Über dem Wolkenmeer auf dem Koflerjoch (1861m)
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Für den Ostermontag war recht solides Wetter angekündigt worden, und so wurde es wieder mal Zeit für eine Bergtour. Diesmal haben wir uns für das Koflerjoch (1861m) am Westrand der Ammergauer Alpen entschieden, ein wenig markanter, bis oben hin bewaldeter Gipfel, der allerdings gut für eine Schneeschuhtour geeignet ist und mit einem tollen 360°-Panorama aufwartet.
Schon bei der Ankunft am tief verschneiten Säulinghaus-Parkplatz bei Pflach fragte ich mich, ob uns der 1. April einen Streich spielt. Aber leider kein "April, April", der Winter 2013 hält auch zu diesem Zeitpunkt sogar in den Tieflagen noch an - die Winterfanatiker wirds freuen, uns jetzt eher nicht so.
Aber es hilft ja nichts, also Schneeschuhe flugs an den Rucksack geschnallt und los gehts. Zuerst folgt man der Forststraße für etwa 5 Minuten, um dann rechts Richtung "Säulinghaus/Koflerjoch" abzubiegen. Der schöne Steig war nur mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt, daher ging es auch gut ohne Schneeschuhe. Während des Aufstieges bieten sich immer wieder schöne Blicke hinüber zur schlanken Speerspitze der Gehrenspitze, die majestätisch über die Wolkendecke hinausragte. Nach knapp anderthalb Stunden erreichten wir das Pflacher Älpele (1421m), wo wir kurz rasteten, den schönen Ausblick genossen (hust) und die Schneetreter anzogen. Nach dem Pflacher Älpele führte die recht frische Skispur, der wir seit etwa einer Viertelstunde vor dem Älpele folgten (da hatten wir wieder Glück) kurzzeitig in freies Gelände, um dann zwischen Föhren teilweise etwas steil zum Kamm am Zunderkopf hinaufzuführen. An manchen Stellen stollte der Schnee recht arg und ließ Größe und Gewicht der Schneeschuhe anwachsen, ein paar Meter weiter gab es dann wieder reinsten Kanadapulver. Schon seltsam, was uns der April hier darbot. Wenn man an der Kammhöhe (ca. 1680m) angelangt war, geht es rechts weiter über den teils verwechteten Kamm Richtung Koflerjoch. Ein letzter Hang wird gequert, die letzten Höhenmeter werden überwunden - und man steht auf dem Gipfel des Koflerjoches (1861m), den wir nach etwa drei Stunden erreichten. Kurz bevor wir auf dem Gipfel angelangt waren, sahen wir noch eine kleine Gruppe Tourengeher am Kreuz (übrigens die ersten Leute, die wir seit dem Parkplatz gesehen haben), die sich dann allerdings mit Jodeln und Jauchzen in den Nordhang verabschiedeten, sodass wir den Gipfel für uns alleine hatten. Wir hatten im Gegensatz zu anderen hikrn Glück und befanden uns ein paar Höhenmeter über der Wolkendecke und konnten die Sonne, den blauen Himmel und die tolle Aussicht genießen. Nach einer Weile bekamen wir Gesellschaft von einem komischen Pseudo-Bergläufer-was-auch-immer, der offensichtlich lieber gerne alleine am Gipfel gewesen wäre und sich laut fluchend über unsere Gegenwart beschwerte... seltsamer Typ. Nach einer guten Dreiviertelstunde Sonne-Tanken und Aussicht-Genießen verließen wir den Gipfel gen Süden und folgten der Spur Richtung Dürrenbergalpe, die der nette Herr bestimmt extra für uns gelegt hatte. Die ersten steilen WT3-Passagen brachten wir mehr auf dem Hosenboden rutschend als aufrecht gehend hinter uns (war zugegebenermaßen auch effizienter ;-))und wurden auf etwa 1750m Höhe wieder vom Nebel empfangen. Nachdem man einen kleinen Gegenanstieg und somit den Oberen Sattelkopf (1713m) überwunden hat (schon krass, welche kleinen Buckel hier als Gipfel bezeichnet werden), geht es dem rutschigen Steig folgend an der Gipfelstürmerhütte vorbei runter zur - übrigens geöffneten - Dürrenbergalpe (1438m), 45 Minuten vom Gipfel. Die Terrasse mag ja bei gutem Wetter einen schönen Blick bieten; heute betrug die Sichtweite geschätzte 20m. Nichtsdestotrotz scheinen es sich zwei, drei Leute auf den Bierbänken bei einem Weißbier bequem gemacht zu haben... wie heißt's so schön: wer ko, der ko. Wenige Meter nördich der Alm steigt man über einen Zaun und folgt dem wenig ausgeprägten, bewaldeten Kamm zur Balzkopfalpe (wieviele Hütten gibt's hier eigentlich?); den Abzweig zum Pflacher Älpele lässt man links (in diesem Fall rechts) liegen. Von der Alpe ging es nun bergab an einem seltsamen Kreuz mitten im Wald vorbei hinab zu einer Forststraße, die in unserer K.. -Karte nicht eingezeichnet war. Deren Serpentinen kann man auf einem Steig abkürzen, was wir natürlich auch taten, und trifft nach etwa einer Stunde wieder auf die Straße kurz vor dem Parkplatz, welchen man nach wenigen Metern erreicht.
