Grattour im Alpstein an der 2000er-Grenze: Lütispitz – Schofwisspitz
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Diese Grattour ist auf Hikr schon oft beschrieben worden, allerdings fast ausschliesslich in der anderen Richtung. Da ich vom Lütispitz schon einmal auf dem markierten Wanderweg abgestiegen bin, wollte ich diesmal auf ihm aufsteigen. Ausserdem war die Tour im SAC-Alpinwanderführer auch in dieser Richtung beschrieben.
Orientierung: Auf den markierten Wanderwegen einfach. Relativ einfach auf den Graten, an den Stöllen und im Abstieg vom Schofwisspitz. Abstieg vom Lütispitz unübersichtlich.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke.
Führer: David Coulin / Fabian Lippuner, Alpinwandern / Gipfelziele Ostschweiz, SAC-Verlag, 2012, Tour 12 (T5, I)
Ich erwische noch den vorletzten freien Platz am Parkplatz Scharten und mache mich abmarschbereit. Ich folge der Strasse noch bis zur Kurve. Ein Wegweiser zeigt für den Lütispitz einen Zeitbedarf von 2:50 h an. Ich folge dem Wegweiser, der auch den Gräppelensee ausweist, über eine Weide nach Norden und komme dann in den Wald. Im Zickzack gewinne ich an Höhe und komme schliesslich durch den Durchbruch Böstritt bei Risi wieder auf eine Fahrstrasse.
Dieser folge ich ein Stück Richtung Gräppelensee und biege dann bei P. 1335 nach links ab. Jetzt beginnt der Anstieg zum Lütispitz. Zuerst geht es auf dem Fahrweg aufwärts, bevor der Weg hinter dem Foggboden nach rechts abzweigt und über Wiesen bis zum Gehöft Hinterwinden führt. Jetzt geht es gerade bergauf bis zur Verzweigung unterhalb des Windenpasses.
Ich biege rechts ab, quere ansteigend die Westflanke des Lütispitzes und steige dann auf der Südwestrippe hoch. Bei P. 1963 komme ich über eine Kante. Der Blick auf den Gipfel und das dahinterliegende Säntismassiv wird frei. Unterhalb des Gipfels rasten zwei Gruppen, der Gipfel des Lütispitzes selber ist von Fliegen umschwirrt. Knapp zwei Stunden habe ich bis hierher gebraucht. Bevor ich Rast halte, werfe ich den Blick auf den weiteren Wegverlauf. Tief unten sehe ich den Grat, der das Obertal nach Nordwesten begrenzt. Doch wie kommt man da runter? Vom Gipfel aus sehe ich nur ein kleines Stück des Nordostgrats.
Aufgrund der Fliegen und des bevorstehenden ungewissen Abstiegs halte ich mich nicht lange am Gipfel auf. Direkt als ich mit dem Abstieg beginnen will, kommt mir ein Paar entgegen. Ein Mann hat seine Partnerin am Seil. Ich frage ihn, ob er ein paar Tipps für mich parat hat. Er meint, ich solle immer am Grat entlang gehen und nicht in die Flanke ausweichen. Ich bedanke mich und gehe los. Ich beherzige seinen Tipp so sehr, dass ich zu weit in eine Felswand komme. Jetzt sehe ich den weiteren Gratverlauf abwärts und quere unschwierig im gut gestuften Gelände nach Westen, man sieht es auch am GPS-Track. Der feuchte und daher leicht matschige, rutschige Untergrund zwingt mich zu voller Konzentration. Aufwärts ist es bestimmt leichter, weil die Ausrutschgefahr geringer ist und das Gelände besser überblickt werden kann.
Schliesslich erreiche ich wohlbehalten den Fuss des Gipfelaufbaus. Der Grat weist jetzt zahlreiche Felskuppen auf, die ich überklettere oder links, wo es weniger steil ist, umgehe, teilweise auch auf der rechten Seite. Die ganze Angelegenheit ist luftig, aber nirgends stark exponiert, wie ich es von anderen Touren her kenne. Die Felskuppen werden schliesslich weniger und ich folge dem Grat bis zur Hütte nahe P. 1890.
