Endlich mal kein Regen in Sicht und auch keine Gewitter - also rundum ideales Wetter für eine längere Tour; ein bisserl warm vielleicht, aber naja... Ich starte also um kurz vor sechs bei "kühlen" 22 Grad in Eschenlohe und folge dem Wegweiser Richtung Krottenkopf und biege bald auf den Hahnbichlsteig ab. Aufgrund einer undeutlichen Routenbeschreibung und einer (miesen und inzwischen im Altpapier liegenden) Karte, verpasse ich den Abzweig und lande bei einer kleinen, privaten Hütte. Von dort führen Steigspuren den Hang hinauf, die dann auf ein kleines, querendes Wegerl führen. Dort biege ich rechts ab und gelange schliesslich zu einer kleinen Lichtung. Immerhin sehe ich jetzt mein eigentliches Ziel, die Hohe Kisten, aber davon bin ich noch weit entfernt. Ich schimpfe vor mich hin, weil ich anscheinend nicht in der Lage bin, eine markierte Route zu finden. Wie ich später feststelle befinde ich mich aber wohl in bester Gesellschaft von
trainman und
83_Stefan, wie hier nachzulesen ist :-).
Meine Laune bessert sich etwas, als ich nach ein paar Metern über ein paar steilen Felswänden ein Gipfelkreuz entdecke. Der Weg findet sich einfach und nach kurzer Zeit stehe ich auf dem Zwölferköpfl. Noch besser gefällt mir, dass Steigspuren den Kamm entlang in Richtung auf mein eigentliches Ziel führen. Nach einer kurzen Aussichtspause folge ich den besagten Spuren, die am Ende auch ein kurzes Stück in das Kar hinunter führen. Leider verlieren sie sich recht schnell in einer Unmenge von Gamswechseln. Glücklicherweise erkenne ich den Steig, der zur Hohen Kisten führt und suche mir einen Weg dort hinunter. Natürlich geht's nicht ohne Latschenkampf und ich wühle mich von links nach rechts, von rechts nach links, von oben nach unten und andersrum durch. Was für ein Spaß bei diesem Wetter! Aber schliesslich treffe ich den richtigen (!) Steig und suche mir erst einmal ein schattiges Plätzchen zum Verschnaufen.
Ab hier ist es einfach und ich komme tatsächlich auf der Hohen Kisten an. Es weht ein leichter Wind, die Temperatur ist angenehm, also beschliesse ich, die Tour noch ein bißchen auszudehnen. In leichtem Auf und Ab quert der Steig hinüber Richtung Krottenkopf. Unterwegs treffe ich eine Menge Schafe, von denen anscheinend jedes eine Glocke trägt, was einen ganz schönen, wenn auch ganz netten, Krach verursacht. Kurz vor der Weilheimer Hütte biege ich noch kurz zum Oberen Rißkopf ab, der einen prima Rastplatz abgibt. Anschliessend schaue ich mir noch den Übergang zum Karkopf an, der mir allerdings nicht so gut gefällt, darum steige ich zur Weilheimer Hütte ab und gleich auf der anderen Seite hinauf auf den Krottenkopf.
Kurz denke ich daran, Kareck und Bischof noch mitzunehmen und nach Oberau abzusteigen, aber nachdem ich keine Ahnung habe, ob die Züge nach dem Hochwasser wieder fahren und ich jetzt auch schon fast acht Stunden unterwegs bin, mache ich mich doch auf den Rückweg.
Eine schöne und sogar recht einsame Tour im Estergebirge.
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