Der Parkplatz war im Gegensatz zu heute morgen nun grün und nicht mehr weiß, die Sonne scheint in den knapp 6 Stunden trotz der Wolken mächtig gewerkelt zu haben, uns kann's nur recht sein.
Schwierigkeiten:
Parkplatz - Pflacher Älpele: T2
Pflacher Älpele - Koflerjoch: WT2
Koflerjoch - Ob. Sattelkopf - Dürrenbergalpe: am Grat WT3, ansonsten WT2
Dürrenbergalpe - Balzkopfalpe - Parkplatz: T2
Fazit:
Den Tag haben wir wieder gut genutzt, hatten Glück und saßen im Gegensatz zu anderen hikrn nicht den ganzen Tag im Nebel fest.
Die Schneeschuhtour zum im Winter relativ einsamen Koflerjoch ist lohnend und wohl so etwas wie ein kleiner Geheimtipp in den Ammergauer Alpen. Der Gipfel entzückt mit tollen Blicken auf die markanten Tannheimer Berge, die Ammergauer und Lechtaler Alpen und den Reuttener Talkessel (zumindest wenn kein Nebel herrscht).
Schon bei der Ankunft am tief verschneiten Säulinghaus-Parkplatz bei Pflach fragte ich mich, ob uns der 1. April einen Streich spielt. Aber leider kein "April, April", der Winter 2013 hält auch zu diesem Zeitpunkt sogar in den Tieflagen noch an - die Winterfanatiker wirds freuen, uns jetzt eher nicht so.
Aber es hilft ja nichts, also Schneeschuhe flugs an den Rucksack geschnallt und los gehts. Zuerst folgt man der Forststraße für etwa 5 Minuten, um dann rechts Richtung "Säulinghaus/Koflerjoch" abzubiegen. Der schöne Steig war nur mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt, daher ging es auch gut ohne Schneeschuhe. Während des Aufstieges bieten sich immer wieder schöne Blicke hinüber zur schlanken Speerspitze der Gehrenspitze, die majestätisch über die Wolkendecke hinausragte. Nach knapp anderthalb Stunden erreichten wir das Pflacher Älpele (1421m), wo wir kurz rasteten, den schönen Ausblick genossen (hust) und die Schneetreter anzogen. Nach dem Pflacher Älpele führte die recht frische Skispur, der wir seit etwa einer Viertelstunde vor dem Älpele folgten (da hatten wir wieder Glück) kurzzeitig in freies Gelände, um dann zwischen Föhren teilweise etwas steil zum Kamm am Zunderkopf hinaufzuführen. An manchen Stellen stollte der Schnee recht arg und ließ Größe und Gewicht der Schneeschuhe anwachsen, ein paar Meter weiter gab es dann wieder reinsten Kanadapulver. Schon seltsam, was uns der April hier darbot. Wenn man an der Kammhöhe (ca. 1680m) angelangt war, geht es rechts weiter über den teils verwechteten Kamm Richtung Koflerjoch. Ein letzter Hang wird gequert, die letzten Höhenmeter werden überwunden - und man steht auf dem Gipfel des Koflerjoches (1861m), den wir nach etwa drei Stunden erreichten. Kurz bevor wir auf dem Gipfel angelangt waren, sahen wir noch eine kleine Gruppe Tourengeher am Kreuz (übrigens die ersten Leute, die wir seit dem Parkplatz gesehen haben), die sich dann allerdings mit Jodeln und Jauchzen in den Nordhang verabschiedeten, sodass wir den Gipfel für uns alleine hatten. Wir hatten im