Vom Heinrich-Schwaiger-Haus zur Oberwalder Hütte


Publiziert von brandtp , 13. August 2023 um 15:19.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:23 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Wir starten den grandiosen Übergang nach frischen Neuschneefällen (vom 21. und 22. Juli). Für heute ist stabiles Wetter angesagt. Den Aufstieg zum Anseilplatz an der Wielingerscharte kennen wir noch vom Vortag, als wir bei eher herbstlichen Bedingungen auf dem Wiesbachhorn waren. Der Kamin zum Fochezkopf hoch schlaucht, weil die Pumpe so gleich neben der Hütte noch nicht in Fahrt ist und der Rucksack mit dem Gletschergerödel schwer wiegt. Gestern waren welche zur Klockerin unterwegs. Ihre Spuren sind auf dem Gletscher nach dem Neuschnee noch zu erkennen. Zwischen Kaindlgrat und Gletscherrand vor dem Bratschenkopf sind hier nur wenige Spalten. Zum Hinteren Bratschenkopf halten wir uns rechts des Gipfelfirnfeldes. Am Anfang gibt es Steigspuren; weiter oben eigentlich wenig Hilfe. Ab und an mal ein winziger Steinmann. Das Gelände ist so T4, manchmal plattige Stellen, die ich lieber nicht wieder runter gehen wollte. Der Bratschenkopf bietet einen sensationellen Tiefblick zu den Kapruner Stauseen. Wir gehen leicht (T3) runter zum Gletscherbeginn an der Bratschenkopfscharte und seilen uns wieder an. Leicht und schnell geht es hoch zur Klockerin. Für den spurenden Freund vorne ist es anstrengend, weil er hin und wieder bis zum Knie einsackt.  Die Klockerin hat zwei Gipfel, eine Firnkalotte (3425) und einen Felsgipfel (3422). Auf selbigem rasten wir länger und treffen eine Gruppe, die von der Oberwalder Hütte hier heraufkam und wieder dorthin zurück will.
Leicht (T2) runter zum Gruberschartenbiwak. Die Gletscherquerung des Östlichen Bärenkopfkees hat einige apere Passagen, in denen die Spalten gut umlaufen werden können, aber auch noch unkalkulierbare Schneebrücken. Für den Übergang auf das etwas tiefer liegende westliche Bärenkopfkees kraxeln wir mit Steigeisen über Blockgelände zu einer unangenehmen Randkluft. Wir lange hier die Schneehaufen in der Kluft zum Draufsteigen noch halten werden, bleibt unbeantwortet. An der Keilscharte entscheiden wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit für den gletscherfreien Restweg "oben rum" über den Mittleren Bärenkopf (T3). Besonders schön ist der unschwierige Firngrat vom Nordgipfel zum 1 m höheren Südgipfel des Mittleren Bärenkopfs durch die Eiswandscharte. Ab da geht es ganz gemütlich über flaches Gelände runter zur Oberwalder H.
Wir haben 10 Stunden gebraucht, inklusive Pausen, auch wegen der für uns als nicht ganz so geübte Hochtourengeher aufwendigen Rödel-an-Rödel-aus-Stopps.
Offenbar wird der Übergang deutlich seltener durchgeführt als von uns vermutet. Laut Hüttenwirt der Oberwalder von nur 50 Gruppen je Saison. Für einen klassischen hochalpinen Übergang, der eigentlich leicht ist, merkwürdig wenig. Alle rennen aufs Wiesbachhorn bzw. machen Tagesunternehmungen von der Oberwalder aus.

Tourengänger: brandtp


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