Kurzbericht 

Totes Gebirge - Von Tauplitz nach Altaussee


Publiziert von wf42 , 30. Oktober 2023 um 09:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Totes Gebirge
Tour Datum:31 Juli 1999
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-OÖ 
Zeitbedarf: 8 Tage
Aufstieg: 7466 m
Abstieg: 8408 m
Strecke:103 km
Kartennummer:Alpenvereinskarten 15/2, 15/1

31. Juli 1999: Tauplitzalm und Traweng

379 m ↑, 386 m ↓, 4 km

Nach zweijähriger Unterbrechung setze ich meine Ost-West-Durchquerung im Toten Gebirge fort. Der heutige Tag ist allerdings sehr geruhsam. Ich nehme die Tauplitzbahn und wandere auf dem bequemen Weg hinüber zum Linzer Tauplitzhaus, wo ich übernachten möchte. Nachdem mit dem Quartier alles geregelt ist, steige ich noch auf den Traweng, den Hüttengipfel.

1. August 1999: Versuch einer Überquerung der Karsthochfläche

1349 m ↑, 1349 m ↓, 12 km

Für heute ist eine ungewöhnliche Tour geplant: Ich möchte entlang der Skimarkierungen über die ausgedehnte Karsthochfläche zum Priel-Schutzhaus gehen. Schon vor zwei Jahren habe ich Warnhinweise auf einem Schild gesehen, wonach diese Tour im Sommer unbegehbar sei, halte die Warnung aber für übertrieben. Mir ist klar, dass es auf der Tour kein Wasser gibt; daher habe ich einen Flüssigkeitsvorrat von vier Litern dabei.

Zunächst läuft alles nach Plan; der Weg auf das Große Tragl weist keinerlei Schwierigkeiten auf. Jetzt wird es aber ernst, es geht auf die Karsthochfläche. Als Skimarkierungen sind - etwa im Abstand von 100 Metern - Stangen angebracht, sodass die Orientierung kein großes Problem darstellt. Was ich allerdings total unterschätzt habe, sind die vielen kleinen Umwege, die das Gelände erzwingt: Zwei Meter hinab, drei Meter hinauf, 50 Meter Umgehung eines Hindernisses und so weiter. Es ist einfach nervtötend!

Etwa um 16 Uhr befinde ich mich nordöstlich der Weißen Wand, und erst ein Drittel der Gesamtstrecke habe ich geschafft. Der Wasservorrat ist schon deutlich geschrumpft, und mir wird klar, dass eine Fortsetzung der Tour ohne Biwak nicht möglich sein wird. Ich überlege hin und her und trete schließlich den Rückzug an, obwohl es schon sehr spät dafür ist. Letzten Endes erweist sich die Entscheidung als richtig. Um 19.30 Uhr erreiche ich knapp unterhalb des Großen Tragls wieder den Weg. Als ich wieder am Linzer Tauplitzhaus ankomme, ist es völlig dunkel.


2. August 1999: Tauplitzalm - Priel-Schutzhaus

1058 m ↑, 1281 m ↓, 22 km

Weil es gestern mit dem direkten Weg zum Priel-Schutzhaus nicht geklappt hat, muss ich umplanen. Auf einem Weg, den ich schon von 1997 kenne, wandere ich am Steirersee und am Schwarzsee vorbei zur Leistalmhütte. Hier geht es hinauf zum Salzsteigjoch, wo ein langer Abstieg beginnt. Vorbei an den Quellen der Steyr, führt der Weg bis kurz vor Hinterstoder. Hier, an der Steyr-Brücke, beginnt der Hüttenaufstieg, hinauf zum Priel-Schutzhaus, in dem zwei Übernachtungen geplant sind.


3. August 1999: Spitzmauer

1040 m ↑, 1040 m ↓, 10 km

Nach der langen Tour von gestern ist heute eher Erholung angesagt. Ich steige über den einfachen, genussvollen Stodertaler Klettersteig (Schwierigkeit B) auf die Spitzmauer, den zweithöchsten Gipfel des Toten Gebirges. Der Abstieg erfolgt auf dem einfachen Normalweg; über die Klinserscharte kehre ich zum Priel-Schutzhaus zurück.

4. August 1999: Priel-Schutzhaus - Großer Priel - Welser Hütte

1093 m ↑, 775 m ↓, 7 km

Bei herrlichem Wetter verlasse ich das Priel-Schutzhaus. Das heutige Ziel ist der höchste Gipfel des Toten Gebirges, der Große Priel. Zum ersten Mal auf der Ost-West-Tour beträgt die Höhe mehr als 2500 Meter. Ich genieße die Aussicht und lege mich, weil es so schön ist und weil ich genügend Zeit habe, ins Gras, bevor der Abstieg beginnt. Nach dem Fleischbanksattel führt der Weg nordwärts hinab zur Welser Hütte. Dabei wird es überraschend schnell neblig, aber ohne Orientierungsprobleme erreiche ich mein Tagesziel.

5. August 1999: Welser Hütte - Schermberg - Temlberg - Pühringerhütte

983 m ↑, 1085 m ↓, 12 km

Heute ist das Wetter geprägt von Hochnebel, aber wenigstens regnet es nicht. Ich steige auf zwei weitere Gipfel des Toten Gebirges, Schermberg und Temlberg. Anschließend wandere ich in westlicher Richtung weiter zum Rotkogelsattel und steige ab zur Pühringerhütte. Eine Runde Schwimmen im nahegelegenen See muss natürlich auch sein!

6. August 1999: Pühringerhütte - Großer Woising - Albert-Appel-Haus

943 m ↑, 943 m ↓, 18 km

Die Wetterlage hat sich gegenüber gestern nicht geändert; nach wie vor herrscht Hochnebel. Der Übergang von der Pühringerhütte zum Albert-Appel-Haus ist nicht sehr lang, sodass ich bereits zur Mittagszeit dort ankomme. Als Nachmittagsprogramm packe ich die Tour zum Großen Woising an. Mehr als eine Stunde lang geht es ohne nennenswerten Höhengewinn ständig auf und ab. Der eigentliche Gipfelanstieg wirkt dagegen erholsam. Auf dem gleichen Weg kehre ich zur Hütte zurück.

7. August 1999: Albert-Appel-Haus - Bräuningzinken - Altaussee

621 m ↑, 1549 m ↓, 18 km

Nach zwei Tagen Hochnebel sind die Sonnenstrahlen heute besonders angenehm. Vorbei an der Wildensee-Hütte, geht es hinab zum Hochklapfsattel, wo der Wiederaufstieg beginnt. Über die Bräuning-Alm erreiche ich den Bräuningzinken, auf dem es bedeutend ruhiger zugeht als auf dem benachbarten Loser. Nach einer Einkehr in der Loser-Hütte steige ich ab nach Altaussee. Meine Durchquerung des Toten Gebirges ist damit abgeschlossen.

Übersicht
Vorhergehende Etappen: Admont - Tauplitz
Nächste Etappen: Altaussee - Krippeneck

Tourengänger: wf42


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