Ellmauer Halt (2344m) - Mit Hagel am Gipfel

Nach der etwas längeren Tour gestern durch den Zahmen Kaiser wollte ich heute endlich eine Tour im Wilden Kaiser unternehmen. Da es für den späten Nachmittag Gewitter angesagt hat, sollte es eine schnelle Tour auf die Ellmauer Halt geben.

So starte ich an der toll gelegenen Wochenbrunner Alm und folge dem ausgeschilderten Wanderweg hinauf zur Gruttenhütte, welche ich nach knapp 30 Minuten erreiche. Weiter nach Norden in die Hochgrubach, welche noch gut mit Schnee gefüllt ist. Über das Schneefeld geht es hinauf in den Einstieg zum Gamsanger und diesem folgend nach Westen.
Dabei müssen noch 2 Kleine Schneefelder gequert werden, Teile des Weges sind auch Seilversichert, aber orientierungstechnisch sehr einfach.
Richtig Lustig finde ich die Stahlstift-Passage, die sogenannte Jägerwandtreppe. Sowas habe ich bisher auch noch nicht gesehen, was daran aber Schwierigkeitsstufe B sein soll, naja..
In leichter Kraxelei geht es danach etwas steiler hinauf, bald gelangt man an die beiden Schlüsselstellen. Im Aufstieg entscheide ich mich für den Spalt mit anschließender Leiter. Hier liegt noch gut Schnee mit instabilen Schneebrücken, vorallem im Stück nach der Leiter, weswegen ich hier etwas mehr in den Fels ausweiche.
An Babenstuber Hütte vorbei auf den netten Gipfel, welchen ich nach knapp 1h45min vom Parkplatz erreiche. Es hat mittlerweile etwas zugezogen, aber es schaut noch nicht schlimm aus.
Also mache ich mich direkt an den Weiterweg nach Norden, die Gamshalt möchte ich noch besuchen.
Der Übergang ist ebenfalls teilweise seilversichert, aber nicht allzu schwer und 10min später auch schon erledigt.
Allerdings wird die Gipfelrast sehr kurz ausfallen, es stellen sich nämlich die Haare an meinen Händen auf und man merkt eine gewisse Spannung in der Luft. Und keine Minute später fängt es bereits zu Hageln an.
Also schnell zurück zur Ellmauer Halt und das kurze Stück hinunter in die Babenstuber Hütte, wo bereits 2 andere Bergsteiger warten. Kurz danach stossen noch 4 weitere zu uns, und wir verbringen eine gute Stunde gemeinsam und warten auf das Ende des Hagels und des Regens.

Beim Abstieg zeigt sich der Berg dann von einer komplett anderen Seite, es sieht teilweise aus als hätte es geschneit. Mit etwas erhöhter Vorsicht geht es hinunter, diesmal wähle ich die Wand/Rissspur für den Abstieg. Diese ist deutlich ausgesetzter wie der Spalt, aber auch net wirklich schwerer.
Nach der Jägerwand kann ich dann wieder das Tempo erhöhen und jogge den restlichen Gamsänger-Weg hinunter. Das große Schneefeld danach kann super abgefahren werden. Da ich doch noch recht nass bin lasse ich die Gruttenhütte links liegen und jogge direkt hinunter ins Tal.

Zeiten und Schwierigkeiten:

Wochenbrunner Alm	Gruttenhüte	30min	T2
Gruttenhütte	Ellmauer Halt	75min	T2 bis Gamsänger T4, I-II Gamsängersteig
Ellmauer Halt	Gamshalt	10min	T4, I
Gamshalt	Ellmauer Halt	10min	T4, I
Ellmauer Halt	Wochenbrunner Alm	65min	T4, I-II T2

Fazit:
Eine schöne Tour auf den Höchsten Gipfel des Wilden Kaiser. Die Tour ist natürlich beliebt und allein ist man hier sicher sehr selten, aber es lohnt sich trotzdem.
Der kurze Hagelschauer war echt mal was anderes. Der Wetterbericht hat null gepasst, er hat erst für den späteren Nachmittag Gewittergefahr angesagt. Aber sowas kann in den Bergen immer mal passieren und gehört einfach dazu.

Hier noch die Topo des Gamsängersteigs.