Hohe Kisten NO-Rinne - alternativer direkter Übergang vom Zwölferköpfl zur Hohen Kiste
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Nach über 40 Jahren wird es mal wieder Zeit der Hohen Kiste einen Besuch abzustatten ( damals ausschließlich mit Skiern ).
Meine Vermutung, dass es mittlerweile lohnendere Anstiege als über das Pustertal oder das Kistenkar gibt, bestätigt sich.
Für den unteren Abschnitt entscheide ich mich für den Minecker Grat zum Zwölferköpfl, nur mit den Möglichkeiten des Übergangs zur Hohen Kiste bin ich noch nicht so recht zufrieden.
Entweder Latschenkampf am Nordgrat ( da hält sich meine Begeisterung in Grenzen ) oder 200 Hm Abstieg ins Pustertal zum Normalweg. Vielleicht lässt sich ja die NO-Rinne begehen, kein Latschenkampf und kein Abstieg ins Pustertal, möglicherweise ein guter Kompromiss.
Auf der OpenTopo-Map ist noch ein Steig östlich des N-Grates eingezeichnet, der unterhalb der Rinne mit relativ geringem Höhenverlust ins Pustertal hinüber führt.
In den Berichten habe ich nichts darüber gefunden, oder habe ich den entsprechenden Passus einfach übersehen, egal, ich werde es ja dann sehen.
Bei der Begehung des Minecker Grates zum Zwölferköpfl habe ich mich an die Beschreibung von Nic die ihr
hier nachlesen könnt, gehalten.
Im unteren sehr steilen Abschnitt ist es auf der linken Seite des Rückens etwas flacher und einfacher zu begehen. Es lohnt sich immer nach bereits vorhandenen Trittspuren Ausschau zu halten, man muss es sich ja nicht schwerer machen als unbedingt nötig. Vom oberenTeil mit der ausgeprägten Gratschneide bin ich absolut begeistert, das ist ein Juwel, der die schwüle Wärme vergessen lässt. Kurz vor dem Zwölferköpfl wird die Sicht auf die NO-Flanke der HK zum ersten Mal freigegeben, sieht machbar aus, da bin ich dann mal gespannt.
Nach ca. 2 1/2 Stunden stehe ich unter dem Einstieg zum Nordgrat, mein Weg führt mich jedoch leicht absteigend in die NO-Flanke, und von dort zieht tatsächlich der Steig aus der Topo-Map gut erkenn- und gehbar nach oben. Das geht ja einfacher als gedacht, direkt unter der Rinne, weisen etliche große Steinmänner den weiteren Weg des Steigs hinüber ins oberste Pustertal.
Ich gehe gerade weiter hinein in die kühle Rinne, es ist nicht schwer, aber auch nicht besonders schön, hier hat sich eben der Abraum der letzten Winter abgelagert. Man sollte keinem Griff trauen und sich in Karwendel-Manier fortbewegen ( drücken und schieben, bloss nicht ziehen ). Nach 10 Minuten ist die Rinne durchstiegen und dann schaut die Angelegenheit schon wieder viel freundlicher aus.
Von der Schulter unterhalb des letzten Steilaufschwungs der HK geht man rechts über felsdurchsetzte Schrofen in recht schöner Kletterei bis zum Gipfel.
Heute sind anscheinend nur Frühaufsteher unterwegs, bin sehr überrascht wie viele Bergsteiger um diese Zeit schon oben sind.
Der Abstieg durch das Kistenkar ist ein besonderes „Schmankerl’, überwiegend grobes Geröll, dass man nicht vernünftig abfahren kann, sondern runterlaufen muss.
Fazit:
Der Anstieg über die NO-Rinne ist auf jeden Fall eine überlegenswerte Alternative.
Wegen Steinschlag ( ausgelöst durch Begeher ) sollte nur eine Person oder eine Gruppe mit ganz geringen Abständen gleichzeitig einsteigen ( Helm für Nachfolger empfehlenswert).
VG Albert

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