Benediktenwand Südanstieg mit Abstieg über die Glaswandscharte


Publiziert von scan , 20. Oktober 2019 um 12:21.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:17 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m

Mitten im Herbst kann es manchmal Sinn machen, bewusst auf höhere Gipfelziele zu verzichten, um möglichst lange im Bergwald zu wandern und sich von den Herbstfarben verzaubern zu lassen.

Während die Benediktenwand am Wochenende hoffnungslos überlaufen ist, wandert man werktags erstaunlicherweise recht einsam. Die Glaswandscharte wird dann bei einem südseitigen Abstieg meistens sowieso außen vor gelassen, obwohl man hier mit dem Glasbach-Graben durchaus ein kleines Highlight mitnehmen kann. Im Auf- und Abstieg ist die Variante jedoch sehr lang, außerdem weißt der Aufstieg weiter oben durchaus masochistische Züge auf. Interessanter ist es dann, hier den Aufstieg über den Altweibersteig zu machen, allerdings mit dem Schönheitsfehler, dass man vom Ausgangspunkt der Ortschaft Jachenau ca. 6-10 Kilometer, je nach Routenwahl, nach Petern zurücklaufen muss.

Vor Jahren hab ich die Tour schon mal so gemacht, bin allerdings noch vor der Ortschaft Jachenau bei der Ascherwiese über die Forststraße zwischen Latschenkopf und Brunnenberg zurück nach Petern gelaufen. Allerdings ist dieses Stück nochmal mit jeder Menge Höhenmetern verbunden und zudem recht trist zu gehen.

Diesmal bin ich dann direkt durch die Jachenau gelaufen, was aber nochmal eine Stunde mehr als der Rückweg über die Forststraße bedeutet, da man zwar direkt an der Straße laufen kann, es aber schöner ist, auf einem der Wege südlich der Hauptstraße zu gehen. Leider hab ich dann bei Höfen nicht direkt die Brücke über die Jachen gefunden, bzw. war zu faul, ein Wegstück nochmal zurückzulaufen, was mir dann eine Durchquerung des Flusses bescherte - mitten im Oktober allerdings eine seeeehr kalte Angelegenheit.

Wenn diese Variante zu lang ist, folgt den Abstieg in die Glaswandscharte und von dort hinunter bis zum ersten Forststraße. Ab dieser folgt dann der Beschilderung nach links Richtung Tanneralm. Von dort stößt man wieder auf den Anstiegsweg, was wesentlich kürzer, wenn auch landschaftlich nicht so schön ist.

Wer die Tour so gehen will, sollte folgendes beachten:

- Die Wegfindung ist banal, da ausgeschildert, lediglich der Rückweg durch die Jachenau erfolgt individuell mittels Karte, bzw. Bereitschaft, Umwege zu gehen. Wer ein Rad am Wanderparkplatz der Ortschaft Jachenau deponiert hat, kann im flachen Gelände zurückradeln.

- Eine gute Wegbeschreibung findet man hier, alternativ in Teilstücken hier auf hikr.

- Das mitzunehmende Trinkwasser kann getrost um die Hälfte reduziert werden, da man an zahlreichen Bächen vorbeikommt. Kurz unter der Glaswandscharte kann man sein Wasser sogar direkt aus der Quelle des Lainbaches zapfen. Die Tour bietet sich daher auch als Sommertour an.

- An Wochenenden ist die Benediktenwand durch ihre zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten gnadenlos überlaufen. Steht man oben am Gipfelkreuz und schaut unverstellt auf das Voralpenland, weiß man allerdings auch, warum das so ist.

- Fluch oder Segen: Entlang der Hauptstraße wird neuerdings durch die Jachenau ein Radweg gebaut. Stand Okt. 2019 war dieser von Osten kommend bis ca. Letten fertig gestellt. Der Radweg macht zwar durchaus Sinn, nimmt aber auch etwas vom abgeschiedenen Charakter der Jachenau. ->Zeitungsartikel über den Verlauf des Radwegs

Tourengänger: scan


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Kommentare (2)


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Luidger hat gesagt: Radweg
Gesendet am 21. Oktober 2019 um 09:59
Ich bin schon mal von Lenggries durch die Jachenau geradelt, weiter zum Walchensee und über Sylvenstein zurück. Eine schöne Runde. Die Straße durch die Jachenau war nicht übermäßig stark befahren. Ein Radweg entlang einer vorhandenen Straße beeinträchtigt aber m.E. nicht die Abgeschiedenheit, schöner ist natürlich, wenn er getrennt von der Straße geführt wird.

Luidger

scan hat gesagt: RE:Radweg
Gesendet am 21. Oktober 2019 um 18:59
In meinen Augen schon, vielleicht waren es auch die frischen Erdarbeiten - durch den Radweg wirkt die gesamte Straße gefühlt doppelt so breit und wirkt auch erschlossener. Genau diese (real nicht existierende) Unerschlossenheit aber hat der Jachenau einen gewissen Charme verliehen. Und wie Du schon bemerkt hast - der Verkehr hält sich stark in Grenzen.

Danke für die Anregung, mach ich vielleicht auch mal die Radrunde.


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