Fuscherkarkopf (3331m) und Mittlerer Bärenkopf (3358m)


Publiziert von Kottan , 24. September 2016 um 18:26.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum: 4 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Glocknerhochalpenstraße oder sehr sehr langer Fußmarsch
Unterkunftmöglichkeiten:Oberwalder Hütte

Im Gebiet der Glocknergruppe befinden sich einige der landschaftlich schönsten Aussichtsberge der Ostalpen, die sich um dieses Gebiet der geografischen Superlative streuen. Mit dem Großglockner sieht man den höchsten Berg, mit der Pasterze den längsten Gletscher und auf der Fahrt zum Ausgangspunkt noch die größte Talflanke der Gegend. Dazu befindet sich das alles noch in einem Nationalpark, besser geht es kaum.

Wir fuhren über die Glocknerhochalpenstraße zum Ausgangspunkt wobei ich doch ein wenig Gewissensbisse hatte, bin ich doch sonst kein Freund dieser Art von Tourismus. Oben angekommen, mussten wir noch durch den ganzen Trubel vorbei durch den anfänglich sehr komisch aufgemachten Gamsgrubenweg, konnten jedoch bald die weniger werdenden Menschen hinter uns lassen.

Nach kurzer Zeit kommt dann der Abzweig zum Fuscherkarkopf, den wir an diesem Aufstiegstag mitnehmen wollten. Die Rucksäche mitsamt Gletscherausrüstung ließen wir hinter einem Hügel liegen und machten uns auf, diese Sanddüne zu besteigen. Nach rund 100 Höhenmetern beginnt der versicherte Teil des Aufstiegs vorbei an einem Gendarm. Hier zweigt sich unauffällig der Weg! Links sind zwar momentan mehr Trittspuren vorhanden, nach kurzer Zeot führt diese Variante aber in unangenehm seitwärts und verdammt bröselige Hänge, also aufpassen. Der richtige Weg führt immer geradeaus den Südwestgrat hinauf. Immer wieder gibt es Metall als Unterstützung, wirklich gebraucht wird das aber bei erfahrenen Gehern nicht, geschweige denn ein Klettersteigset. Nach rund 600 Höhenmetern führt der Steig auf den Hauptkamm des Berges, ab hier geht es relativ flach aber mit schwindelerregenden Blicken in die Nordwand weiter auf Bratschen, vom Scheitelpunkt sind es ca. 10 Minuten zum Gipfel, an der grandiosen Aussicht ändert sich aber nichts mehr.

Diese konzentriert sich vor allem auf den gegenüberliegenden Großglockner, der sich hier von seiner wildesten Seite zeigt. Ansonsten gehen die Blicke nach Norden ins Fuscher Tal, nach Westen auf das Bockkarkees und auf den Paterzenboden. Nach Südwesten blickt man auf die Schobergruppe.

Wir gingen denselben Weg zurück, man kann aber auch auf dem Westgrat zur Oberwalder Hütte absteigen, dieser verlangt den II. Schwierigkeitsgrad.

Am Rucksackdepot machten wir eine Pause und gingen dann weiter über Gletscherschliff zum Rand des Wasserfallkeeses, dessen Querung zur Hütte ausreichend markiert ist. Steigeisen an und hinüber, ein Seil wird nicht gebraucht, auf dieser Querung gibt es keine Spalte. Der Schlusshang zur Hütte ist noch einmal steil und brüchig, dann ist man an dieser gradios gelegenen Unterkunft angekommen.

Am nächsten Morgen gingen wir nach dem Frühstück auf dem sehr breiten Rücken in Richtung Bärenkopf, wobei uns ein unerträglich kalter Wind entgegenblies. Nach ca 200Hm erreicht man den Gletscherrand des Pasterzenbodens, der sich an dieser Stelle aper präsentierte, ich hatte das Seil also umsonst eingepackt. Auf guter Linie ist die Querung zum Gipfelaufbau spaltenfrei, jedoch befinden sich unmittebar rechts davon einige größere Spalten, die schon zum Bockkarkees gehören. Dann noch einmal kurz etwas steiler hinauf auf 3300 Meter und einem sehr breiten und schönen Grat zum Gipfel folgen, der mit einem großen Steinmann gekennzeichnet ist. Am Schluss könnte es sein, dass an einer Stelle im Frühsommer noch einmal ein kurzer Firnabschnitt gequert werden muss, bei uns konnte man aber wegen der Ausaperung schon links vorbeigehen.

Die Aussicht präsentiert sich hier noch ein Stück besser als vom Fuscherkarkopf, ansonsten aber ähnlich bombastisch.

Der Abstiegsweg erfolgt komplett aug dem Hinweg. Bei sehr guter Ortskenntniss ist die Tour für erfahrene Leute auch sologeeignet, ein Weiterweg zum Großen Bärenkopf ebenfalls, jedoch sah der Grat relativ schwer aus.



Tourengänger: Kottan


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