Benediktenwand via Nordseite zu Fuß

Die Benediktenwand lässt sich eigentlich von allen Seiten gut besteigen, wobei von den klassischen Aufstiegen der von Norden am längsten ist, sofern man von den Puristen absieht, die das Brauneck ohne Seilbahn besteigen. Allerdings ist man auf weiten Teilen auf Forststraßen unterwegs, dafür ist der Weg abwechslungsreich und verläuft oft neben Bächen. Wer im Juni hochläuft, erlebt speziell beim Nordanstieg eine Blumenpracht, die für alle Pflanzenliebhaber schlicht überwältigend ist.

Los geht es in Gschwendt, wobei sich direkt am Startpunkt die Frage stellt, ob man zuerst linksseitig über das Lainbachtal zur Tutzinger Hütte läuft oder rechtsseitig über die Kotalm. Kurz vor der Materialseilbahn der Tutzinger Hütte vereinigen sich die Wege wieder und es geht recht steil zur Tutzinger Hütte hoch. Etwas hinter der Hütte hat man erneut die Wahl, ob man nun ostseitige (links) oder westseitig (recht) zum Gipfel wandert. Der ostseitige Anstieg ist hierbei der schwierigere Aufstieg, da kurze, unproblematische Klettereinlagen (I, mit Stahlseil gesichert) erforderlich sind. Spätestens oben am Gipfel bemerkt man dann, warum die Benediktenwand so gefragt ist. Mit ihren 1801m Höhe überragt sie alle Berge in der Nähe und bietet eine entsprechende Traumaussicht.

Wegbeschreibung und Tipps zur Tourenplanung
- Dass die Benediktenwand als einer der klassischen Modeberge im Münchner Dunstkreis als völlig überlaufen gilt, ist ein offenes Geheimnis. Überraschend ist höchstens, wieviel Leute sich tatsächlich an schönen Wochenendtagen auf den Weg zum Gipfel machen. Deshalb am besten an einem Werktag gehen.
- Die Wege sind idiotensicher ausgeschildert bzw. markiert. Verlaufen kann man sich also kaum. Eine Karte ist trotzdem unerlässlich.
- Ich empfehle zuerst den Anstieg über das Lainbachtal. Der Weg führt via Forststraße anfangs den Lainbach entlang, wobei dieser teilweise recht verbaut ist. Weiter verläuft dann die Forststraße längere Zeit recht monoton durch Nadelwald. Erst ab der Materialseilbahn geht es via Steig weiter.
- Die Gipfelbesteigung nimmt man am besten durch die Ostseite vor, da man die Kletterstellen dann leichter beim Aufstieg vor sich hat und man zudem auf der sonnigen Seite wandert. Der westseitige Abstieg ist reines Gehgelände.
- Der von mir empfohlene Abstieg ab der Materialseilbahn über die Kotalm nach Gschwendt ist fast vielseitiger, hierbei quert man die schönen Wiesen runter zur Eibelsfleckalm. Kurz hinter dieser muss man aufpassen, den beschilderten Pfad entlang des Eibelsbach nicht zu verpassen (nur für Fußgänger). Der Steig verläuft absolut idyllisch entlang des kleinen Bachs im Wald. Später folgt man der Forststraße und nimmt dabei einige beschilderte Abkürzungen zur Forststraße, wobei sich diese recht steil erweisen und teils unangenehm zu gehen sind.Das letzte Drittel ist aber doch recht monoton zu gehen.
- Viele Touristen und Familien entschärfen die lange Tour mit einer Übernachtung in der Tölzer Hütte.
- Oft wird die Tour als Bike & Hike gemacht. Durch das Leinbachtal würde ich allerdings nur mit gutem Mountainbike mit soliden breiten Reifen fahren, da arg viele Steine auf der Straße rumliegen und man sich zudem konzentrieren muss, die Idealspur zu halten. Die Alternative durch die Kotalm bringt den Nachteil, dass man auf fast alle schönen Passagen verzichten muss, da diese nur für Fußgänger zugänglich sind und man daher recht lang auf monotonen Forststraßen fährt.

Weitere Wege zur Benediktenwand:

Südanstieg kürzester Weg
Südanstieg mit Abstieg über die Glaswandscharte
Ostanstieg via Brauneck und Achselköpfe, Puristenvariante ohne Seilbahn