Moleno – Lodrino: Ziel nicht erreicht
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Die wenigen markierten Wanderwege im Val Lodrino sind teilweise schon eine Herausforderung. Wie mag das erst bei den Unmarkierten sein? Das wollte ich heute einmal ausprobieren. Im Zug nach Bellinzona gab es ab Olten nur noch Stehplätze, den Bus in Moleno verließ ich allein.
Nach einem kurzen Gang durch den Ort, bin ich in Vigne di Dentro auf den Weg entlang des Waldes abgebogen. Am Ende muss ich dann noch einmal zurück zur Kantonalstraße. Das war schwieriger als erwartet, denn der direkte Weg über die Wiese war eingezäunt, dort weideten Schafe mit ihren Lämmern. Also einen kleinen Umweg durch bekanntes Tessiner Gelände, dann konnte ich zur Straße runtergehen.
Ein Stück muss ich dieser folgen, was nicht so witzig war. Es gab reichlich Verkehr aber keinen Gehweg. Auf der Via Nosada entlang des Riale di Prosito erreiche ich später meinen Aufstiegsweg am Waldrand. Das Abenteuer kann beginnen.
Es geht steil und steinig aufwärts, teilweise über hohe Stufen. Beschreiben kann man das nicht so richtig. Ab und an kommen auch die Hände zum Einsatz. Immer mal wieder sind Bäche zu queren, häufig helfen große Steine.
Später treffe ich auf neongrüne Markierungen, die mich gut durch das Labyrinth nach oben führen. Wenn das so bleibt, ist das ein schöner Weg. Nur leider bleibt es nicht so. Ich treffe auf zwei Wegweiser nach «Arapertus» und «In Cüna» und geradeaus nach «In Bosi». Hier enden auch die grünen Markierungen und ich muss mir meinen weiteren Weg suchen.
Das ist mal schwierig und mal unschwierig, je nach Gelände. Ich arbeite mich weiter vor, denn häufig ist eine Spur zu erkennen. Bei P 592 erreiche ich zwei Häuser. Dem sichtbaren Pfad folge ich zuerst, aber der führt hinauf nach «In Bosi», das ist für mich verkehrt, denn ein Abstieg von dort nach Lodrino ist nur mit großen Umwegen möglich.
Ich will dem, in der Karte als gestrichelte Linie gezeichneten Pfad folgen, der mich ab hier bergab führen müsste. Dieser Pfad führt vor dem Gebäude entlang, ist aber durch ein Tor versperrt, aber nicht verschlossen. Ich gehe durch und am Ende durch ein zweites Tor wieder hinaus.
Das stehe ich erst einmal knietief im Laub. Aber der Pfad ist sichtbar und führt mich auf eine schöne Lichtung. Nach einer kurzen Pause wieder weiter in den Wald. Es wird immer schwieriger im Gelände einen Pfad zu erkennen.
Und irgendwann sehe ich nur noch Landschaft Steine, Laub und kahle Bäume. Der Punkt zur Umkehr ist gekommen, zu risikoreich wäre ein Weitergehen in unbekanntem Gelände. Wieder zurück auf der Lichtung mache ich noch einmal eine Pause und montiere die Grödel. Sie sind sehr hilfreich beim Abstieg in diesem staubigen und rutschigen Gelände. Viele Fotos gibt es leider nicht, der Weg verlangt ein hohes Maß an Konzentration, die Abbruchkanten sind einfach zu tief.
Vielleicht versuche ich noch einmal einen Aufstieg von Lodrino.
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