Ebenalp - Schäfler - Seealpsee: abgebrochen

Gedacht ist wiederum eine Tour im Alpstein: von der Ebenalp über Schäfler, den anspruchsvollen Weg unter den Läden durch zum Altenalpsattel und schliesslich der Abstieg zum Seealpsee und anschliessend das Hüttentobel.

So weit mal die Idee. Mit der Seilbahn geht’s von Wasserauen hoch zur Ebenalp. Es ist mehrheitlich bewölkt, zeitweise bricht die Sonne durch. Bis zum Sattel P.1630 hoch und ein erster Blick über den Felsrücken hinunter, der sich von der Ebenalp bis Chlus erstreckt. Wie sich der Rücken nennt, habe ich nicht heraus gefunden. Aber eindrücklich ist er! In einigen Kehren geht es steil hinunter bis zum Wegweiser. Geradeaus weiter und später links und man findet sich beim Äscher wieder. Ich gehe rechts ansteigend  etwas hoch und schlage den Weg unter der Felswand ein. Der Weg ist nicht schwierig, aber Rumschauen beim Gehen ist nicht erlaubt. Es ist eine abwechslungsreiche Sache: Blick zu Marwees, Seealpsee, Altmann, zum andern immer wieder die Blumen am Weg und die  Felswände rechts am Weg. So brauche ich reichlich Zeit, die Eindrücke auf mich einwirken zu lassen und alles auf Foto festzuhalten. Zwei Trail Runner überholen mich. Zum Glück brennt die Sonne nicht in den Nacken und so gelange ich schliesslich ohne Hitzestau zur Chlus. Hier treffe ich zum ersten Mal auf weitere Berggänger. Einige im Abstieg. Wahrscheinlich haben sie im Berggasthaus übernachtet.

Der Weg ist weiterhin steinig. In wenigen Kehren geht es ohne Schwierigkeiten hoch, immer wieder das nächste Ziel vor Augen. Oben angekommen, erstmal ein paar Fotos von Säntis, Altenalptürmen und Öhrli. Eine eindrucksvolle Sicht! Ich genehmige einen Kaffee und Nussgipfel im Berggasthaus Schäfler. Mein Blick geht immer wieder hoch zum Himmel. Dunkle Wolken haben sich gebildet. Hat Meteo doch wieder mal recht und ein Gewitter steht an? Die Strecke vom Schäfler zum Altenalpsattel ist anspruchsvoll, ein schmaler, felsiger Weg und ein sehr abschüssiger Hang. Und da möchte ich nicht von einem Gewitter überrascht werden. Der Entscheid für den Abbruch der Tour unter diesen Umständen ist klar, aber das Gipfelchen Schäfler erklimme ich noch. Der Ausblick hinunter zum geplanten Weiterweg ist einfach zu eindrücklich. Ein rote Tafel weist darauf hin, dass nur geübte Berggänger mit gutem Schuhwerk den Weg begehen sollten. Diese Warnung sollte man erst nehmen! Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind ein Muss!

Öhrli, Altenalptürm: eindrückliche Aussicht
 

Ja, schade, aber riskieren will ich nichts und so mache ich mich gemütlich auf den Abstieg. Bis zur Chlus wie vorher im Aufstieg. Dort schlage ich den Normalweg zurück zur Ebenalp ein. Viele Berggänger kommen mir entgegen. Auf dem steinigen Weg muss ich aufpassen, trotz der vielen Blumen links und rechts noch auf den Tritt zu achten. Kugelblumen, Kuhschellen, Enziane, ich kann gar nicht alle aufzählen. Und so brauche ich vermutlich einiges mehr Zeit, aber schliesslich erreiche ich den Sattel P.1630, wo ich beim Start zum Füessler abgestiegen bin. Ein paar Meter hoch und schon stehe ich beim Berggasthaus Ebenalp. Vor der Seilbahnfahrt hinunter nach Wasserauen kehre ich ein und geniesse ich einen Kaffee. Die dunklen Wolken haben sich verzogen, das Gewitter blieb aus. Auch wenn die Tour nicht wie geplant machbar war, gelohnt hat sie sich auf jeden Fall trotzdem.

	Marschzeiten inkl. Fotopausen:   Ebenalp – Füessler – Chlus – Schäfler:  1h 45' Gipfelaufenthalt:  10' Schäfler – Chlus – Ebenalp:  50'   Der genaue Routenverlauf ist aus dem GPS-Track ersichtlich