Gegensatz zu anderen hikrn Glück und befanden uns ein paar Höhenmeter über der Wolkendecke und konnten die Sonne, den blauen Himmel und die tolle Aussicht genießen. Nach einer Weile bekamen wir Gesellschaft von einem komischen Pseudo-Bergläufer-was-auch-immer, der offensichtlich lieber gerne alleine am Gipfel gewesen wäre und sich laut fluchend über unsere Gegenwart beschwerte... seltsamer Typ. Nach einer guten Dreiviertelstunde Sonne-Tanken und Aussicht-Genießen verließen wir den Gipfel gen Süden und folgten der Spur Richtung Dürrenbergalpe, die der nette Herr bestimmt extra für uns gelegt hatte. Die ersten steilen WT3-Passagen brachten wir mehr auf dem Hosenboden rutschend als aufrecht gehend hinter uns (war zugegebenermaßen auch effizienter ;-))und wurden auf etwa 1750m Höhe wieder vom Nebel empfangen. Nachdem man einen kleinen Gegenanstieg und somit den Oberen Sattelkopf (1713m) überwunden hat (schon krass, welche kleinen Buckel hier als Gipfel bezeichnet werden), geht es dem rutschigen Steig folgend an der Gipfelstürmerhütte vorbei runter zur - übrigens geöffneten - Dürrenbergalpe (1438m), 45 Minuten vom Gipfel. Die Terrasse mag ja bei gutem Wetter einen schönen Blick bieten; heute betrug die Sichtweite geschätzte 20m. Nichtsdestotrotz scheinen es sich zwei, drei Leute auf den Bierbänken bei einem Weißbier bequem gemacht zu haben... wie heißt's so schön: wer ko, der ko. Wenige Meter nördich der Alm steigt man über einen Zaun und folgt dem wenig ausgeprägten, bewaldeten Kamm zur Balzkopfalpe (wieviele Hütten gibt's hier eigentlich?); den Abzweig zum Pflacher Älpele lässt man links (in diesem Fall rechts) liegen. Von der Alpe ging es nun bergab an einem seltsamen Kreuz mitten im Wald vorbei hinab zu einer Forststraße, die in unserer K.. -Karte nicht eingezeichnet war. Deren Serpentinen kann man auf einem Steig abkürzen, was wir natürlich auch taten, und trifft nach etwa einer Stunde wieder auf die Straße kurz vor dem Parkplatz, welchen man nach wenigen Metern erreicht.
Der Parkplatz war im Gegensatz zu heute morgen nun grün und nicht mehr weiß, die Sonne scheint in den knapp 6 Stunden trotz der Wolken mächtig gewerkelt zu haben, uns kann's nur recht sein.
Schwierigkeiten:
Parkplatz - Pflacher Älpele: T2
Pflacher Älpele - Koflerjoch: WT2
Koflerjoch - Ob. Sattelkopf - Dürrenbergalpe: am Grat WT3, ansonsten WT2
Dürrenbergalpe - Balzkopfalpe - Parkplatz: T2
Fazit:
Den Tag haben wir wieder gut genutzt, hatten Glück und saßen im Gegensatz zu anderen hikrn nicht den ganzen Tag im Nebel fest.
Die Schneeschuhtour zum im Winter relativ einsamen Koflerjoch ist lohnend und wohl so etwas wie ein kleiner Geheimtipp in den Ammergauer Alpen. Der Gipfel entzückt mit tollen Blicken auf die markanten Tannheimer Berge, die Ammergauer und Lechtaler Alpen und den Reuttener Talkessel (zumindest wenn kein Nebel herrscht).
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