Haller Mauern und südöstliches Totes Gebirge
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1103 m ↑, 20 m ↓, 13 km
Nach meinen letztjährigen Touren im Gesäuse möchte ich in diesem Jahr die Haller Mauern und den südöstlichen Teil des Toten Gebirges durchwandern. Als erstes Quartier bietet sich das Admonter Haus an, das mehr als 1000 m über dem namengebenden Ort Admont liegt. Ich folge zuerst dem südlichen Ufer der Enns, bis ein kleiner Steg den Wechsel zum nördlichen Ufer ermöglicht. Von hier geht es, am Grabnerhof und an den Häusern von Weng vorbei, auf bequemen Waldwegen aufwärts in Richtung Grabneralmhaus. Überraschend schnell zieht ein Gewitter auf; ich warte im dichten Fichtenwald ab, bis der Regen nicht mehr so stark ist, dann steige ich weiter über die Grabneralm zum Admonter Haus, wo ich der einzige Gast bin.
8. September 1997: Hexenturm und Grabnerstein
904 m ↑, 904 m ↓, 7 km
Für heute ist die Besteigung einiger Gipfel rund um das Admonter Haus geplant. Hauptziel ist der Hexenturm, auch Bärenkarmauer genannt. Zunächst führt ein einfacher Weg über den Mittagskogel auf den benachbarten Natterriegel. Hier verliert der Weg gut 100 Höhenmeter, bevor er - mit ein wenig einfacher Kletterei - wieder ansteigt zum Hexenturm. Auf dem Rückweg bemerke ich, in der Nähe des Mittagskogels, plötzlich einen Steinadler, der recht knapp über meinen Kopf hinwegfliegt.
Als Nachmittagsprogramm steige ich noch über einen klettersteigartigen Weg auf den Grabnerstein und zu guter Letzt auf die Admonter Warte, einen netten Aussichtsbalkon über der Hütte.
9. September 1997: Admonter Haus - Scheiblingstein - Rohrauer Haus
1565 m ↑, 1980 m ↓, 21 km
Heute wird es wesentlich anstrengender als gestern. Zuerst geht es mehr als 1000 Höhenmeter abwärts nach Hall, bevor ich auf bequemen, zunächst nur langsam ansteigenden Wegen in nordwestlicher Richtung weiterwandere. Bei der Pyhrgashütte zweigt nach rechts ein Weg zum Scheiblingstein ab, auf dem ich diesen schönen Aussichtsgipfel erreiche. Nach dem Abstieg auf gleichem Weg ist es nicht mehr weit zum Rohrauer Haus, das mir morgen als Stützpunkt für den höchsten Gipfel der Haller Mauern dienen soll.
10. September 1997: Großer Pyhrgas
1139 m ↑, 1139 m ↓, 12 km
Der Große Pyhrgas ist der Hüttengipfel des Rohrauer Hauses und der höchste Gipfel der Haller Mauern. Allerdings verhindert der Nebel heute jede Aussicht; immerhin, es gibt keinen Regen. Zügig geht es auf dem recht steilen Hofersteig in Richtung Gipfel. Gelegentlich braucht man die Hände, an schwierigeren Stellen gibt es Sicherungen. Die Gipfelrast fällt eher symbolisch aus; nach kurzer Zeit trete ich den Abstieg nach Norden zur Gowilalm an, um dort einzukehren. Über die Hofalm kehre ich, größtenteils auf langweiligen Forstwegen, zum Rohrauer Haus zurück.
11. September 1997: Rohrauer Haus - Bosruck - Pyhrnpass - Linzer Haus
1492 m ↑, 1429 m ↓, 21 km
Heute ist das Wetter viel besser als gestern am Großen Pyhrgas. Ein gemütlicher Weg bringt mich zur tiefer gelegenen Ardningalm. Hier beginne ich den recht steilen und mühsamen Grasaufstieg zum Kitzstein, von dem sich der Bosruck-Gipfel bequem erreichen lässt. Westlich steige ich hinab zur Pyhrnpassstraße, die zwischen Haller Mauern und Totem Gebirge die Grenze bildet. Rund zwei Stunden nach Beginn des Wiederaufstiegs zur Wurzer Alm treffe ich am Linzer Haus ein.
12. September 1997: Linzer Haus - Warscheneck - Hochmölbing - Hochmölbing-Hütte
1425 m ↑, 1112 m ↓, 18 km
Die heutige Tour ist geprägt vom Karstgelände, das für das Tote Gebirge so typisch ist. Auf einfachen Wegen erreiche ich den Südostgrat des Warschenecks. Hier beginnt ein netter, problemlos zu begehender Klettersteig zum Gipfel.
Der Abstieg führt zunächst zum Liezener, einem unbedeutenden Nebengipfel. Später geht es hinunter auf eine Karstfläche, auf der man, bedingt durch das ständige Auf und Ab, nur langsam vorankommt. Schließlich kann ich zur Elmscharte aufsteigen. Hier beginnt eine angenehme Gratwanderung. Nach zwei Nebengipfeln, Schrocken und Kreuzspitz, komme ich am zweiten großen Gipfel des heutigen Tages an, dem Hochmölbing.
Das Gipfelsammeln ist immer noch nicht beendet. Auf dem Südabstieg überschreite ich zwei weitere Nebengipfel, Mittel- und Kleinmölbing. Das Gelände ist hier nicht mehr so "tot" wie in der Gipfelregion, und bald erreiche ich mein Tagesziel, die Hochmölbing-Hütte.
13. September 1997: Hochmölbing-Hütte - Almkogel - Tauplitz
886 m ↑, 1750 m ↓, 26 km
Das Wetter ist nicht mehr ganz so schön wie gestern, aber nach wie vor ordentlich. Die Wanderung führt an einigen Almen vorbei, bis nach rechts ein Weg zum Almkogel abzweigt. Auf dem Gipfel ist die Sicht durch starken Dunst eingeschränkt; aber immerhin erkennt man die eindrucksvollen Gipfel rund um den Großen Priel. Der Weiterweg geht wieder durch Almgelände und führt an zwei Seen vorbei, dem Schwarzsee und dem Steirersee. Schließlich komme ich in den Bereich der Tauplitz-Alm, wo kurz nach der Grazer Hütte ein Weg abzweigt, der mich nach Tauplitz bringt.
Übersicht
Vorhergehende Etappen: Johnsbach - Admont
Nächste Etappen: Tauplitz - Altaussee
