Kronberg (1663 m) oder wer zu früh aufbricht, muss im Tiefschnee spuren


Publiziert von alpstein , 17. Dezember 2023 um 09:34.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:16 Dezember 2023
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein   CH-AR   CH-SG 
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:11,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Gossau - Herisau - Urnäsch - Schwägalp
Unterkunftmöglichkeiten:Chammhaldenhütte,
Kartennummer:Swisstopo

Ein prächtiger Wintertag nach tristen Verhältnissen war gewiss. Womit wir aber nicht gerechnet hatten, war eine dicke Neuschneedecke auf der Schwägalp, welche wohl der Nordstaulage am Alpstein zu verdanken war. Statt Pulverschaum auf einer tragenden Unterlage waren wir mit teils gesetztem, knietiefem Neuschnee konfrontiert. Ein jungfräulicher Schneeteppich hat zwar schon seinen Reiz, wenn man aber lange Zeit spuren muss, ist das nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Mit -4 Grad war es beim Start auf der Schwägalp nicht besonders kalt. Die Route war uns bestens bekannt. Durch die Schneestangen kann man den Trail bis zur Chammhaldenhütte nicht verfehlen. Eine Fußgängerspur führte nur bis zur Hütte. Einen Fußgänger mit Hund ließen wir zunächst vor, was ihm am Zugang zum Bruggerwald aber bald nicht mehr so geheuer war. Wir hielten gemeinsam nach Schneestangen Ausschau und schließlich bestätigte mir Swisstopo, dass wir uns genau auf der Schneeschuhroute befanden. Im diffusen Licht versanken wir hin und wieder in fast hüfthohen Schneemulden. In der Waldpassage halfen die farbigen Bänder an den Bäumen, sich zu orientieren. So standen wir bald am Waldausgang, von wo an es nur noch aufwärts ging.

Champagnerpulver war es nicht. Der Storchenschritt war angesagt. Die Frage kam auf, ob wir angesichts der Verhältnisse nicht besser umkehren sollten. Optimismus machte sich aber wieder breit, als ein jüngerer Local kraftvollen Schrittes zu uns aufschloss und an uns vorbei zog. Keine richtige Spur, aber immerhin gab es nun Tritte im Schnee, die abkürzend steiler aufwärts führten.  An der Verzweigung Dorwees (1557 m) gönnten wir uns erst einmal einen Riegel. Im Vergleich deutlich länger unterwegs als im letzten Winter, kamen wir schließlich am Gipfel an. Sonne und Windstille machten den Gipfelaufenthalt angenehm. Ein wolkenloser Himmel wölbte sich über uns und der Blick reichte weit nach Osten und in die Hochalpen im Südwesten. Grün war es unten im Tal und über dem Bodensee machte sich eine Hochnebeldecke breit.

Eine Einkehr auf der Sonnenterrasse ließen wir uns natürlich nicht entgehen, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Mittlerweile hatte sich eine Spur herausgebildet, welche aber von Fußgängern malträtiert wurde. Nach dem Aufstieg durch den Bruggerwald kehrten wir noch in der Chammhaldenhütte auf einen Kaffee ein, bevor wir die Schlussetappe in Angriff nahmen. Dass wir im Kaltluftsee um die Siebenhütten auf einen mittlerweile gewalzten Trail trafen, war uns nicht unrecht.

Fazit: Wer nach Neuschneefällen zu früh kommt, wird unter Umständen "bestraft".

Tourengänger: alpstein, Esther58
Communities: Schneeschuhtouren


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Uli_CH hat gesagt: Danke...
Gesendet am 17. Dezember 2023 um 23:12
... fürs Spuren, Hanspeter!

Wir konnten heute vom Kronberg bis zur Chammhaldenhütte auch ohne Schneeschuhe absteigen. Bericht folgt.

LG, Uli

alpstein hat gesagt: RE:Danke...
Gesendet am 18. Dezember 2023 um 08:31
Gerne geschehen, lieber Uli

Ich freue mich auf Deinen Bericht.

LG, Hanspeter


Kommentar hinzufügen»