Überschreitung des Zahmen Kaisers von der Naunspitze bis zum Heuberg

Die heutige Tour startet erstmal mit eine derben Überraschung. Vom Parkplatz am Eingang zum Kaisertal wollte ich mit dem Bike hinauf zur Vorderkaiserfeldenhütte radeln. Aber naja, das das Kaisertal für Biker komplett gesperrt ist, wusste ich leider nicht.
Also musste eine Alternative her, da ich keine Lust darauf hatte, den langen Fahrweg hinauf zu wandern.
So fahre ich ein Stück weiter nach Westen und parke in Oberndorf.
Von hier geht es nun über den echt schönen Schanzer Weg steil und schnell hinauf zur Rietzaualm. Der Weg ist teilweise versichert und ausgesetzt. Kurz vor der Ritzaualm mache ich noch einen kleinen Abstecher auf den Zehnerkopf, bevor ich mir an der Alm eine leckere Frittatensuppe gönne, ist ja immerhin schon Mittag :-)
Gut gestärkt geht es nun an der Vorderkaiserfeldenhütte vorbei Richtung Naunspitze, welche ich über die kurze Südwestkante erklimme. Diese ist komplett überversichert.
Es geht direkt weiter zum Petersköpfl und über das weite Latschenplateau nach Osten über den Einserkogel und den Zwölferkogel ins Vogelbad. Im Anschluss geht es hinauf auf den Elferkogel, über dessen höchsten Punkt führt ein netter Übergang zum Grinnerkopf. Dieser dürfte in der doch recht beliebten Ecke trotz Kreuz der einsamste Gipfel sein.
Zurück über den Elferkogel und hinauf zur Pyramidenspitze. Nun folgt ein kurzer versicherter Abstieg zur Jovenspitze, welche zwar abweisend wirkt, sich aber über schönes Schrofengelände einfach besteigen lässt. Zurück über den kurzen "Klettersteig" auf die Pyramidenspitze, wo ich erst einmal eine etwas längere Pause einlege. Nun folgt der interessanteste Teil des heutigen Tages.
Die vordere Kesselschneid lässt sich sehr einfach besteigen, diese ist zwar der höchste Gipfel des Zahmen Kaisers, aber steht doch eindeutig im Schatten der Pyramidenspitze. Ein kleines Kreuz ziert den schönen Gipfel. Der nun folgende Übergang zur hinteren Kesselschneid ist nettes Gratschofengelände. Die hintere Kesselschneid ist meiner Meinung nach der Beste Aussichtsgipfel der heutigen Runde, und diese Aussicht hat man laut GB meistens für sich alleine. Nun folgt absolutes Spassgelände. Steile Schrofenkraxelei, tolle Auf- und Abschwünge, nie sonderlich schwer, aber mit einem hohem Grins-Faktor, so kann man den folgenden Übergang zum Roßkaiser denke ich am besten beschreiben. Die Orientierung ist logisch, die Schwierigkeiten kann man gut selbst wählen. Der Roßkaiser wird von einem einfachen Kreuz geschmückt, der Rückblick zum gerade begangenen Grat ist klasse. Aber natürlich wandert der Blick immer wieder nach Süden auf den Wilden Kaiser.
Der Übergang zum ebenfalls Kreuzbeschmückten Kleinen Roßkaiser ist schnell erledigt und bietet keine größeren Schwierigkeiten.
Da ich mir wie meistens vor der Tour bewusst keine Berichte über die Tour ansehe, entschied ich mich gegen einen Abstieg über den weiteren Grat Richtung Hageralm, sondern steige über den "Normalweg" nach Süden hinab Richtung Hochalm und wandere auf dem markierten, aber anscheinend selten begangenen Wanderweg nach Norden zum Jöchl und steige von diesem noch zum Heuberg hinauf, dem letzten Gipfel des heutigen Tages. Dieser bietet nochmal einen wunderschönen Blick ins Winkelkar.
Auf dem Wanderweg geht es nun im Laufschritt hinunter an der Winkelalm vorbei ins Tal nach Durchholzen, von wo ich mit dem Taxi zurück zu meinem Ausgangspuntk gelange.

Fazit:
Eine nette Durchquerung des Zahmen Kaisers. Höhepunkt der Tour ist eindeutig der Gratübergang von der hinteren Kesselschneid zum Roßkaiser. Während auf der Pyramidenspitze viel los ist, ist man hier sicherlich meistens allein. MIt etwas besserer Logistik deponiert man in der Früh das Bike in Durchholzen und kann sich das Taxi sparen.