Croda Ciamin 2592m - Flaniermeile für Huftiere


Publiziert von georgb , 13. Oktober 2023 um 16:57.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:11 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Die Ciaminscharte wird im Sommer kaum mehr begangen, für die steilen Hänge und das viele Geröll braucht es Hufe. So flanieren dort mehr Gämsen und Steinböcke als Menschen, nur selten verirrt sich ein Sohlengänger in das Gebiet. Entsprechend findet sich schon lange kein Steig mehr, nur die Zehenspitzengänger hinterlassen ihre Spuren, das muss genügen.
Ich wähle den Aufstieg über die Skitourenroute am Pisciodelsee vorbei und wühle mich durch das haltlose Geläuf. Die Hufspuren führen mich zunächst nach rechts oben und queren dann knapp unter den Begrenzungsfelsen links hinüber zur Ciaminscharte. So bevorzugen es die Steinböcke und damit auch ich. Ein einsamer Bock hat mir freundlicherweise eine Spur gelegt und tatsächlich helfen mir seine Hufabdrücke im Geröll und Schotter.
Die steile Querung von der Scharte hinauf zur Croda Ciamin ist die nächste Herausforderung, vor allem in den ausgespülten Rinnen braucht es guten Kanteneinsatz und den ein oder anderen beherzten Sprung. Trotzdem komme ich recht gut auf den Kamm und orientiere mich. Der höchste Punkt der Croda Ciamin auf 2610m spukt mir im Kopf herum und ich suche auf der Westseite nach einem geeigneten Zustieg. Doch bald gebe ich auf, die abschüssigen Platten und der heillose Bruch sind objektiv gefährlich. Ein paar Meter wage ich mich von der Ostseite hoch, aber auch hier kapituliere ich, das ausgesetzte 3er Gelände ist mir ohne Sicherung zu heikel. Also begnüge ich mich mit dem Mittelgipfel auf 2592m ein Stück östlich davon.
Dorthin führen auch die Steinmänner und der Gipfel ist im Gehgelände erreichbar, eine Flaniermeile nicht nur für Huftiere. Ich genieße den zauberhaften Ort und das herrliche sommerliche Wetter und ziehe mich wieder zurück Richtung Fodara Vedla. Ins Gran Valun ziehen weite Geröllhänge, teilweise gut befahrbar, teilweise etwas spröde.
Auf der Sonnenterrasse an der Fodara Vedla lasse ich mich nieder, was für eine sympathische Hütte mit der besten Sachertorte von ganz Österreich ;-) Ich lausche den ladinischen Klängen und bevor die Sonne untergeht verabschiede ich mich auf der betonierten Flaniermeile Richtung Pederü.

Tourengänger: georgb


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