Wanderungen auf La Gomera: Im und um den Nationalpark Garajonay


Publiziert von 360 Pro , 9. November 2009 um 15:58.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » La Gomera
Tour Datum:27 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 4 Tage

Nach mehr als einer Woche auf Teneriffa sind wir von Los Cristianos mit der Fähre nach La Gomera gereist. Von San Sebastian de La Gomera sind wir dann zum Camping Platz El Cedro/ "La Vista" gegangen. Dieser Campingplatz ist einer der schönsten auf denen ich je campiert habe mit einer wunderbaren Aussicht und mitten im wildromatischen Wald um El Cedro. Es ist der einzige offizielle Campingplatz auf La Gomera und kostet lediglich 2 Euro pro Person und Tag.


Hier ein paar Wanderungen in dieser Gegend

Der Tunnel (T1)
Diese Wanderung führt durch den ehemaligen Wasserstollen "El Rejo" von El Cedro auf die andere Seite des Berges La Montañeta. Ohne Strin- oder Taschenlampe ist diese nicht zu empfehlen. Wer keine nassen Wanderschuhe will, nimmt am besten Teva-, Strand-Sandalen, Flip-Flops oder dergleichen mit, da man zeitweise bis über die Knöchel im Wasser steht.
Vom Camping Platz / Bar-Restaurant La Vista geht man zuerst der Strasse entlang zum ersten Rastplatz. Direkt danach, in der Kurve wo es bergauf geht, findet man links auf der anderen Seite des kleinen Flusses etwas verdeckt den Eingang zum Tunnel. Der ehemalige Wasserstollen ist meist nicht allzu hoch, so dass man die ganze Zeit mehr oder weiger gebückt gehen muss. Wie gesagt steht man auch ab und zu bis über die Knöchel im Wasser. Der Tunnel ist ca. 500 Meter lang und macht einige Biegungen, sodass man das Licht am anderen Ende erst nach einer gewissen Zeit sieht. Auf der anderen Seite geht der Weg rechts Richtung Strasse und man gelangt alsbald zum deutlich markierten Weg. Kommt man von dieser Seite zum Tunnel ist der Einstieg deutlich besser makiert als vom Campinplatz. Zurück nach El Cedro führt ein schöner Pfad über den Berg mitten durch den Laurisilva Wald.

P. 1157 (T4)
Punkt 1157 südwestlich des Campingplatzes ist weder touristisch interessant noch bietet er eine grossartige Aussicht (dichter Wald behindert diese). Wie aber vielleicht einige wissen, kann ich das Kraxeln auf Dauer nur schlecht lassen und ging deshalb vom Campingplatz aus auf die Suche nach Hügeln, wo ich diesem Hobby etwas frönen konnte. Wer also ebensolches Kraxeln sucht, kann diesen namenlosen Berg wie folgt besteigen:
Vom Campingplatz folgt man zuerst der Strasse, welche rechts den Berg hoch geht (manchmal mit Kette abgesperrt) bis zum ersten Haus. Anstatt dem markierten Weg rechts zu folgen geht man weiter gerade aus, aber doch rechts an diesem Haus vorbei. Mehr oder weniger in der Fallline geht man weiter die immer steiler werdende Flanke hoch. Bald wird die Vegetation ziemlich dicht und kurz darauf trifft man auf ein etwa 15-20m hohes Flesband, welches die Flanke fast durchwegs durchzieht. Links haltend folgt man diesem Band bis man schlussendlich nach gewisser Zeit (oberhalb einer Hütte) einen Durchschlupf findet (einfache Kletterei). Nun geht es kraxelnd in steilem Gelände immer in der Falllinie den Berg hoch, wo man schlussendlich auf das breite Natursträsschen trifft. Von hier geht es nun weniger steil weiter bis zum höchsten Punkt. Für den Abstieg bin ich dem Natursträsschen nach Norden gefolgt und gelangte nach kurzer Zeit auf den markierten Weg welcher mich zurück nach El Cedro brachte (T3).

