Simplon Dorf - Zwischbergen - San Bernardo - Laggintal


Publiziert von Schneemann , 20. August 2023 um 22:29.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:11 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 6000 m
Abstieg: 6000 m
Unterkunftmöglichkeiten:Bord Zwischbergen, Refugio San Bernardo, Rifugio Alpe Laghetto CAI

Das Südwallis und das Piemont sind für mich recht unbekanntes Terrain. Daher war eine Mehrtagestour über das verlängerte Wochenende dort genau richtig. Erstmals bin ich auch Teile des GTA abgewandert und mit interessantem "Weitwandervolk" in Kontakt gekommen. Eindrucksvolle und sehr abgeschiedene Gegend ohne Rummel und trotz der Trockenheit mit viiiielen Seen. Es gab zwar praktisch jeden Tag Gewitter und Regen, aber glücklicherweise immer erst gegen Abend nach Ankunft bei der Unterkunft.


Tag1:
Start in Gabi (Simplon Dorf) mit Aufstieg zum Furggu und hoch zum Seehorn (2439 m). Ein nicht besonders hübscher Gipfel mit grosser Antenne und Heli-Landeplatz(!), aber doch beeindruckend als Aussichtspunkt. Danach Abstieg ins wundervolle Zwischbergental mit Übernachtung im Gasthaus Bord - Zwischbergen. Letzteres ist eine grosse Empfehlung meinerseits - tolle Wirtinnen, hervorragendes Essen, sehr ruhig (bis auf das Rauschen des Grossu Wasser) und ein schönes Flair!

Tag 2:
Aufstieg aus dem Zwischbergental zur Alpe Tschawiler und zu den Tschawilerseen. Ein kurzes Bad im eisig kalten Tschawinersee war herausfordernd, allerdings dank brennender Sonne doch erträglich. Weiter Aufstieg auf den Cima Verosso (2444 m), leider komplett in den Wolken. Dann ein wunderbarer Abstieg über den Gratrücken des Cima Verosso bis zum sehr umtriebigen Rifugio San Bernardo (1630m). Letzteres hat weniger Flair dank riesigem Parkplatz und Hochspannungsleitung, aber der Espresso ist Weltklasse und allein schon eine Reise wert ;-)

Tag 3:
Von San Bernardo noch einmal hinauf den Cima Verosso (2444m). Diesmal mit mehr Aussicht zum Glück, aber immer noch wolkigen Verhältnissen. Dann in grossem Bogen, mit Badehalt im Lago Oriacco, hinüber zur Alpe Laghetto (2046) mit der kleinen Berghütte des italienischen Alpenclubs CAI. Sehr eng und mässiger Komfort, aber dennoch eine schöne Bergsteigerstimmung. Wie in San Bernardo trifft man vor allem auf Weitwanderer des GTA (Grande Traversata delle Alpi), einem weniger bekannten Fernwanderweg entlang des ruhigen und einsamen Westalpenbogens im Piemont. Der Typus des Weitwanderes abseits der gängigen Routen ist mir sehr sympathisch - es wird allerdings überwiegend deutsch gesprochen.
Tag 4:
Eine eher lange Tour über den Passo di Campo (2180m), dann hinauf zum Pizzo Straciugo (2713m) auf herrlichem Alpinpfad, über den Passo di Pontimia (2378m) zu den idyllischen Pontimia Seen. Auf dieser Etappe endlich auch mal mit Tierkontakt (Steinbock und Kreuzotter). Schliesslich ein recht langer Abstieg durch das komplette Zwischbergental wieder zum wundervollen Gasthaus Bord Zwischbergen.

Tag 5:
Es geht auch fast wolkenlos mit heissen Temperaturen. Perfekte Bedingungen also für eine Panoramatour von Furggu durch das Laggintal und wieder zurück nach Simplon Dorf. Die Tour hat wundervolle Ausblicke auf die Viertauseder Weissmies und Lagginhorn zu bieten und ist an Einsamkeit kaum zu toppen. Natürlich wieder mit kleinem Badestopp im Lago di Alpa.

Fazit:
Kleine Mehrtagestour durchs südliche Wallis und Piemont, teilweise entlang des GTA. Perfekt zum Abschalten und Geniessen der südlichen Vegetation wie der lichten Lärchenwälder und der duftenden Kräuter. Die Tour macht durchaus Lust auf den GTA als längere Tour - vor allem Dank der Abgeschiedenheit der Landschaft und dem wundervollen Essen (und Espresso) in Italien.

Tourengänger: Schneemann


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