Rund um den Ri de Vergeletto: Pizzo Cramalina (2321m) und co.


Publiziert von Alpin_Rise , 30. Oktober 2009 um 20:05.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:27 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Cramalina 
Aufstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Vergeletto

Vergeletto liegt ruhig und abgeschieden im gleichnamigen Tal. Von den grössten Touristenströmen blieb das Bergdörflein bisher verschont. Ausserhalb zeigt sich das gleiche Bild wie andernorts auf der Alpensüdseite: ehemals reich bestossene Alpen sind fast alle aufgegeben, in Feriendomizile umgewandelt oder von Aussteigern bewohnt.
Die gesamte Spannweite an Nutzungsformen findet sich rund um den Ri di Vergeletto, welcher von einem Steilen Kessel mit den Gipfeln Pianchina,  Cramalina, Piz Cramalina, Pizzo de la Bassa eingefasst ist. Es kann fast durchgehend dem Kamm gefolgt werden, wobei Schwierigkeiten in der Flanke umgangen werden oder am Grat gesucht werden können.


Einsame Bergtour der Farben und Kontraste: typisch Tessin

Vergeletto hinter der Kirche auf dem wenig gepflegten, dennoch offiziell rot-weiss markierten Bergweg verlassen. Im Wald ist der Pfad noch deutlich, auf den Weiden aber von Adlerfarn und Dorngestrüpp überwuchert. Dennoch kommt man zügig höher bis man kurz vor der traumhaft gelegenen Alpe di Remiasco aus dem Lärchenwald tritt. Dort wenden wir uns nach Westen und erreichen durch Heidelbeeren und vereinzelte Lärchen den Grat nahe der Pianchina. Ein Abstecher dem Grat entlang führt auf das Gipfelchem mit dem eindrücklichen Tiefblick ins Val Vergeletto (T3).
Zurück und dem Grat entlang zur Cramalina. um P. 2100 muss auf die Ostseite ausgewichen werden, sonst problemlos (T4). Ursprünglich planten wir, von der Cramalina nach Westen zu ziehn, jetzt lockt aber der Grat auf den Piz Cramalina. Dummerweise haben wir das 1:25000 Kartenblatt Maggia nicht dabei, doch die Sicht ist gut und eine Fahrt ins Undokumentierte kann auch nicht schaden.
Der Westgrat auf den Piz Cramalina ist ein Genuss und über weite Strecken harmlos. Ein plattiger Aufschwung (T5, II) und die nachfolgende Steilstufe kann auf Bändern in der Südflanke umgangen werden (vermutlich etwa T4).
Vom Piz Cramalina Abstieg zur Alpe di Lago, der namensgebende See ist aber ausgetrocknet. Spontan beschliessen wir, den Pizzo de la Bassa doch noch mitzunehmen, Steinmänner weisen den Weg auf einem Pfädchen durch die Westflanke bis zum Südrücken. Eine halbherzige Direktvariante bringt mich durch mühsames, steiles Alpenrosengelände fast direkt auf den Gipfel, insgesamt lohnt sich die Abkürzung keinesfalls. Eleganter hats da loreznzo mit dem N-Grat gelöst - hätten wir uns nur früher für diese interessante Variante entschieden...

Im Nachmittagslicht über den Südrücken hinunter, Wegspuren erst durch Lärchen, später Buchenwald alles direkt dem Rücken folgend nach Monte. Trotz fehlender Karte wollen wir den Direktabstieg nach Vergeletto dem Kamm entlang versuchen, bis zu den Ruinen bei einer Lichtung auf 1150m (in älteren Kartenausgaben ist ein Punkt knapp unterhalb kotiert, P. 1138,7) klappt es mit einer Steilstufe (T5) prima. Der weitere Abstieg wäre evtl. möglich, dünkte uns aber zu haarig. Also folgen wir dem alten Alpweg, der erstaunlich gut erhalten querend auf den Wanderweg Gresso - Vergeletto führt, Mündung bei einer kleinen Kapelle auf etwa 950m.


Tourengänger: Alpin_Rise


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