Stabelchod - Margunet - Val dal Botsch - il Fuorn

Das heisse Wetter ist zurück gekommen, wiederum sind Temperaturen gegen 30 Grad angesagt. Also die Höhe suchen und in der kühleren Luft eine interessante Wanderung unternehmen!

Die Gegend um Margunet im Nationalpark ist mir ans Herz gewachsen und so starte ich zum dritten Mal bei der Haltestelle Stabelchod, P8, an der Ofenpassstrasse. Entlang dem Weg durch den Bergföhrenwald mit den vielen Informationstafeln geht es locker los. Die Luft ist angenehm frisch und die Sonne erhellt den Wald. Zwischen den gesunden, aufrechten Bergföhren liegt viel Totholz. Die vielfältigen Formen laden zum Fotografieren ein. Bei Stabelchod trete ich auf eine Lichtung und gelange zu der Hütte, die den Parkwächtern als Stützpunkt dient. Anschliessend führt der Weg wieder in den Wald. Durch diesen zwängt sich das steinige Bachbett der Ova da Stabelchod. Nun geht es in mässiger Steigung auf gutem Weg hoch. Immer wieder wird die Sicht durch die Föhren frei auf die geröllbedeckten Hänge von Piz Nair und Piz Stabelchod im Osten. Schliesslich ist der Waldrand auf etwa 2100m erreicht. Eine Infotafel orientiert über den künstlich angelegten Horst, wo zwischen 1991 und 2008 junge Bartgeier ausgesetzt wurden. Ob heute immer noch Bartgeier dort hausen, ist mir nicht bekannt. Am Himmel jedenfalls lassen sich keine Vögel blicken. Im freien Gelände heizt die Sonne ein, zumal die stärker werdende Steigung den Schweiss anregt. Der Weg wird steiniger und führt durch eine interessante und schöne Gegend. Ich erblicke einzelne Edelweiss. Sie sind leider bereits am Verblühen. Der höchste Punkt der Wanderung ist bald erreicht. Ausgiebige Blicke in die Runde und sich freuen ob der herrlichen Gipfelwelt. Ich halte Mittagsrast und geniesse die Ruhe.

Blick ins obere Val da Stabelchod
 

Der Abstiegsweg führt durch einen Hang mit Girlanden-Rasen. Wie eine Infotafel erläutert, entsteht dieser durch Kriechbewegung des Hangbodens. Erst geht es über eine kiesige Kuppe und anschliessend in einigen Kehren hinunter zur Abzweigung zur Fuorcla Val dal Botsch. Und da steht man dann im wilden, steinigen Val dal Botsch. Entlang dem riesigen Geröllbett wandere ich auf gutem Weg zwischen niedrigen Bergföhren talwärts. In Grass dal Val dal Botsch quert man einen sehr grossen Geröllhang. Unglaublich, was da an Steinen herunter gekommen ist! Hoch oben in den Felsen sind Rauwacketürme sichtbar. Im Föhrenwald geht es hinunter an die Ofenpassstrasse beim Parkplatz P7. Auf der Flussseite führt der wurzelige Weg hinunter zur Ova dal Fuorn, die man auf einer Holzbrücke überquert. Ein wilder Fluss in einem gewaltigen Geröllbett. Herrlicher Anblick. Der Bergföhrenwald geht hier in einen Mischwald aus Föhren, Fichten und Lärchen über. Einzelne Arven hat es auch, die von den Tannenhähern leer gefressenen Arvenzapfen deuten jedenfalls darauf hin. Bald stehe ich an der Ofenpassstrasse beim Hotel Parc Naziunal il Fuorn. Das Postauto fährt los, bevor ich die Strasse überquert habe. Das lässt mir eine Stunde Zeit für ein kühles Calanda und Rückblick halten auf diese wunderschöne Wanderung.

	Marschzeiten inkl. Fotopausen:   Stabelchod, P8 – Margunet:  1h 55' Margunet – il Fuorn, P6:  1h 20'   Der genaue Routenverlauf ist aus dem GPS-Track ersichtlich