Ich lasse es mir nicht nehmen, noch einen Abstecher zum Oberwis-Chopf zu machen. Es geht durch hohen Grasbewuchs, aber hin und wieder nutze ich auch eine durch das Grün verdeckte Wegspur. Es gibt drei Gupfe und ich besuche alle drei um sicherzugehen, dass ich auf dem höchsten Punkt stehen werde, um nicht wie Reinhold Messner dazustehen, dem vorgeworfen wird, eben nicht immer auf dem höchsten Punkt gewesen zu sein. Der dritte Gupf entpuppt sich schliesslich als der Gipfel des Oberwis-Chopfs. Im Abstieg vom Lütispitz habe ich bis hierher eine gute Stunde benötigt. Wer bis hierhin genug hat, kann auf Wegspuren durch das Obertal absteigen.
Ich hingegen folge weiter meinem Plan und wende mich dem Aufstieg zu den Stöllen zu. Auf einem grasigen Grat geht es aufwärts auf einen Gupf, den ich auf der anderen Seite wieder absteigen muss. Jetzt stehe ich am Beginn der Stöllen. Der Weg auf der Nordseite der Stöllen bis zum Ostgipfel, der überklettert werden muss, ist eigentlich klar vorgegeben. Die vorhandenen roten Markierungen geben aber das gute Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Während der Querung sehe ich zwei Felstürme, wovon einer einfach erklimmbar scheint. Da ich mir aber nicht sicher bin, ob dieser auch den höchsten Punkt trägt, verzichte ich auf eine Besteigung. Schliesslich verliere ich kurzzeitig die rote Markierung aus den Augen, da ich zu früh auf den Gipfelgrat aufsteige, doch das ist ohne Folgen. Noch ein kurzer Aufschwung und ich stehe auf dem Ostgipfel der Stöllen. Mein Höhenmesser zeigt 1974 m. Vom Oberwis-Chopf habe ich noch nicht mal eine Dreiviertelstunde gebraucht.
Jetzt lockt das letzte Ziel, der Schofwisspitz. Vom Ostgrat der Stöllen klettere ich relativ rasch nach Süden ab. Vermutlich hätte ich noch etwas länger auf dem Grat bleiben können. Der Gipfelanstieg ist noch einmal etwas luftig und schliesslich erreiche ich den Gipfel des Schofwisspitzes. Eine Viertelstunde habe ich vom Stöllen-Ostgipfel benötigt. Jetzt habe ich den schwierigen Teil der Tour hinter mir. Bis auf das Paar, das mir am Gipfel entgegenkam, und einer Person, die ich von Ferne in den Stöllen gesehen habe, war ich auf den Graten allein. Ich beginne den Abstieg. Zuerst auf dem Nordostgrat bis zum P. 1921 und dann an einer Mauer entlang bis zum Sattel unterhalb von P. 1853.
Dort lege ich meinen Rucksack ab und erklimme schnellen Schrittes den Gupf bei P. 1853, schliesslich ist er ja da. Anschliessend folge ich dem Fahrweg nordöstlich und steige den Wegspuren entlang zur Alp Mutteli hinab. Als ich feststelle, dass der markierte Wanderweg, den ich dort kreuze, bis zum Rietgarten noch einmal 50 Höhenmeter ansteigt, nehme ich die Direttissima talwärts. Bei einem Weidezaun treffe ich auf Wegspuren, die mich im Zickzack abwärtsführen, bis sie sich verlieren und ich zur Alp Altstofel quere.
Hier folge ich dem Fahrweg, der bei P. 1220 auf die Fahrstrasse mündet, die westwärts zum Gräppelensee ansteigt. Dort zweige ich links ab und steige zum Sattel bei Chrinn an. Auf der anderen Seite geht es durch Wald auf einem angelegten Steig wieder abwärts. Ein Abzweig führt mich am Rande von Wiesen nach Gubel, wo ich die Strasse erreiche und dieser wieder bis zum Parkplatz folge. Als ich ihn erreiche, sind seit dem Verlassen des Gipfels der Schofwisspitzes 2:10 h vergangen.