La Laguna Grande - Alta Garajonay - Chipude - La Laguna Grande (T2)
Wer auf den höchsten Punkt der Insel will muss auf La Gomera keine anstrengende Tour unternehmen, denn der kürzeste Aufstieg von der Strasse kann in weniger als 30 Minuten bewältigt werden und ist durchwegs einfach.
Unsere Tour startete jedoch im Visitor Center in La Laguna Grande (eine ausgetrocknete Lagune) und folgte dem sehr gut markierten Weg zur Alto de Garajonay (6.2 km). Da wir viel zu schnell an unserem Ziel angelangt waren schauten wir auf unserer Karte nach einer Verlängerung der Tour aus. Chipude westlich des Alto de Garajonay schien uns ein gutes Ziel. Eigentlich gäbe es da auch eine ziemlich direkte Route, welche aber auf Grund von Bauarbeiten gesperrt war. Eine Umleitung war zu Beginn zwar markiert, aber später verschwanden diese Tafeln im Nichts. Der Weg führte uns zuerst denselben Weg zurück bis nach etwa zwei Kilometern eine Verzweigung kommt welche zwar nicht angeschrieben ist jedoch eine fast 180 Grad Wende macht (zur La Laguna Grande geht es gerade aus weiter). Wir folgten dieser schlängelnden breiten Naturstasse in stetigen Auf und Ab während fast einer halben Stunde bevor wir auf eine Verzweigung treffen, welche entweder rechts oder links eines breiten Tals nach Chipude hinunter führte. Wir entscheiden uns für die rechte Seite des Tals. Kurz darauf pfeift uns aber ein Mann und sagt, dass dies der längere Weg nach Chipude sei und der kürzere auf der Seite war wo er war. So gehen wir zurück und wählen die linke Seite des Tals. (Vorher kehren wir "natürlich" in der Bar ein, die dieser Mann in seinem Obstgarten aufgestellt hat...). Die linke Seite des Tals ist tatsächlich die kürzeste Variante nach Chipude, allerdings auch nicht die schönste, denn bald gelangen wir auf den Asphalt. In Chipude genehmigen wir uns in einer Bar ein kühles Getränk und machen uns nun auf der rechten Seite des Tals wieder auf den Rückweg. Der Weg führt einem zuerst zu einem kleinen Dörfchen nordwestlich von Chipude. Von dort geht der Weg nicht in der Talsole hoch, sondern man folgt zuerst kurz einer Teerstrasse welche links den Berg hoch geht und bald eine 180 Kurve macht. Von hier an ist man stets in der linken Flanke des Tals und kommt wieder zurück zu vorher beschriebenen Verzweigung und anschliessend auf der breiten Naturstrasse zurück in den Nationalpark. Im Nationalpark weisen dann wieder eindeutige Markierungen den Weg zurück zur La Laguna Grande.

Kraxeleien am Playa de la Caleta (T4)
Wenn andere am Stand liegen geht 360 Kraxeln. Der Playa de la Caleta in der Nähe von Hermigua ist ein wunderschöner Strand (mit kleiner Bar) und man könnte dort wohl tatsächlich einen ganzen Tag verbringen und nichts tun. Die Küste von diesem Stand in Richtung Hermigua ist jedoch wunderschön wild und lädt richtigehend zum "Turnen" ein. Immer wieder kann man in der zum Teil steil abfallenden Küste den einen oder anderen Kletterzug üben und auch unzählige Krabben oder andere Tiere beobachten. Ich bin ca. 45 Minuten in Richtung Hermigua gegangen bis ich zu einer ca. 50m senkrecht abfallenden Steilküste kam, wo ich dann umkehrte.


Nützliche Links:
El Cedro
Nationalpark Garajonay
Nationalpark Garajonay (Unesco Link)

Fazit
Die Insel La Gomera war mir bedeutend sympatischer als Teneriffa, da der Massentourismus hier nur bedingt Einzug gehalten hat.

Tourengänger: 360


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Kommentare (3)


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Zaza hat gesagt:
Gesendet am 9. November 2009 um 16:17
Gomera ist ein tolles Wandergebiet, hat uns sehr gut gefallen. Wir waren im Juni 09 dort und haben sogar einzelne Touren im Bereich T4/5 aufgestöbert. Leider war ich zu faul, um das Ganze zu Tourenberichten zu verarbeiten...

Gruess, zaza

360 Pro hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. November 2009 um 12:22
Ich hatte verschiedene Quellen für Wanderungen auf La Gomera, nicht nur hikr. Ich habe ebenfalls gelesen und von einem Local gehört, dass es verschiedenste T4/5 (oder sogar 6) gäbe, insbesondere an der steil abfallenden Südküste. Allerdings war die Zeit für uns zu knapp und leider waren wir in unserer Mobilität auch ziemlich eingeschränkt. Aber man kann ja auch noch einmal dorthin zurück gehen. Falls ich dies tun werde, kannst Du sicher sein, dass ich Dich vorher auch noch um Rat fragen werde :-)

Tja, das mit dem "zu faul" kenne ich! Ich hätte diesbezüglich auch noch ein paar Dinge nachzutragen...

Gruss, 360

Zaza hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. November 2009 um 12:32
wir hatten in Valle Gran Rey ein hübsches Studio gemietet und waren je eine Woche mit Bussen und mit einem Mietauto unterwegs. Hat beides gut gepasst. Leider ist es meistens nicht möglich, auf Gomera ohne Pfad unterwegs zu sein, weil man sofort in sehr stachlige Vegatation gerät...

Die anspruchsvollste unter unseren Routen war wohl der Lechepfad in der Steilflanke des Valle Gran Rey.

Wieder mal eine Tessiner Tour, was meinst?

Gruess, zaza


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