Val di Lodrino, ein neuer Versuch
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Was für ein Kontrastprogramm. Als ich am Morgen mein Zuhause verließ, fielen dicke Schneeflocken vom Himmel. Vor dem Gotthard lag eine geschlossene Schneedecke und nach dem Gotthard wartete der Frühling. Kein Wunder, dass es die Menschen in den Süden zog.
Der Versuch von Moleno aus nach Lodrino zu gelangen war zuletzt nur bis P 592 von Erfolg gekrönt. Dann verlor sich die Spur in Laub, Steinen und kahlen Bäumen. Ob dies vielleicht nur für einen kurzen Abschnitt so ist, wollte ich heute ausprobieren in dem ich von Lodriono aus den Weg suchte.
Als ich den Bus verließ war das Wetter alles andere als frühlingshaft. Vom Gotthard kam Nebel und es wehte eine frische Brise mit einigen stärkeren Böen. Als dann noch ein paar Regentropfen fielen, kamen Zweifel auf, ob die Tour machbar sein würde. Aber Versuch macht klug.
Den Aufstieg bis zum Wasserfall kannte ich schon, danach war es dann Neuland. Und wie auf Bestellung kam die Sonne und der Wind war nicht mehr so deutlich spürbar. Ein kontinuierlicher Aufstieg auf bekanntem Tessiner Terrain, die Bilder zeigen mehr. Bis zum Bildstock alles problemlos.
Danach ging es erst einmal merklich in die Höhe, bis sich bei A Maitenn der Pfad wieder moderat den Abhang entlang zieht. Tiefblicke garantiert. Von der großen Freifläche hat man einen wunderbaren Blick ins Tal. Dann weiter aufwärts bis P 498 A Ghèneri erreicht wird. Hier war sogar Jemand zuhause, sprich am Werkeln. Ein Plausch kam leider kaum zustande, der Herr sprach französisch. Er konnte mir aber den Weg nach oben zeigen, denn an diesem Punkt gibt es auch einen Pfad geradeaus.
Mein angepeiltes Ziel war P 592, da wo ich letzte Woche die Tour abgebrochen hatte. Das war gut so, denn was mich jetzt erwartete war doch um einiges schwieriger. Abgesehen davon, dass die Wegfindung nicht so einfach war, ging es immer wieder steil aufwärts auf haltlosem Untergrund. Zwischendurch kamen dann auch die Hände mehrfach zum Einsatz, dann wenn Felsstufen zu überwinden waren. Gott sei Dank hatte ich zu Beginn des Aufstiegs die Grödel montiert, so dass es doch mehr auf- als abwärts ging. Wenn es dann einmal etwas geradeaus ging, war es so schmal, dass nur ein Fuß darauf passte. Und das Laub tat ein Übriges, jeder Tritt musste auf Festigkeit geprüft werden. Dieser Abschnitt wird in der Tat kaum begangen, es liegen keine Häuser am Weg.
Da war ich doch recht froh, als ich die Freifläche mit dem großen Stein und der Schweizer Flagge erreicht hatte, mein Umkehrpunkt vom letzten Mal. Jetzt war endlich Zeit für ein gemütliches Mittagspicknick, vor allem bei der Aussicht.
Der Abstieg nach Prosito war mir von der letzten Tour bekannt, Vorsicht ist bei dem Gelände allemal geboten. Aufatmen kann man an dem Punkt, an dem die neongrünen Markierungen einsetzen. Hier wird der Pfad etwas fußfreundlicher.
Der Pfad von Lodrino nach Prosito ist gangbar, allerdings würde ich jedem empfehlen in Lodrino zu beginnen und die Wegstrecke im Aufstieg zu nehmen. Das Klettern durch die Felsen ist im Abstieg nicht ganz so prickelnd. Das T4 gilt nur für den Abschnitt zwischen P 497 und P 592.

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