Dieser folge ich ein Stück Richtung Gräppelensee und biege dann bei P. 1335 nach links ab. Jetzt beginnt der Anstieg zum Lütispitz. Zuerst geht es auf dem Fahrweg aufwärts, bevor der Weg hinter dem Foggboden nach rechts abzweigt und über Wiesen bis zum Gehöft Hinterwinden führt. Jetzt geht es gerade bergauf bis zur Verzweigung unterhalb des Windenpasses.
Ich biege rechts ab, quere ansteigend die Westflanke des Lütispitzes und steige dann auf der Südwestrippe hoch. Bei P. 1963 komme ich über eine Kante. Der Blick auf den Gipfel und das dahinterliegende Säntismassiv wird frei. Unterhalb des Gipfels rasten zwei Gruppen, der Gipfel des Lütispitzes selber ist von Fliegen umschwirrt. Knapp zwei Stunden habe ich bis hierher gebraucht. Bevor ich Rast halte, werfe ich den Blick auf den weiteren Wegverlauf. Tief unten sehe ich den Grat, der das Obertal nach Nordwesten begrenzt. Doch wie kommt man da runter? Vom Gipfel aus sehe ich nur ein kleines Stück des Nordostgrats.
Aufgrund der Fliegen und des bevorstehenden ungewissen Abstiegs halte ich mich nicht lange am Gipfel auf. Direkt als ich mit dem Abstieg beginnen will, kommt mir ein Paar entgegen. Ein Mann hat seine Partnerin am Seil. Ich frage ihn, ob er ein paar Tipps für mich parat hat. Er meint, ich solle immer am Grat entlang gehen und nicht in die Flanke ausweichen. Ich bedanke mich und gehe los. Ich beherzige seinen Tipp so sehr, dass ich zu weit in eine Felswand komme. Jetzt sehe ich den weiteren Gratverlauf abwärts und quere unschwierig im gut gestuften Gelände nach Westen, man sieht es auch am GPS-Track. Der feuchte und daher leicht matschige, rutschige Untergrund zwingt mich zu voller Konzentration. Aufwärts ist es bestimmt leichter, weil die Ausrutschgefahr geringer ist und das Gelände besser überblickt werden kann.
Schliesslich erreiche ich wohlbehalten den Fuss des Gipfelaufbaus. Der Grat weist jetzt zahlreiche Felskuppen auf, die ich überklettere oder links, wo es weniger steil ist, umgehe, teilweise auch auf der rechten Seite. Die ganze Angelegenheit ist luftig, aber nirgends stark exponiert, wie ich es von anderen Touren her kenne. Die Felskuppen werden schliesslich weniger und ich folge dem Grat bis zur Hütte nahe P. 1890.
Ich lasse es mir nicht nehmen, noch einen Abstecher zum Oberwis-Chopf zu machen. Es geht durch hohen Grasbewuchs, aber hin und wieder nutze ich auch eine durch das Grün verdeckte Wegspur. Es gibt drei Gupfe und ich besuche alle drei um sicherzugehen, dass ich auf dem höchsten Punkt stehen werde, um nicht wie Reinhold Messner dazustehen, dem vorgeworfen wird, eben nicht immer auf dem höchsten Punkt gewesen zu sein. Der dritte Gupf entpuppt sich schliesslich als der Gipfel des Oberwis-Chopfs. Im Abstieg vom Lütispitz habe ich bis hierher eine gute Stunde benötigt. Wer bis hierhin genug hat, kann auf Wegspuren durch das Obertal absteigen.
