Churfirsten im Doppelpack: Frümsel (2266 m) & Brisi (2278 m) von den Schwendiseen aus


Publiziert von Uli_CH , 5. November 2024 um 23:59.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 4 November 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1760 m
Abstieg: 1760 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ins Toggenburg, z. B. von Zürich über den Rickenpass oder via Ausfahrt Wil an der Autobahn Zürich – St. Gallen. Hinter der Talstation der Standseilbahn Iltios in Unterwasser rechts Richtung Schwendi bergauf bis zum Parkplatz Schwendiseen. Parkgebühr: 1 Fr./Stunde, bar und via TWINT (parkingpay.ch).
Kartennummer:https://map.geo.admin.ch/, 1:25'000 zum Selberdrucken, Swisstopo-App

Nachdem schon seit einiger Zeit ein stabiles Hoch mit Hochnebel herrscht, schaffe ich es, mir den heutigen Tag freizunehmen, da keine Sitzungen anstehen. Ich beschliesse, zwei weitere Churfirsten meinem Palmarès hinzuzufügen.

Eigentlich wollte ich ja mit einer Fahrbewilligung auf die Alp Selamatt fahren. Allerdings wurde pünktlich nach dem Saisonende mit Bauarbeiten an der Strasse begonnen mit angekündigten Wartezeiten von bis zu einer halben Stunde. Ich parke daher an den Schwendiseen und nehme dafür den längeren Anmarsch auf mich.

 
Ich starte die Tour bei strahlendem Sonnenschein und folge der Strasse weiter Richtung Iltios, das bar jeglicher Touristen daliegt. Es geht im Schatten ein kurzes Stück durch Wald abwärts. Ich erreiche die Alpstrasse Selamatt am Gerstenboden und folge ihr für kurze Zeit. In einer Rechtskurve verlässt der Wanderweg die Strasse nach links und steigt schön angelegt nach Zinggen an.

Ich gelange wieder in die Sonne und erreiche Zinggen nach einer Dreiviertelstunde. Damit bin ich schneller als bei meinem damaligen *Aufstieg aus dem Tal auf den Zuestoll. Ich bleibe vorerst auf der Strasse. Nach einer Weile zweigt der Wanderweg nach rechts ab und quert in munterem Auf und Ab die Almweiden der Alp Selamatt. Ich gelange auf den Sagenweg und folge ihm nach links Richtung Brisi/Frümsel.

An der Thurtalerstofel zweigt der Weg zum Brisi ab. Ich lasse ihn vorerst links liegen und folge weiter dem Weg Richtung Frümsel, der hier mit 2:10 ausgeschildert ist. Durch die steile Flanke der Breitenalp gelange ich nach Unterhag, wo ich den Sagenweg verlasse und dem Wegweiser nach links zum Frümsel folge. In Kehren geht es aufwärts bis zur Alp Torloch und von da ist es nicht mehr weit bis zum Fuss des Gipfelaufbaus.

Steil geht es zum Frümsel hoch, am Anfang ist ein etwas ausgesetzter, steiler Abschnitt mit Ketten versichert. Weit oben sehe ich einen Felskopf, der sich beim Näherkommen als Gratkuppe entpuppt. Zum Gipfel ist es trotzdem nicht mehr weit. Nach insgesamt 2:50 Stunden erreiche ich den höchsten Punkt des Frümsels und geniesse den Ausblick. Von einer Besteigung bei Nässe ist aufgrund der Felsen und des erdigen Wegs abzuraten.

Lange verweile ich nicht, da ich ja noch einiges vor mir habe. Schnell verliere ich wieder an Höhe. Kurz vor der Torlochalpe, am Ende einer Mauer, quere ich diese und quere hinunter zu einem deutlich sichtbaren Weg, der sich allerdings nach einiger Zeit verliert. Ich quere dann am Hang entlang leicht ansteigend Richtung Brisi. Am Anfang geht es grossteils über Wiesen, später nehmen dann die Felsen und Karstlöcher überhand. Irgendwann sehe ich einen runden rosa Punkt auf einem Felsen und in der Nähe dieses seltsame Gebilde. Kurz darauf komme ich auf den Wanderweg, der aus dem Frümseltal kommt, und folge ihm abwärts. Nach einer Stunde Abstiegs erreiche ich am P. 1798 den Abzweig zum Brisi.

Am Anfang ist der Aufstieg mühsam. Es ist nicht so steil wie am Frümsel, dafür hat es viel mehr Felsen. Schliesslich gelange ich in einen gewissen Trott. Die Felsen, die ich ganz oben sehe, scheinen sich in der Nähe des Gipfels zu befinden. Trotzdem muss ich zu Beginn der letzten 100 Höhenmeter doch noch kämpfen. Doch dann überholt mich eine Trailrunnerin und bleibt kurze Zeit später stehen, weil keine Markierungen mehr zu sehen sind. Meine Swisstopo-App sagt mir, dass der Wanderweg weiter links zu finden sei. Wir queren also nach links, doch die Trailrunnerin schiesst über das Ziel hinaus und ist auf bestem Weg, den Ostgipfel via Grat zu besteigen. Schliesslich erreichen wir doch noch auf dem richtigen Weg den Gipfel des Brisis. Vom Abzweig habe ich eine gute Stunde benötigt.

Die Aussicht ist immer noch fantastisch, doch ich habe ja noch einiges an Abstieg vor mir. Beim Rückweg merke ich, wo wir falsch abgebogen sind (s. Foto). Der Abstieg zieht sich lange bis zum Brisizimmer, wo ich den Weg Richtung Zinggen einschlage. Ab Zinggen folge ich dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz. Für den Abstieg benötige ich immerhin noch 2:10 Stunden.
 
Eine lange Tour mit einigen Höhenmetern. An diesem Montag sehr einsam, ich bin nur einer Handvoll Wanderer begegnet. Und das Wetter war natürlich traumhaft.

Orientierung: Wanderwege grösstenteils ausgeschildert und markiert (Ausnahme: bei Zinggen). Traverse vom Torloch zu P. 1798m (Brisi) unproblematisch.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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