Säuling Ostgrat - Feierabendkraxelei

Für die heutige "Feierabendrunde" sollte es nach längerem mal wieder auf den Säuling gehen.
Und weil wir ein bisschen Kraxeln wollen, ist als Anstieg schnell der Ostgrat auserkoren.
Mit dem Bike geht es um 17.45 vom Parkplatz Säulinghaus auf dem breiten Fahrweg hinauf Richtung eben diesem. In einer Kehre direkt unter dem Brunstgrat machen wir Bikedepot und wandern nach Westen Richtung Scharrhütte/Pflacher Älpele. Kurz danach endet der Fahrweg und es geht über einen schönen Pfad hinauf auf den Kamm zwischen Säuling und Koflerjoch.
Hier sieht man nun auch erstmals schön hinauf zum Ostgrat.
Wir halten uns direkt an die Gratkante und folgen dieser zwischen Abbruch und Wald nach oben, ein schönes Einklettern. Hier sind bereits die Hände nicht mehr in den Hosentaschen.
Man könnte diesen Teil sicherlich auch umgehen, aber wenn man schon mal da ist :-)
Und es macht auch gleich richtig Spass. Dabei werden bald auch einige kleine Türme über- bzw. umklettert, und bald ist auch schon der Beginn des eigentlichen Ostgrates erreicht. Dieser startet in einer markanten Scharte, ein Bohrhaken ist hier zu finden und markiert den Einstieg.
Die erste Seillänge ist auch direkt klasse steil, zunächst schönes 2-er Gelände, nach dem nächsten Haken geht es dann in festem 3er Gelände um die Ecke herum. Dabei hat man ordentlich Luft unterm Hintern, weswegen wir kurz das Seil auspacken.
Danach geht es zunächst einfacher weiter, man gelangt aber schnell an eine abweisende kurze und trittarme Verschneidung, welche jedoch mit 2-3 kräftigen Zugen bezwungen wird (III).
Vom nächsten Gratgupf gelangt man im Anschluss an eine etwas brüchige Rinne, die jedoch einfach bestiegen wird. Es folgt etwas Gehglände und ein schrofiger Abstieg in die nächste Scharte. Aus dieser ein kleines Stück nach Süden Rausqueren und am linken Rand der brüchigen Rinne geht es dann in anregender Kletterei auf den Vorgipfel hinauf (II-III).
Nun trennt uns noch die tiefe Einschartung vom Gipfelkörper, man kann jedoch sehr einfach in die Scharte absteigen, ein abseilen ist hier nicht notwendig.
Zu guter letzt folgt nun die vermeintliche Schlüsselstelle des Grates, über einen engen Kamin geht es hinauf. Mit ein bisschen Stemmen und Spreizen ist dieser aber sehr gut zu meistern, laut der Topo und anderen Berichten wird dieser mit IV- bewertet.
Kurz danach erreichen wir den Hauptgipfel und legen dann am Kreuzgipfel eine verdiente Gipfelrast in schönstem Abendlicht ein.

Da wir keine große Lust auf den Normalweg haben, steigen wir nun über die mir bereits bekannte Lähngera hinab zum kleinen Säuling und über den Brunstgrat hinab zu den Bikes, mit welchen es zügig im Schein der Stirnlampe zurück zum Auto geht.

Fazit:
Eine wunderschöne Abendrunde, der Ostgrat gefällt mir klettertechnisch deutlich besser wie der 12-Apostelgrat.