Ich hingegen folge weiter meinem Plan und wende mich dem Aufstieg zu den Stöllen zu. Auf einem grasigen Grat geht es aufwärts auf einen Gupf, den ich auf der anderen Seite wieder absteigen muss. Jetzt stehe ich am Beginn der Stöllen. Der Weg auf der Nordseite der Stöllen bis zum Ostgipfel, der überklettert werden muss, ist eigentlich klar vorgegeben. Die vorhandenen roten Markierungen geben aber das gute Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Während der Querung sehe ich zwei Felstürme, wovon einer einfach erklimmbar scheint. Da ich mir aber nicht sicher bin, ob dieser auch den höchsten Punkt trägt, verzichte ich auf eine Besteigung. Schliesslich verliere ich kurzzeitig die rote Markierung aus den Augen, da ich zu früh auf den Gipfelgrat aufsteige, doch das ist ohne Folgen. Noch ein kurzer Aufschwung und ich stehe auf dem Ostgipfel der Stöllen. Mein Höhenmesser zeigt 1974 m. Vom Oberwis-Chopf habe ich noch nicht mal eine Dreiviertelstunde gebraucht.
Jetzt lockt das letzte Ziel, der Schofwisspitz. Vom Ostgrat der Stöllen klettere ich relativ rasch nach Süden ab. Vermutlich hätte ich noch etwas länger auf dem Grat bleiben können. Der Gipfelanstieg ist noch einmal etwas luftig und schliesslich erreiche ich den Gipfel des Schofwisspitzes. Eine Viertelstunde habe ich vom Stöllen-Ostgipfel benötigt. Jetzt habe ich den schwierigen Teil der Tour hinter mir. Bis auf das Paar, das mir am Gipfel entgegenkam, und einer Person, die ich von Ferne in den Stöllen gesehen habe, war ich auf den Graten allein. Ich beginne den Abstieg. Zuerst auf dem Nordostgrat bis zum P. 1921 und dann an einer Mauer entlang bis zum Sattel unterhalb von P. 1853.
Dort lege ich meinen Rucksack ab und erklimme schnellen Schrittes den Gupf bei P. 1853, schliesslich ist er ja da. Anschliessend folge ich dem Fahrweg nordöstlich und steige den Wegspuren entlang zur Alp Mutteli hinab. Als ich feststelle, dass der markierte Wanderweg, den ich dort kreuze, bis zum Rietgarten noch einmal 50 Höhenmeter ansteigt, nehme ich die Direttissima talwärts. Bei einem Weidezaun treffe ich auf Wegspuren, die mich im Zickzack abwärtsführen, bis sie sich verlieren und ich zur Alp Altstofel quere.
Hier folge ich dem Fahrweg, der bei P. 1220 auf die Fahrstrasse mündet, die westwärts zum Gräppelensee ansteigt. Dort zweige ich links ab und steige zum Sattel bei Chrinn an. Auf der anderen Seite geht es durch Wald auf einem angelegten Steig wieder abwärts. Ein Abzweig führt mich am Rande von Wiesen nach Gubel, wo ich die Strasse erreiche und dieser wieder bis zum Parkplatz folge. Als ich ihn erreiche, sind seit dem Verlassen des Gipfels der Schofwisspitzes 2:10 h vergangen.
Obwohl ich den Eindruck hatte, dass meine Höhenangst in letzter Zeit wieder etwas zugenommen hat, hatte ich mit den luftigen Graten heute keine Mühe. Nur der Abstieg vom Lütispitz in die unübersichtliche Tiefe war etwas unangenehm, besonders, da es recht feucht war. Der Abstieg ist aber gut gestuft. Meinem Gefühl nach habe ich schon anspruchsvollere T5-Touren unternommen. Ich persönlich würde sie daher als T5- einschätzen, übernehme aber die Schwierigkeitsbewertung aus dem SAC-Führer.
Orientierung: Auf den markierten Wanderwegen einfach. Relativ einfach auf den Graten, an den Stöllen und im Abstieg vom Schofwisspitz. Abstieg vom Lütispitz unübersichtlich.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Führer: David Coulin / Fabian Lippuner, Alpinwandern / Gipfelziele Ostschweiz, SAC-Verlag, 2012, Tour 12 (T5, I)
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)
Tourengänger:
Uli_CH

Communities: Alleingänge/Solo
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