Goldgelb - Adonis-Rösli: Charrat - Saxon
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Es ist kühl in Martigny, nur gerade 5 Grad. Entstprechend ist beim Donnerstagsmarkt in der Avenue de la Gare auch noch nicht viel los. Bei der Place Centrale gilt es, links in Richtung Friedhof abzubiegen. Dort beginnt der Wanderweg entlang dem Canal du Guercet. Er erinnert an eine Suone, solche kenne ich aber nur in der Höhe an den Hängen. Der Weg ist wie für besinnliches Spazieren angelegt. Man wandert zwischen Aprikosen und Reben an den flachen Hängen. Die meisten Aprikosen sind bereits verblüht, einzelne leuchten aber zu meiner Freude. Bis auf wenige Arbeiter in den Reben bin ich alleine, das Wallis gehört mir!
Aprikosenblüten
Der Hügel La Crête erhebt sich oberhalb des Ortsteils Vison von Charrat. Ein neu angelegtes Weglein führt hoch zu den ersten Adonisröschen. In Grüppchen stehen sie zusammen und leuchten goldgelb. Auffällig sind ihre grünen, reich beblätterten Stengel. Viele der Blütenköpfe sind noch geschlossen. Ob das an den kalten Temperaturen der letzten Wochen liegt? Mittlerweile bin ich nicht mehr alleine, der auf der Suche nach diesen seltenen Blumen hierher gekommen ist.
Adonisrösli
Das Adonisröschen ist geschützt und kommt in der Schweiz nur an wenigen Orten im Wallis vor. Es liebt kolline oder montane Höhenstufen und gedeiht gut auf Trockenwiesen, lichten Föhrenwäldern und sonnigen Eichenwäldern. Und es ist sehr giftig!
Der kühle Westwind kürzt meine Mittagspause ab, es ist zwar sonnig, aber eher ungemütlich. Also weiter auf dem Adonisweg in Richtung Saxon. Der Weg verläuft meist im lichten Wald mit vielen Eichenbäumen, die den kalten Westwind ein wenig abhalten. Einige Wandergrüppchen kommen mir entgegen. Im Hang entdecke ich Gefingerten Lerchensporn. Ganz weiss, blau-weiss oder ganz in Rot, Farbenvielfalt an einem Ort! Bei früheren Wanderungen waren mehr Adonisröschen anzutreffen. Bin ich einfach zu früh dran? Aber ich sehe sehr viele Blütenköpfe, da ist noch eine Farbenpracht zu erwarten. Kurz vor Saxon tritt man aus dem Wald auf einen freien, steilen Hang.
Ein Grüppchen Adonisrösli
An einigen Stellen ist es einfach nur Gelb, so viele Röschen sind hier aus dem Boden geschossen. Dazwischen zwei Grüppchen blauer Anemonen. Mit ihren feinen Härchen ziehen sie gleich den Blick auf sich. So zieht es sich hin im Hang, mal flacher, mal steiler, einige Stellen mit Ketten versichert. Am Ende des Waldweges tritt man ins Freie und läuft fortan zwischen Reben und Aprikosenbäumen talwärts. In einem Felseinschnitt tost der Torrent des Croix als imposanter Wasserfall herunter. Von hier, dem südlichen Ende des Dörfchens Saxon, braucht es nur noch wenige Minuten bis zum Bahnhof.
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