wir oben auf dem Brandeckturm und geniessen die herrliche Rundumsicht von ihm. Die dem Gipfel vorgelagerten Ausläufer des Gebirgsstocks verwehren leider den Blick zum östlichen Teil der Stadt Offenburg. Auch aus der Blick-Gegenrichtung ist der Turm auf der höchsten Stelle des Bergs durch die weite Zurücklagerung der Gipfelkuppe nur schwer auszumachen.

Nun den Pfad genommen, der vom Gipfel in Nordost-Richtung herab führt, an der nächsten Verzweigung scharf rechts abgebogen. Auf der Ostflanke des Bergs geht es leicht abfallend zum Sattel Brandeck-Lindle und dem gleichnamigen Gasthaus (etwas südlich unterhalb des Wanderparkplatz). Hier gemütliche Einkehr auf der Sonnenterrasse. Kleiner historischer Verweis: auf einem Anwesen gleich nebenan hielten im 19. Jh. die Sozialdemokraten konspirative Treffen ab, als sie in Deutschland noch verboten waren. Später war hier immer mal sozialdemokratische Prominenz zum Wandern verabredet.

Nach dem Veschper ein Stück auf dem Hinweg zurück und an der ersten Verzweigung links auf dem Hennenlochweg südwestlich weiter. Er führt uns um den Hohen Bühl (514 m) südlich herum. An den nächsten Verzweigungen/Wegspinnen folgen wir der Beschilderung zum Hohen Horn westwärts. Auffallend sind während der gesamten Tour die vielen Douglasien: das Forstamt Offenburg war in den dreissiger Jahren eines der ersten, die diesen aus Nordamerika stammenden Nadelbaum als Ersatz für die Fichte im größeren Stil angepflanzt hat. Nochmals schön pfadig, urig geführt, erreichen wir nun den Stahlgitter-Aussichtsturm auf dem Hohen Horn (546 m), dem zweiten Hausberg Offenburgs und hinsichtlich Frequentierung sicher öfter besucht als der Brandeckkopf. Wunderbarst auch die Aussichten hier, leider ist an sonnigen Sommertagen die Fernsicht zu den Vogesen jenseits der Rheinebene oft stark bis ganz vom Dunst verschleiert.

Wenige Meter des Hinwegs zurück, links gehalten sowie nochmals links, den Westhang des Hohen Horns kurz pfadig herab. Dann den angetroffenen Forstweg nordwärts genommen, auf 420 m  rechts auf einen Abkürzpfad gewechselt, der uns nordlich zum Unteren Fussbergweg bringt. Auf diesem nun nördlich und westwärts, den Salensbach gequert und weiter nordwestlich. Wir halten uns an einer Gabelung links (Ortenauer Weinpfad), verlassen den Wald und stehen wieder in der Sonne der Weinberge. Darin linkerhand die in schöner moderner Architektur gehaltene Kapelle im Albersbach. Nun oberhalb der Häuser von Albersbach entlang weiter norwestwärts herab, die K5326 gequert und runter nach Zell-Weierbach. Über eine Fußgänger-Treppe und ein Stückle durch das Dorf erreichen wir wieder die Abtsberghalle, wo unser Wagen auf uns wartet.

Mit auf Tour: Amelie

Fazit: trotz so einiger Abschnitte auf breiten Forstwegen war es eine schöne Runde, die uns unsere damals noch neue Heimat wieder ein Stück näher brachte. Mehr als wettgemacht wurden die Forstwege von den weiten Blicken, die wir bei Beginn und Ende der Tour in den Weinbergen hatten, sowie natürlich von den tollen Rundumsichten auf den Aussichtstürmen der beiden Berge.

Tourengänger: Schubi


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